Bloß nicht aus der Ruh bringen lassen. Helmut Zöpfl. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Zöpfl
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783475549052
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wieder z’Haus

      pack ma s’ jetzt aus

      de Souvenir,

      de ma voll Müah

      grad vorher no

      in Koffer ham do,

      weil s’ uns so richtig

      für dahoam wichtig

      vorkomma san.

      Komisch, dass dann

      jetzt uns des Hemd

      fast a weng fremd

      vorkommt und blöd,

      wo „Pirat“ drobna steht.

      Und gar des Kappe

      kindisch und dappe

      find i’s jetzt fei

      mit dem Kamel.

      Was soll i doa

      gar mit dem Stoa,

      dem Riesntrumm,

      des i wia dumm eipackt hab?

      Was dua i, sag,

      mit de paar Pfund

      Muscheln gar und

      dem Seestern, der wo

      vier Füaß bloß hat no?

      Wo stell bloß i

      den Tonkruag hi?

      Was, um Gottswuin,

      soll de Schatuin?

      Was mach i nur

      mit der Figur

      aus Pinienholz,

      de wo i stolz

      druntn in Rab

      roghandelt hab?

      Hoffentlich hat’s

      all’s wo an Platz

      im Speicher, wo

      des Graffe no,

      für allzeit verpackt,

      vom Vorjahr drobn flackt.

6.tif

      Heut derf i s’ bewundern,

      de Nachbarn, de untern,

      auf der Leinwand, der breiten,

      wia s’ am Esel drobn reiten,

      sie und er in Riccione,

      de Kloa mit Melone,

      sie beim Bocciaspuin,

      er mit Taucherbruin,

      sie mit a Chiantiflaschn,

      de Kloa beim Handiwaschn,

      beim Schlauchbootaufblasn,

      beim Kauf auf der Straßn,

      beim Schwimma im See,

      beim Sitzn, beim Geh.

      Alle Buidl ganz bunt

      und des – dreiahalb Stund.

      Jetzt sans ma glatt eigschlafa meine Fü-aß

      bei unsere Nachbarn seine Di-as.

7.tif 8.tif

      Der Salomon selig in all seiner Pracht,

      Alexander und Caesar mit all ihrer Macht,

      Lukull, der so guat wia neamad hat gessn,

      der Sonnenkönig mit seine Mätressn,

      Katharina de Große, de glebt hat recht frei,

      der Onassis, mit Geld fast mehra wia Heu …

      Dene alle, wia s’ glebt ham in Saus und in Braus,

      hast du – drum gfreu di! – was Wichtigs voraus:

      Sie alle daadn – wett ma? – was drum gebn,

      wenn s’ du sei kanntn – denn dann daadn s’ no lebn.

      A Auterl, an Schmuck, a Buidl für d’ Wand,

      an Teppich, an Radio, Möbeln, a Gwand,

      was z’ Essen, was z’ Trinka, a Limo, a Bier,

      a Zeitung, a Buach, a Uhr, a Klavier,

      a Haus, a Villa, an Wohnwagn, a Zelt,

      des alls san Sacha, de kriagt ma für Geld,

      de konn ma kaufa, mietn und ham,

      de könna oam ghörn, bringt ma ’s Geld dafür zsamm.

      Aber es gibt aa Sacha auf unserer Welt,

      de konnst net kaufa für no so vui Geld:

      Freundschaft und Liebe, fürs Schöne an Blick,

      Gsundheit, Humor, Zufriedenheit, Glück,

      Vertrauen aufs Guate, as ewige Lebn,

      für des alls konnst was doa zwar,

      doch konnst du dir’s net gebn.

      Du konnst grad bereit sei für alles und offen,

      a weng a Vertraun ham, dro glaubn und drauf hoffn.

      Gib unsrer Familie, gib Eltern, gib Kind

      und denen, die Gast in dem Haus hier grad sind,

      das richtige Gspür und den rechten Verstand,

      vui Zeit und Verständnis aa füranand,

      fürs Guate und Schöne a Aug und a Ohr

      a guats Wort für den andern und a bisserl Humor

      und schenk unserm Haus von dem ganz großn Glück,

      des ma nia ganz habn konn hie und da a kloans Stück.

      Vui Stundn, vui bunte, grad a so schee,

      dass ma sagn möcht am liabstn, Zeit, geh weiter bleib steh.

      Bleib immer bei uns bis ans End aller Tag,

      dann kann uns nix gschehn, was kommen aa mag.

      An Kalender oglegt,

      Termine festglegt,

      Termine eigschriebn,

      koa Zeit übrigbliebn.

      Termine für d’ Nacht

      aa no ausgmacht.

      An Ansehen gwonna,

      no mehra ognomma,

      d’ Freizeit verpappt,

      koan Sonntag mehr ghabt,

      an Urlaub verschobn,

      auf später aufghobn.

      Vor lauter Onehma

      zu nixn mehr kemma.

      Den letztn Termin

      hat a anderer gschriebn,

      weil jetzt er im Termin-

      Buach eigschriem war drin.

      Bayern