vermindert Brustspannen,
verhindert die Entstehung von Myomen und verschiedenen Krebsarten,
lindert Hitzewallungen,
steigert die Libido,
fördert den erholsamen Schlaf, u. v. m.
Jungbrunnen Östrogen
Östrogene wirken auf verschiedene Organe und Gewebe. In der fruchtbaren Phase der Frau sind sie wichtig für die Reifung der Eizelle und die Steuerung des Eisprungs. Werden Östrogene als bioidentische Hormone verschrieben, sollten sie grundsätzlich nur gemeinsam mit dem Partnerhormon Progesteron verabreicht werden, damit keine Östrogendominanz entsteht und damit die Östrogene überhaupt erst richtig wirken können.
Östrogen …
hilft bei Scheidentrockenheit,
lindert Hitzewallungen,
wirkt günstig auf den Zuckerstoffwechsel,
hat einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte,
sorgt durch Wassereinlagerung und Bildung von bestimmten Eiweißen im Gewebe für eine glatte Haut,
fördert die gesunde Darmfunktion,
hemmt den Knochenabbau.
DIE DREI ÖSTROGEN-GRUNDTYPEN
INFO
Ö oder E? Weil es sich in der Literatur so eingebürgert hat, bleibe ich beim Ö, wenn man grundsätzlich über die Gruppe der Östrogene spricht. Weil es im Englischen kein Ö gibt, wurde in medizinischen Fachkreisen ein E daraus gemacht.
Es gibt drei Hauptarten des Östrogens: Estron (E1), Estradiol (E2) und Estriol (E3).
Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer biologischen Aktivität, darunter ist das Estradiol das wichtigste östrogene Hormon. Für Östrogene gibt es zum Andocken Alpha- und Beta-Rezeptoren. Östrogen, das sich an BetaRezeptoren binden kann, wird landläufig als »gutes« Östrogen bezeichnet, da es auch Schutz vor Brustkrebs bietet. Estradiol (E2) wird auch 17-Beta-Estradiol genannt. Estron (E1) hingegen bindet sich an Alpha-Rezeptoren. Bei Brustkrebs kommt Estron (E1) in größeren Mengen vor, darum wird mit Aromatasehemmern versucht, diesen Überhang zu reduzieren. Estriol (E3) wird vor allem in der Schwangerschaft produziert. Estriol (E3) soll vor Brustkrebs schützen und wird zur Brustkrebsbehandlung eingesetzt. Es blockiert andere Formen des Östrogens, die negative Wirkungen haben können. Zudem wird es oft in Cremes bei vaginaler Trockenheit beigemischt.
Hormonersatztherapie – nur kontra!
Die herkömmliche Hormonersatztherapie (HET) wurde in den 1960er-Jahren begründet. Bei Wechseljahresbeschwerden wurde in den Anfängen eine Mono-Östrogen-Therapie durchgeführt. Dies führte jedoch zu einer erhöhten Rate an Krebserkrankungen der Gebärmutterschleimhaut. Ende der 1970er-Jahre kombinierte man Östrogen und Gestagen, ein hormonähnliches Medikament aus dem Chemielabor. In dieser molekularen Struktur kommen die verwendeten Gestagene nicht im Körper vor. Die Pharmaindustrie bekommt kein Patent auf körpereigene Stoffe, daher vertreibt sie solche in der Regel auch nicht. Der Chemikalie Gestagen werden dabei häufig noch weitere Eigenschaften Huckepack mit dazugeheftet, die in der Werbung noch für ihre Wirksamkeit auf schönere Haut und Haare und gute Stimmung ausgelobt werden, damit frau auf diesen Life-Style-Chemie-Zug aufspringt (→ Seite 82).
Viele Studien belegen, dass eine HET riskante Nebenwirkungen hat und unter anderem das Schlaganfall- und Brustkrebsrisiko begünstigen kann. In den letzten Jahren wurden daher weniger künstliche Hormonersatzpräparate verschrieben und Frauenärzte wissen inzwischen, dass seitdem auch die Brustkrebsrate signifikant gesunken ist. Deshalb wurde auch eine internationale Studie aus dem Jahr 2002 mit über 160 000 Teilnehmerinnen vorzeitig abgebrochen: Die WHI-Studie (Women’s Health Initiative) sollte belegen, dass durch die HET das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle sinke – das Gegenteil aber war der Fall. Bis heute diskutiert die Fachwelt über die richtige Interpretation dieser Studie. Ärzte, die die Substitution mit natürlichen Hormonen nicht kennen, empfehlen heutzutage daher maximal eine kurze und niedrig dosierte Intervention mit den gängigen Pharmahormonähnlichen-Medikamenten.
SCHON GEWUSST?
INFO
Wechseljahre sind keine reine Frauendomäne. Auch Männer kennen sie. Allerdings laufen sie nicht so abrupt ab. Zunächst sinkt der Testosteron-Spiegel kontinuierlich ab dem 40. Lebensjahr um 1 bis 2 % pro Jahr. Die Folgen sind dann oft zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr zu spüren: Es kommt vor allem zum Rückgang von Libido, und der Muskel- und Knochenstoffwechsel wird schwächer. Viele Männer kennen auch das nächtliche Schwitzen.
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