Buddhas achtsamer Weg aus der Krise. Thomas Hohensee. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Hohensee
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783906294162
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und gesundheitlicher Art.

      Allein wenn man die fünf Bereiche

      → Partnerschaft

      → Familie

      → Beruf

      → Geld und

      → Gesundheit

      anschaut, findet man kaum einen Menschen, der in allen diesen Punkten voll zufrieden ist. Nicht selten sind sogar mehrere Bereiche notleidend.

      Das Ganze ähnelt einer Jonglage. Sämtliche fünf Bälle frei in der Luft zu bewegen ist möglich, aber nur für begrenzte Zeit. Irgendwann vergreift man sich, drei Bälle kann man gerade noch auffangen, aber zwei liegen bereits am Boden.

      Die einen haben eine eiserne Gesundheit, aber irgendwie klappt es im Beruf nicht. Andere feiern nach fünfzig Jahren glücklichen Zusammenseins die Goldene Hochzeit. Leider war es finanziell für die Familie immer knapp. Jemand schafft es bis zum Milliardär wenn da nicht der Herzfehler wäre oder der frühe Tod durch eine seltene Erbkrankheit.

      Und als ob es damit nicht genug wäre, gesellen sich zu den persönlichen und familiären noch die gesellschaftlichen Krisen. Mal kränkeln die Staatsfinanzen, ein anderes Mal bleiben die Firmenerträge hinter den Erwartungen zurück. Schwere Wirtschaftskrisen ereignen sich alle paar Jahrzehnte. Einige Krisen bleiben regional begrenzt, andere weiten sich auf das gesamte Land oder die ganze Welt aus. Im 20. Jahrhundert waren zwei schreckliche Weltkriege mit Millionen Toten zu beklagen. Allein im Zweiten Weltkrieg starben mindestens 50 Millionen Menschen. Wie viele es genau waren, weiß niemand. Es kamen so viele um, dass man ihre Zahl nur schätzen kann. Der Dreißigjährige Krieg, der zwischen 1618 und 1638 tobte, kostete in Mitteleuropa 20–40 Prozent der Bevölkerung das Leben.

      Ein aktuelles Beispiel: Epidemien, die ein Land oder die Erde insgesamt erfassen. Jährlich wiederkehrende Grippeviren raffen zahlreiche Menschen dahin. Bisher ist es nicht gelungen, solche Erkrankungen zu stoppen, und man darf angesichts der Vergangenheit skeptisch sein, ob dies jemals gelingen wird. Eines lässt sich mit Sicherheit ausschließen: Wir werden weder alle schädlichen Bakterien noch sämtliche tödlichen Viren ausrotten können. Sie sind Teil des Lebens, ob es uns gefällt oder nicht.

       Ein Leben ohne Krankheiten: Allein, es bleibt ein Traum!

       Veränderung ist unvermeidlich

      Mit 107.000 km/h düsen wir durchs Weltall. Das ist eine ziemliche Geschwindigkeit, wenn man bedenkt, dass Autos, die mit 200 km/h fahren, als superschnell gelten.

      Die Tatsache, dass wir uns in so rasanter Fahrt jährlich um die Sonne bewegen, ist uns nicht bewusst. Für uns sieht es so aus, als stünde die Erde still. Nur an den Jahreszeiten merken wir die ständige Veränderung. Je nachdem, wie die Erdachse zur Sonne steht, haben wir Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter.

      Dass uns unser Alltagsbewusstsein oft trügt, zeigt sich auch daran, dass wir unsere Erde nicht selten für »die Welt« halten, während sie in Wirklichkeit nur ein winziger Tropfen im All ist, nur ein winziger Partikel in einer Art riesigem Sternenwirbel.

      Aber das ist nicht alles: Mit 1.670 Kilometern pro Stunde dreht sich die Erde um sich selbst. Bei dem Gedanken könnte einem glatt schwindelig werden. Doch die Schwerkraft sorgt dafür, dass alles hübsch an seinem Platz bleibt. Das Bewusstsein bemerkt auch diesen Drehkreisel nur durch den Wechsel von Tag und Nacht. Mal sind wir der Sonne zugewandt, mal von ihr abgewandt.

      Sowohl die Umlaufbahn der Erde um die Sonne als auch ihre Drehung um sich selbst sind nur zwei Beispiele dafür, dass wir in einer durch und durch dynamischen Welt leben. Man könnte genauso den Körper oder die Natur heranziehen, um zu verdeutlichen, dass alles in Bewegung ist. Versuchen Sie einmal, unbeweglich an einer Stelle zu bleiben. Schon nach kurzer Zeit wird sich Ihr Bedürfnis regen, sich zu bewegen, ganz abgesehen davon, dass währenddessen Ihre Augenlider auf- und zuklappen, Ihr Herz schlägt, das Blut durch Ihre Adern fließt und vieles mehr.

      Vor Ihrem Fenster fliegen Fliegen, kleine Lebewesen, die ihren Namen wegen ihrer wichtigsten Eigenschaft erhalten haben, nämlich, sich durch die Luft zu bewegen. Aber auch andere Tiere sind Tag und Nacht unaufhörlich unterwegs. Nur vorübergehend gönnen sie sich etwas Ruhe in Form von Schlaf.

      Selbst viele Pflanzen, die doch ortsbeständig sind, bewegen sich im Wind hin und her. Sie wachsen, entwickeln Blüten und Blätter und werfen diese spätestens im Herbst wieder ab.

      Überall ist Bewegung. Bewegung bedeutet Veränderung, und Veränderung bringt leider oft Krisen mit sich.

      Plötzlich und unerwartet stirbt jemand. Sein Körper zerfällt, und damit ist er für unsere Augen verschwunden. Normalerweise ersparen wir uns den Anblick des Zerfalls und verbrennen oder begraben den Leichnam. An der Tatsache, dass der Tod eine einschneidenden Veränderung ist, ändert das jedoch nichts. Sowohl bei den Sterbenden als auch bei den Hinterbliebenen, kann der Tod Krisen mit sich bringen.

      Doch Veränderungen führen nicht zwangsläufig zu Krisen. Manchmal ist uns Abwechslung durchaus willkommen. Aber die meisten Menschen fürchten böse Überraschungen. Wir wissen, dass der Wind sich jederzeit drehen kann. Wir können unerwartet arbeitslos werden oder verarmen. Krankheiten können uns überfallen, genauso wie Diebe und Räuber. Der Zahn der Zeit, wie es so schön heißt, nagt an uns. Über das Ergebnis freut sich kaum jemand. Spätestens mit dreißig möchten viele die Zeit anhalten.

      Doch es hilft nichts: Änderungen sind unvermeidlich. Wir leben in einer unbeständigen Welt. Den wenigsten gelingt es, sich damit anzufreunden. Nicht zufällig sind so viele Menschen konservativ. Sie möchten, dass möglichst alles so bleibt, wie es ist. Keine Experimente, lautete eine erfolgreiche politische Werbung.

      Der Erde ist das egal: Sie dreht sich weiter. Die Veränderungen nehmen keine Rücksicht darauf, ob wir sie mögen oder nicht.

      Warum ist die Welt so unvollkommen?

      Ganz einfach: weil sie sich verändert. Etwas, was erst noch im Entstehen ist, kann nicht perfekt sein. Ebenso wenig kann etwas, was im Vergehen ist, perfekt sein. Im Verhältnis zu seinem perfekten Zustand ist es ein Minus, und zwar eines, das so lange zunimmt, bis es bei null angekommen ist. Und wer will schon eine Null sein oder mit einer zusammenleben?

      Sofern man überhaupt bereit ist, irgendetwas für perfekt zu halten, ist dieser Zustand vorübergehend. Gestern war es noch nicht vollkommen, und morgen wird es das nicht mehr sein. Es handelt sich also allenfalls um einen zeitlich begrenzten Moment der Perfektion.

      Dieser mag Minuten, Stunden, Tage oder Jahre andauern, doch wir wissen, er wird vorübergehen. Allein schon dieser Gedanke löst in vielen Menschen eine Krise aus.

      Unvollkommenheit und Krisenerleben gehen Hand in Hand. Angesichts von Fehlern, Mängeln, Problemen und Widrigkeiten verlieren wir leicht die Beherrschung.

      Der Kaffee, der uns gerade noch erfreute, ergießt sich über unsere Lieblingsjeans. Und schon liegt unsere Welt, die gerade noch in Ordnung war, in Scherben.

      Eine Tasse zerbricht. Damit ist das Geschirr nicht mehr vollzählig.

      Irgendetwas klemmt, hakt, drückt, rutscht oder fällt immer. Die Fassade eines Hauses bekommt Risse. Sie sah einmal sehr schön aus. Doch jetzt blättert die Farbe ab. Eine vollkommene Außenansicht bliebe dagegen immer gleich.

      Noch nicht vollendet, nicht mehr vollendet: Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser Leben.

      Auf der Karriereleiter fehlen noch ein paar Stufen, die Gesundheit ist zurzeit sehr gut, aber die Partnerschaft ist nicht mehr das, was sie mal war.

      Auch