Seine Frau führte resolut den Laden. Keiner aus Evas Generation kannte ihren Vornamen, sie wurde von allen respektvoll Frau Wamsler genannt. Jeden Werktag stand sie in einer sauberen Kittelschürze vor den weißblauen Kacheln und begrüßte die Kunden auf ihre eigene Art. Sie hatte schon in der Lehre verstanden, dass man freundlich sein muss, wenn man etwas verkaufen will. Sie merkte sich auch die Namen. Aber wenn sie sagte: Grüß Gott, Frau Moser, klang das nicht geschleimt. Weil sie stolz genug war auf das, was die Metzgerei Wamsler zu bieten hatte, machte sie sich keinen Zentimeter kleiner, als sie war. Sie träumte auch nicht von einem Feinkost- oder Delikatessenladen. Wer Tofu will, soll bittschön woanders hin. Beim Friseur – ein junger Mann mit Allüren hatte den alten Salon drei Häuser weiter übernommen – hatte sie neulich einen Spruch gelesen:
Was Friseure können, können nur Friseure
So ein saudummes Schild würde Helga Wamsler nie an ihre Kacheln hängen. Aber wenn sie es sich genau überlegte, war der Satz in der Sache richtig.
Am späten Freitagnachmittag war der Laden voll. Das Wetter sollte am Wochenende schön werden, Eva wollte mit der Familie noch einmal grillen, vielleicht das letzte Mal in diesem Herbst, wer weiß. Weil der bayrische Metzger Wamsler nichts gegen die Küche Nordafrikas und auch keine Vorurteile gegen Lammfleisch hatte, galten seine Merguez im ganzen Viertel als Geheimtipp. Lennart mochte die Cevapcici, Maja nagte jedes Mal mit Begeisterung an ihrem Schaschlik-Spieß, und der war nicht mit Billigfleisch bestückt. Dazu kamen noch zwei Steaks, Pute und Rind, falls Korbinian doch da wäre. Ach ja, und dann noch Aufschnitt bitte.
Das Warten und die Bestellung dauerten Maja zu lang. Sie saß auch in dem engen Laden auf ihrem Laufrad. Eva hatte ihrer Tochter die Tür aufgehalten, und sie war wie eine Prinzessin hineingerollt. Helga Wamsler hatte kritisch eine Augenbraue hochgezogen, aber nichts gesagt. Jetzt rollerte Maja vor und zurück, so weit es eben ging. Eine ältere Kundin brachte ihre Tasche in Sicherheit, auch das sah Frau Wamsler. Maja summte vor sich hin, ihre Mutter lächelte auch dann noch, als sie einem Mann von hinten gegen die Wade fuhr. Nicht schlimm, sie hatte ja nicht viel Schwung. Aber für die Frau hinter der Theke war eine Grenze des zivilisierten Umgangs überschritten, den man auch Kindern zumuten konnte. Streng sagte sie: Schluss jetzt, Maja – du fährst ja den Leuten in die Haxen!
Das ging gar nicht. Eva Moser stand zwischen den Fronten. Sie brachte ihre Tochter in die Montessori-Kita, damit sie zu einem selbstbestimmten Menschen heranwachse. Die Stadt war sowieso viel zu eng für den natürlichen Bewegungsdrang eines Kindes. Und jetzt musste sie sich von der Wamslerin wegen einer Kleinigkeit schurigeln lassen. Aber sie spürte, dass sie hier im Laden keine Diskussion anfangen konnte wie beim Elternabend. Dort hatte sie dem Satz zugestimmt, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Aber doch nicht die Metzgersfrau.
Stumm biss sie die Zähne zusammen und zahlte. Maja hatte nach dem Anpfiff sofort alle Fahrbewegungen eingestellt. Aber das Kind wirkte in keiner Weise verstört, es saß still auf seinem Laufrad und wartete auf den rituellen Abschluss des Einkaufs. Helga Wamsler holte mit der Gabel eine Scheibe von der aufgeschnitten Lyoner und reichte sie über die Theke. Maja streckte ihr wonnig die Hand entgegen. Aber ihre Mutter sagte gepresst: Nein danke!
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Offizielle Website des 1. FC Bavaria München
Als erster deutscher Verein hat Bavaria München eine Fußballschule in den USA eröffnet. Im PIZZA HUT CAMPUS in Dallas/Texas werden Talente gefördert. Über den FOOTBALL YOUTH CUP können sich amerikanische Nachwuchshoffnungen für ein Probetraining in München qualifizieren.
Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Internationalisierung der Marke Bavaria München, sagte der Vorsitzende Hans-Joachim Fischer bei der Eröffnung. Dann fuhr er fort: Wir suchen konsequent neue Wege auf dem globalen Fußball-Markt. Die Zeiten nationaler Beschränkung sind endgültig vorbei. Mit der Football School verbreitern wir unsere Fanbasis in Amerika. In der Bundesliga werden wir auf neue Anstoßzeiten dringen. Wenn wir am Sonntag um 20 Uhr in München antreten, werten wir das Wochenende der Bavaria-Fans in den USA mit einem perfekten Live-Erlebnis auf.
Bavaria-Stürmer Victor Akbunike sagte nach einer Übungseinheit in Texas, die er zusammen mit motivierten Teenagern absolvierte: Ich hoffe, dass schwarze und weiße Jungs auf dem Platz gemeinsam Spaß haben.
Highlights aus Dallas im Live-Stream bei BAVARIA.TV
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