Schweißdrüsen-Abszesse: Bei dieser sehr schmerzhaften Erkrankung habe ich mit Topfen (Quark) die besten Erfahrungen gemacht. Er gehört zwar nicht in die Kategorie der Heilkräuter, aber ich möchte Ihnen diesen wertvollen Heilbehelf nicht vorenthalten.
Eines Tages kam ich in das Haus einer mir befreundeten Bäuerin im Mühlviertel (Oberösterreich). Sie saß mitten in ihrer schönen Bauernstube, eingehüllt in ein warmes, graues Schafwolltuch. Sie erzählte, dass sie seit Wochen unter beiden Achseln Schweißdrüsen-Abszesse und ärgste Schmerzen hätte, sodass sie sich schon mit Selbstmordgedanken trage. Wäre ein Abszess zugeheilt, so bilde sich bereits ein nächster. »Grad heut ist es so schlimm! Der Bauer ist grad wieder zum Doktor rein, um mir eine Salbe zu holen.« Sie hätte keinen Topfen daheim, meinte sie auf meine Frage. So ging ich in die Nachbarschaft, zur Schwester der Bäuerin. Die hatte gottlob einen, »grad frisch gemacht!«, wie sie sagte. Nun kehrte ich wohlgemut zu der kranken Bäuerin zurück. »Morgen hat dein Leiden ein Ende«, meinte ich, während ich in einer Kasserolle ein bisschen Milch anwärmte und den Topfen, fein zerdrückt, hineingab. Auf kleinem Feuer machte ich ihn warm, verrührte langsam Milch und Topfen und strich den Brei auf zwei Tücher. Ich steckte die jammernde Frau ins Bett und als ich ihr auf jede Seite unter der Achsel den warmen Topfenumschlag auflegte, sah ich mit Entsetzen einige faustgroße Eiterbeulen. Ich deckte sie gut zu und überließ sie einem guten Schwitzen. Am nächsten Tag in aller Früh kam der Bauer überglücklich zu uns. »So um acht Uhr auf d’Nacht«, erzählte er, »spürte meine Frau eine warme Feuchtigkeit. Und dann rann es grad so, als ob man a Wasserleitung aufdraht hätten. So etwas habe ich noch nie erlebt oder gesehen und ich hab schon viel als Bauer erlebt!« Damit war die Bäuerin mit ihren Schweißdrüsen-Abszessen über den Berg. Schön abgeheilt, kamen niemals neue Abszesse nach.
Im Februar 1978 erhielt ich aus Graz in der Steiermark den Anruf eines Sohnes, seine Mutter hätte an der rechten Halsseite eine männerhandgroße Krebsgeschwulst. Der konsultierte Arzt hielt eine Operation in diesem Alter für aussichtslos.
Die Fluren waren mit Schnee bedeckt, es konnten also keine frischen Spitz- oder Breitwegerichblätter aus der Natur geholt werden. Diese Blätter müssen gewaschen, mit dem Nudelwalker auf einem Brett zu einem Brei gewalkt, auf äußere, bösartige Krebsstellen aufgelegt werden. Ich verwies daher auf in Reformhäusern erhältliche Spitzwegerichsäfte, mit denen man Watte tränkt und auflegt. Damit könnte man eventuell ebensolche Hilfe bringen.
Ende Februar stand der Mann vor meinem Haus in Oberösterreich. Auf meine Frage, weshalb er den weiten Weg hierher unternommen habe, er hätte ja auch anrufen können, erwiderte er: »Ich musste selbst kommen, weil mir die Sache so wichtig erscheint. Wir besorgten uns den Spitzwegerichsaft aus einem Reformhaus, befeuchteten damit eine Watte und legten diese auf. Es trat jedoch kein Erfolg ein. Vor zehn Tagen ging der Schnee weg. Wir holten sofort von den Wiesen die Blattrosetten des Spitzwegerichs und legten sie als Blätterbrei auf die Geschwulst. Der Arzt kam vorbei und wunderte sich über die grüne Auflage. Sie erweckte sein Interesse, denn er kam nun täglich, und als er sah, dass die Geschwulst von Tag zu Tag kleiner wurde, verwies er auf seinen biologisch gedüngten Garten, wo der Spitzwegerich bedeutend größer entwickelt war als auf den Wiesen. Genau nach zehn Tagen Kräuteranwendung war die Krebsgeschwulst am Halse meiner Mutter verschwunden.«
Hier möchte ich ein Problem aufwerfen, das mich schon lange beschäftigt. Im Sommer, wenn die Natur uns in Hülle und Fülle frische Kräuter beschert, ist es nicht schwer, bösartige Krankheiten einzudämmen und zu heilen. Im Winter aber stehen wir mit leeren Händen da. Es müssten sich Menschen finden, die, genau wie die Gemüse-Tiefkühlfirmen, Heilkräuter von biologisch behandelten Feldern ernten und tiefgekühlt haltbar machen. Dann hätten wir sie auch im Winter zur Verfügung.
Eine Nachbarin hatte sich das Bein gebrochen. Zwei Jahre laborierte sie daran. Das Bein schwoll immer wieder an und schmerzte. Einmal wurde es so arg, dass sie wieder ins Krankenhaus musste. Nach ihrer Entlassung traf ich sie auf der Straße. Sie ging am Stock, das eine Bein war mehr als doppelt so stark als das normale. Sie brauchte für den Weg, den sie früher in zehn Minuten zurückgelegt hatte, mehr als eine Stunde. Im Krankenhaus hatte man ihr keine Besserung verschaffen können. Ich riet zu Käsepappel-Fußbädern (Käsepappel wird in kaltem Wasser über Nacht angesetzt). Ich war sehr erstaunt, als ich sie drei Tage später in ihrem Hühnerhof mit zwei gesunden Beinen arbeiten sah.
In einem Pfarrhaus in Oberbayern wurde ich von einer jungen Frau, Mutter von drei Kindern, gefragt, ob sie sich die 32 Bestrahlungen nach einer Brustoperation geben lassen soll. Ich antwortete: »Das ist allein ihre persönliche Entscheidung, ob Bestrahlungen oder keine. Wäre ich die Patientin, würde ich die Bestrahlungen ablehnen.«
Bei einem nächsten Besuch nach mehreren Wochen im gleichen Pfarrhaus kam diese Frau ganz verzweifelt zu mir. Die Bestrahlungen hätten ihr linksseitig die Rippen zerbröselt und Metastasen ausgelöst. Gott sei Dank haben wir bei schwersten Knochenerkrankungen und -zerstörungen die Beinwurz, die in solchen Fällen nicht genug angepriesen werden kann. Das Beinwurzmehl erhält man in vielen Apotheken und Kräuterhandlungen. Mit heißem Wasser wird es zu einem Brei verrührt und auf die kranken Stellen aufgelegt (siehe Artikel »Beinwurz« in der Broschüre). Die junge Frau jedoch hat sich die Beinwurz selbst gegraben, hat sie gewaschen und gebürstet (die schwarze Haut darf nicht weggeschabt werden), auf einem Reibeisen gerieben, zwischen ein Leinentuch gegeben und aufgelegt. Sie werden es kaum glauben: In zehn Tagen waren die Metastasen weg und die Rippen normal gefestigt.
Bei einem Vortrag in Zwettl (im Waldviertel, Österreich) am 16. April 1978 wurde eine schwerkranke Frau auf´s Podium getragen. Sie zitterte am ganzen Körper und erzählte mir, sie hätte bereits zwei schwere Nervenzusammenbrüche hinter sich, von denen sie sich kaum erholen konnte. Zwei Jahre laboriere sie an einem offenen Bein. Vom Knie bis zum Fußknöchel sei eine nässende Fläche ohne Haut. Vom Knöchel abwärts ein blauroter Klumpen. Im Krankenhaus, wo sie schon einige Male weilte, wollte man ihr jedes Mal das Bein bis zum Knie amputieren. Sie erzählte weinend, dass sie es einfach nicht zugelassen habe, aber sie wisse nicht mehr ein noch aus. Sie könne weder gehen, noch sitzen und wäre so verzweifelt, weil sie keinen Ausweg mehr sehe. »Gewiss werden die Heilkräuter als Geschenk Gottes auch hier helfen«, meinte ich tröstend zu ihr. Mit Zinnkrautabsud müsste sie baden, ebenso mit Käsepappelauszug, der in kaltem Ansatz über Nacht hergestellt wird, aber lauwarm und anfangs sehr vorsichtig, so wie es der offene Fuß am besten verträgt. Frische und mit dem Nudelwalker zerriebene Blätter des Spitzwegerichs als Blätterbrei direkt aufgelegt, ebenfalls ganz vorsichtig und nur für kurze Zeit. − Die Käsepappelbäder bringen dann auch die blaurote Geschwulst des Vorfußes zum Abklingen. Wenn sich die Haut allmählich bildet, nach jedem Bad mit Ringelblumensalbe einstreichen.
Gegen die Zerrüttung des Nervensystems riet ich zu Thymian-Vollbädern, 150 g Kräuter pro Bad, diese über Nacht kalt wässern, dem Badewasser zusetzen und darin 20 Minuten baden, wobei das Herz außerhalb des Wassers sein muss. Zweimal noch kann man dieses Badewasser verwenden, indem man einen Teil davon nochmals über die Kräuter gießt.
Am 15. August des gleichen Jahres kam ich zu einer Heilkräuterweihe nach Maria Bründl in Niederösterreich, wo ich von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge begrüßt wurde. Nach der Weihe drängte sich mit vielen anderen eine Frau an mich, fasste mich am Arm und war durch nichts zu bewegen, ihn loszulassen. Dann stellte sich heraus, dass es die Frau mit dem offenen Bein aus Zwettl war. Nach zwei Monaten Behandlung mit den angegebenen Kräutern war das Bein vollkommen zugeheilt und gesund. Sie konnte ihren Haushalt wieder normal versehen. In Maria Bründl lief sie wie ein Wiesel den steilen Wiesenweg zur Kapelle hinauf und wieder hinunter. Das sind die Wunder aus der Apotheke Gottes!
Nach einem Vortrag in Gallspach, Oberösterreich, im November 1978 erzählte mir ein junger Mann, er hätte nach einem Autounfall mit doppeltem Schädelbasisbruch täglich schwere epileptische