Sri Aurobindos Humor. Nirodbaran. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nirodbaran
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Биографии и Мемуары
Год издания: 0
isbn: 9783963870828
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Aurobindo: Was? Welches? Wo? Wie? Welche Krankheit? Welche Medizin wird gewünscht?

      Ich: Ich schicke Euch Euer großes Foto, es ist Euer Foto, das von Sanjiban gemalt werden würde.

      Sri Aurobindo: Du stürzt mich in immer neue Mysterien. Wenn es ein Foto ist, wie kann es dann von jemandem gemalt werden? Und was bedeuten hier die Zeitform, der Sinnbezug und die psychologische und metaphysische Anmerkung von „werden würde“?

      *

      Ich: Wenn ein Mensch mit wenigen oder keinen Freunden Euch sehen möchte, – könnt Ihr dann Euer Gesicht abwenden? Wenn das Sehen eine Störung darstellt, will ich das ertragen, wenn es hilft. Aber wenn das zu oft geschieht?

      Sri Aurobindo: Lasst uns hoffen, dass es nicht zu häufig vorkommt. Will nicht, dass du wieder entweder in die Flummis und Flumps oder in die Dumps fällst. Suche diese Wörter, zumindest die ersten beiden, nicht im Wörterbuch, sie sind dort nicht zu finden – meine eigenen Joycean-Neologismen.

      *

      Ich: Ich muss mich wegen der Reparaturen einige Tage ausschlafen; das ganze Gebäude riecht nach Kalk, Kalk und nochmal Kalk!

      Sri Aurobindo: Wenn du ein echter Yogi sein willst, schnüffele so lange am Kalk, bis der Geruch Wonne in der Nase erzeugt und du erkennst, dass jeder Geruch und Gestank süß und schön in der Süße und Schönheit des Brahman ist.

      *

      Ich: Freund Chand wieder mit seiner traurigen Geschichte!

      Sri Aurobindo: Was für ein Kerl! Er pfuscht sich durchs Leben und stolpert über jeden möglichen oder unmöglichen Stein des Anstoßes mit einer gewissenhaften Gründlichkeit, die unvorstellbar und unnachahmlich ist.

      *

      Ich: Mit einer Rupie, von ihm gesandt,

      Was soll ich kaufen

      Passend für den Göttlichen Geschmack?

      Doch ist Ihm nicht alles gleich – ob Brei

      Pudding, Butter, Käse oder Hammel-Pie?

      With a rupee sent by him,

      What shall I buy

      To suit the Divine taste?

      But aren’t all same to him—paste

      Or pudding, butter, cheese or mutton-pie?

      Sri Aurobindo: Guter Gott! Ich hoffe, du hast nicht vor, solche Sachen hierher zu schicken! Butter und Käse habe ich mehr als genug, und Pudding und Hammelpastete sind von meinem Speiseplan verbannt.

      Ich: Übrigens, ich glaube, Füllertinte wäre das Richtige für Euch, aber nicht für Mutter.

      Sri Aurobindo: Nein, Mutter sagt, wir haben genug F.T., – ich will nicht sagen im Überfluss, aber genug. Außerdem muss die für den Füller angebrochene Tinte immer aufgebraucht werden, sonst verdirbt sie.

      *

      Ich: Ich schicke Euch einen Brief unseres lieben Chand. Wenn Ihr noch Interesse an dem Burschen habt, könnt Ihr Euch die Mühe machen, ihn zu entziffern.

      Sri Aurobindo: Ich hatte schon mehrere Briefe von ihm.

      Ich: Er möchte viele Dinge wissen. Herabkunft des Supra.M. Schweifs. – Bei der geringsten freudigen Nachricht darüber wird er einen Gorillasprung nach Pondy machen, um seine Nerven wieder ins Lot zu bringen. Ist das Schweifende in Sicht?

      Sri Aurobindo: Natürlich! Kommt herab, sobald ihr Leute es erlaubt.

      Ich: Er möchte Eure Äußerungen zu seiner Person, die sich als ‚kostbar‘ erweisen.

      Sri Aurobindo: Sage ihm, ich bin vorsichtig mit Äußerungen geworden. Äußerungen ängstigen den Sm.S.

      Ich: Können irgendwelche Briefe und Gedichte geschickt werden, obwohl ich weiß, dass er sie kaum lesen wird?

      Sri Aurobindo: Welche Briefe? Die Gedichte sind von dir selbst und anderen; deshalb kannst du das am besten beurteilen.

      Ich: Wird Mutter ihm morgen schließlich durch Nolini eine Blume geben?

      Sri Aurobindo: Du kannst Nolini bitten, die Blume zu holen.

      *

      Ich: Der Bursche träumt immer noch vom Sup. M. Schweif! Er realisiert noch nicht, dass viele von uns ihn sehen werden, nachdem unsere Seelen zu den feinstofflichen Ebenen dahingegangen und in guten Umständen und Bedingungen wiedergeboren sind; – wobei eine Existenz nach der anderen erlischt, nach vielen Jahren des Aufenthalts hier erlischt, – nämlich als M-lal, nächstens als X-lal, Y-lal, dann als Nirodlal!

      Sri Aurobindo: Entschuldige bitte! M-lal und Gesellschaft laufen nicht vor dem Sm. Schweif davon, – sie rennen nur dem väterlichen Schweif hinterher; – sobald sie ihn genügend gestreichelt haben, werden sie zurückkommen. All die Lals sind wie Japhet auf die Suche nach ihrem Vater gegangen und werden im Juni zurückkommen, außer M, der wohl in 15 Tagen wiederkommt. Zwei andere baten darum, ihre Eltern besuchen zu dürfen, – einer denkt vielleicht immer noch daran P.T. hinterher zu laufen. Aber wir fangen an uns zu wehren. Ein „Urlaub“ wurde nicht genehmigt!

      Ich: Jaswant schreibt: Meine tiefste Liebe für Sri Aurobindo. Wenn Papa sich an Jaswant erinnert, wenn er Segenswünsche schreibt, musst du es ihm mitteilen.

      Sri Aurobindo: Verstehe ich nicht. Was soll mitgeteilt werden? Und wie beziehen sich die beiden ‚wenn‘ aufeinander oder auf ‚mitteilen‘?

      *

      Ich: Morgen werde ich übrigens ein bisschen platzen. Vorsicht!

      Sri Aurobindo: Was, wie? Platzen? Wie denn? Wenn du explodierst, zische nur ein bisschen, – jage nicht den Ashram in die Luft.

      Ich: Fühle mich erbärmlich, habe absolut genug.

      Möchte in den See springen

      Oder mich am Baum aufhängen!

      Feel like jumping into the sea,

      Or hanging myself from a tree!

      Sri Aurobindo: Warum? Erleichtere dich!

      Ich: Erleichtern? Ihr meint, die Last abwerfen oder sie vor Eurer Tür ablegen?

      Sri Aurobindo: Beides!

      *

      Ich: Bitte, gebt mir etwas Kraft für das Schreiben. Aber ich frage mich, ob Ihr Zeit habt, sie zu übermitteln.

      Sri Aurobindo: Nicht so viel, wie notwendig ist.

      Ich: Die Atmosphäre scheint zu angefüllt mit Zweifel et cetera. Eine Flaute im Ashram? Braut sich ein Sturm zusammen?

      Sri Aurobindo: Panik scheint an der Tagesordnung zu sein, ebenso wie Zweifel. Der Sturm scheint sich zusammengebraut zu haben. Ich bekämpfe ihn momentan, nachdem ich meine abessinische Kampagne wie auch den Marsch auf Addis Abeba aufgeben musste!

      *

      Ich: Hatte auch einen Traum von einem Tod...

      Sri Aurobindo: Nun, wenn du weiterhin so etwas träumst!

      Ich: Bitte, Guru, versucht etwas Okkultismus durch das dichte Sieb Eurer Korrespondenz sickern zu lassen. Ich verlor alle Hoffnung, wisst Ihr, und war deprimiert, mutlos und traurig. Er ist so sehr interessant, dieser Okkultismus!

      Sri Aurobindo: Nun gut! Wenn ich Zeit habe, werde ich dich damit überschwemmen.

      *

      Ich: Ich bereite meine Beichte vor! Vielleicht morgen!

      Sri Aurobindo: Sehr gut! Werde die Offenbarung erwarten.

      Ich: Guru, dies ist der Monat, in dem Euer dreimal gesegneter Schüler auf die irdische Welt gekommen ist. Denke aber wieder, – was wird der arme Guru tun, wenn der große Schüler die Bedingungen nicht erfüllt? Ist das so?

      Sri Aurobindo: Dann hofft man, dass er so lange damit fortfährt,