Ich weiß nun, ich könnte mit dieser Arbeit nicht aufhören, auch wenn ich es versuchen würde. Im Rückblick und beim Lesen meiner Tagebücher aus meiner Jugend ist klar ersichtlich, dass ich schon immer geschrieben, geredet und Lebensphilosophien entwickelt habe. Es ist meine zweite Natur. Der Sinn meines Lebens ist mir in den Schoß gefallen. So ist das immer; es ist so, als ob mein Leben nie eine andere Richtung hätte nehmen können.
Jetzt habe ich einen neuen Traum Wirklichkeit werden lassen und eine Firma namens Headway gegründet, die positive Veränderungen in der Welt unterstützen soll. Stellen Sie sich vor: ein Unternehmen, welches nur in Ideen investiert, die für die Welt, in der wir leben, wirklich von Vorteil sind. Und stellen Sie sich weiter vor: Das von dieser Firma erwirtschaftete Geld fließt nicht in die Taschen von reichen Vorständen, sondern wird in weitere, der Erleuchtung dienende Projekte investiert. Diese Ideen würden Früchte tragen, und die Firma könnte dank ihrer Stärke und ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten auf Regierung und Politik Einfluss nehmen. Headway wird sich für positiven Wandel in vielen Bereichen engagieren, beispielsweise Bildungsreformen, Gefängnisreformen und Reformen der Lebensmittelindustrie.
Manche Leute finden meine Vision abgehoben, aber ich erinnere diese Menschen daran, dass auch ich es entgegen aller Wahrscheinlichkeit schaffte und mit dieser Thematik vertraut bin. Ich glaube, die Chancen sind nicht so gegen mich, wie manche Leute denken. Ich meine, Menschen in aller Welt sind bereit für dauerhaften Wandel und wollen wirklich, dass alle glücklich sind. Ich habe der aussätzigen Hässlichkeit der menschlichen Natur ins Auge geschaut, nur um festzustellen, dass der Mensch von Natur aus gut ist.
Synchronizität als lebendige Realität
Eine Stunde vor Beginn eines Synchronisations-Workshops lassen sich Hunderte von Menschen auf den Stühlen nieder. Ich sitze im »Künstlerzimmer« und kann manchmal ihre murmelnden Stimmen hören. Ich höre Musik, um mich in Stimmung für die Gruppenerfahrung zu versetzen, und mache eine Übung aus der Traumabewältigung, um gegen mein Lampenfieber anzukämpfen. Ich begrüße meine Sicherheitsleute. Wenn es Zeit ist, auf die Bühne zu treten, gehe ich hinter der Bühne an Boxen, Requisiten und Lichttechnik vorbei und stehe hinter dem Vorhang, während mein Mikrofon eingestellt wird.
Durch den Spalt im Vorhang sehe ich die Gesichter in der Menge. Ich höre das laute Geräusch der einleitenden Worte, die mich auf die Bühne bitten. Ich setze mich auf einen der beiden Stühle, die auf der Bühne stehen. Die Scheinwerfer sind hell und tauchen den Raum in ein Glitzern, baden mich in einer surrealen Wärme, die ich inzwischen liebe. Ich blicke über die Menge, sehe ihre Energiefelder, die ineinanderlaufen. Ich sehe, wie in ihren Auras Muster auftauchen, während sie auf mich reagieren. Die stärksten Muster im Energiefeld eines Menschen sind für mich klar wie der Tag erkennbar.
Immer wenn ich zum ersten Mal in eine Stadt komme, wollen die Menschen dort zwei Sachen wissen, deshalb beginne ich damit normalerweise die Sitzung. Sie wollen wissen, was die stärkste positive kollektive Schwingung der jeweiligen Stadt ist und die am meisten verbreitete negative. So wie es Gastronomiekritiker gibt, bin ich inzwischen so etwas wie eine angesehene »Energiekritikerin«.
In einer Stadt wie Boston beispielsweise, wo die Leute sich an die Philosophie des »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten« halten, sehe ich oft das Muster der Einsamkeit in der Energie der Menschen. Einsamkeit führt dazu, dass das Aurafeld in sich selbst zusammenfällt und keine Verschmelzung mit etwas anderem außerhalb dieses Feldes zulässt. Das nenne ich »Eindämmung« im Energiefeld.
Alle Städte haben ihre ganz eigene Vibration und Atmosphäre. Kurz vor dem letzten Synchronisations-Workshop in Los Angeles war ich echt ein bisschen nervös. Meistens sind die Menschen, die an diesen Workshops teilnehmen, so bewusst und mit anderen verbunden, dass sie für den Prozess und die Heilung uneingeschränktes Interesse und Geduld aufbringen. Doch in einer Stadt wie L.A., in der Unterhaltung etwas so Schnelllebiges ist, dass man kaum mithalten kann, hatte ich Bedenken, manche der Teilnehmer würden den Workshop als Unterhaltung oder »Show« betrachten und entsprechend von der Geschwindigkeit echter Heilung, wie sie auf der Bühne geschieht, enttäuscht sein.
Ganz sicher würden die Leute in der Gruppe, die L.A. heiß und innig liebten, über meine energetische Einschätzung ihrer Stadt alles andere als glücklich sein. Ich hätte ihnen liebend gerne eine glänzende Beurteilung gegeben, doch es ist in Wahrheit so: Denjenigen Menschen, die sehr empfänglich für die sie umgebenden Energiefelder sind, graust es vor dieser Stadt. Für mich persönlich ist es eine der härtesten Städte im Land, denn auf energetischer Ebene ist sie so etwas wie ein Vakuum oder wie ein Wirbel.
Die vorherrschend negative Schwingung in L.A. ist giftiger Ehrgeiz; dadurch wird die Stadt zu einer der mörderischsten Städte der Welt. Doch interessanterweise ist die vorherrschende positive Schwingung ebenfalls Ehrgeiz, also ironischerweise die positive Kehrseite des giftigen Ehrgeizes.
Eine synchrone Gruppenerfahrung
Wenn ich mir die Leute auf einem meiner Workshops anschaue, sehe ich deren gemeinsame Schwingungen, sowohl positive als auch negative. Dann entscheide ich, was ich auf Grundlage dessen, was ich sehe, lehren will. Ich wähle die vorherrschende negative Schwingung, die den Menschen gemeinsam ist, als Thema dieses Tages, und zwar aus sehr gutem Grund. Die positiven Schwingungen von Menschen funktionieren ja bereits, also muss ich mich nicht darauf konzentrieren.
Diese Menschen suchen meine Hilfe für ihre Sorgen, für das, was nicht funktioniert, und das sehe ich in den kollektiven Energiefeldern im Raum. Wenn ich beispielsweise sehe, dass die kollektive Schwingung, mit der diese Leute ihre Probleme haben, Einsamkeit ist, dann beginne ich zunächst, über Einsamkeit, Gemeinsamkeit und Offenheit zu sprechen.
Das Ablesen der Energie und die Entscheidung für ein übergreifendes Thema sind spannend und gleichzeitig nervenaufreibend, denn ich kann mich auf meine Veranstaltungen nicht vorbereiten. Ich weiß ja nicht, was ich lehren werde, bis zu der Minute, in der ich vor meinem Publikum sitze. Ich weiß nicht, welche Fragen kommen, bis sie live vor aller Augen und Ohren gestellt werden. So viel zum Thema »Im Rampenlicht stehen«. Aber so finden auch die größten Heilungen statt.
Damit Menschen in der Realität an derselben Erfahrung teilhaben können, müssen sie schwingungsmäßig zusammenpassen. Das heißt, sie müssen so viel gemeinsam haben, dass sie an diesem bestimmten Ort und zu diesem bestimmten Zeitpunkt zusammengeführt werden.
Das ist Synchronizität in großem Umfang, und deshalb ist jeder meiner Synchronisations-Workshops etwas Einzigartiges. Oft fliegen Leute aus aller Herren Länder ein, und egal, wie weit entfernt sie voneinander leben oder welche Sprache sie sprechen, eines ist sicher: Wenn sie physisch teilnehmen können, dann passen ihre Schwingungen perfekt zu denen der anderen Teilnehmer im Raum.
Bei den meisten meiner Synchronisations-Workshops geht es um Fragen und Antworten, aber sie sind in erster Linie eine kollektive Heilerfahrung. Leute, die eine Frage haben, können die Hand heben, so wie in der Schule. Die Energie um die Person herum, deren Frage am besten zum kollektiven Unterbewussten der Gruppe passt, leuchtet sichtlich auf, als würde eine Lichtquelle durch ihre Aura projiziert. Ich rufe diese Person auf die Bühne, sie sitzt mir gegenüber und kann ihre Frage vor der versammelten Menge stellen.
Laut Feedback von Teilnehmern sind diese Workshops authentisch und ursprünglich. Ich habe im Rahmen dieser Workshops eine Möglichkeit für Männer und Frauen entwickelt, die sich in ihren Überzeugungen und ihrem Kampf, zusammenzukommen und sich mit einer Gruppe von Menschen zu vereinen, die sie genauso annehmen und willkommen heißen, wie sie sind, isoliert fühlen. Und wie sie feststellen, sind sie nicht nur akzeptabel, sondern auch liebenswert, trotz ihrer Schattenaspekte. Vielleicht bin ich der Grund, warum all diese Menschen zusammengekommen sind, doch wie jeder Vermittler bin ich nur dazu da, etwas zu ermöglichen, das viel größer ist als ich.
Auf diesen