57. Die ganze Zeit hindurch, wo die Peloponnesier auf dem Athenischen Gebiete standen, und die Athener den Kriegszug zur See machten, wüthete die Seuche bei dem Heere sowohl, als in der Stadt. Daher sagte man auch, die Peloponnesier, als sie von Ueberläufern hörten, daß die Pest in der Stadt herrsche, und die Begräbnißfeierlichkeiten sahen, hätten aus Furcht vor der Krankheit um so früher das Land verlassen. Allein sie verweilten bei diesem Eindalle die längste Zeit, und verwüsteten das ganze Land. Denn sie waren etwa vierzig Tage lang auf dem Boden von Attika.
58. In dem nämlichen Sommer zogen Hagnon, der Sohn des Nicias, und Kleopompus, der Sohn des Klinias, die Mitfeldherrn des Perikles, mit dem Heere, das dieser bei sich gehabt hatte, sogleich gegen die Chalcidier an der Thracischen Grenze, und gegen Potidäa, das noch belagert wurde. Nach ihrer Ankunft brachten sie Sturmzeug vor Potidäa und wandten Alles an, die Stadt zu erobern. Aber weder die Einnahme der Stadt gelang ihnen, noch hatten sie sonst einen ihrer Rüstung entsprechenden Erfolg: denn die Seuche, welche auch dort ausbrach, brachte sie sehr in's Gedränge, und steckte das Heer an, so daß auch die Athenischen Krieger, die früher dort sich befanden und bisher gesund geblieben waren, durch Berührung mit der Schaar des Hagnon von der Krankheit befallen wurden. Phormio aber und seine eintausend sechshundert Mann standen nicht mehr in der Gegend von Chalcidice. Hagnon zog sich nun mit seinen Schiffen nach Athen zurück, nachdem er von viertausend Schwerbewaffneten tausend fünfzig durch die Seuche in ungefähr vierzig Tagen verloren hatte. Die alten Kriegsvölker aber blieben dort stehen, und belagerten Potidäa.
59. Indessen wurden die Athener nach dem zweiten Einfalle der Peloponnesier, als ihr Land zum zweitenmale verwüstet wurde, und Seuche und Krieg sie zugleich bedrängte, anderes Sinnes, und murrten über Perikles, daß er sie zum Kriege überredet, und in solches Unglück gestürzt hätte: sie waren daher geneigt, sich mit den Lacedämoniern zu vertragen. Auch schickte man einige Gesandte ab, die aber Nichts ausrichteten. Da sie sich nun in dieser Noth durchaus nicht zu rathen wußten, so bestürmten sie den Perikles mit Vorwürfen. Als er sah, wie unwillig sie über ihre jetzige Lage waren, und daß sie sich ganz so betrugen, wie er es erwartet hatte, so veranstaltete er, da er noch Feldherr war, eine Volksversammlung, in der Absicht, sie zu ermuthigen, ihre erbitterten Gefühle zu beschwichtigen, und in ruhigere Fassung umzustimmen. Er trat also auf, und hielt folgende Rede:
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