Edgar versuchte vergeblich, über ein Münztelefon Prinz Ahmida zu erreichen, um ihm zu berichten, dass die erste Tagesetappe planmäßig geschafft war.
Als nach einer Stunde abzusehen war, dass die Grenzabfertigung nicht vorankam, weil die Italiener nachts mit reduziertem Personal arbeiteten, gab Edgar das Signal für alle, auf einen Parkplatz zu fahren und dort zu übernachten. Er selbst wickelte sich im Auto in eine Decke, fand aber wegen der Kakofonie aus brüllenden Rindern, schlagenden Lastwagentüren und laufenden Motoren so gut wie keinen Schlaf. Er träumte dennoch, allerdings beunruhigende Dinge.
Morgens um 6 Uhr ging es weiter. Eine kurze Katzenwäsche für ihn und die Fahrer, die ebenso gerädert wie er aus ihren Kabinen kletterten.
Erneutes Einreihen für die Zollabfertigung, diesmal waren sie nach einer Stunde durch. Die Vorarbeit durch das Kanzleramt mit Italien hatte sich gelohnt. Mit Brief und Siegel und allen Papieren für den Export der Rinder von Italien nach Libyen ging es weiter. Edgar stellte noch vor der Weiterfahrt sicher, dass alle Fahrer ausreichend Geld für die Maut eingesteckt hatten. Auf der anderen Seite der Grenze wurden die Straßen noch schlimmer. Baustellen ohne Ende, da die Autostrada A23 gerade großzügig als Teil der Alpe-Adria-Autobahn ausgebaut wurde. Sie schafften mit Ach und Krach noch einen Schnitt von 40 Kilometern in der Stunde.
»Wenn das so weitergeht, brauchen wie zwei Tage mehr«, stöhnte Edgar, der schneller hätte fahren können, aber den Kontakt zum Konvoi nicht verlieren wollte.
Endlich gab es freie Fahrt! Die A4 und die A13 nach Bologna waren bereits fertig ausgebaut. Es dämmerte schon, als sie hinter Bologna auf die A14 abbogen. Ihr geplantes Ziel, mindestens bis Rimini zu kommen, war außer Reichweite. Bei Imola befahl Edgar den Halt mit Übernachtung. Die Tiere waren unruhig, was nach Meinung der Fahrer auch an den vielen langen Tunnels gelegen haben mochte.
Wieder träumte er schlecht.
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