Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti. Hardy Klemm. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hardy Klemm
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Историческая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783959633291
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sondern auch von demselben Himmelskörper, der sich ja bewegte und die Koordinaten nur passierte, aber keinesfalls daran festgenagelt war. Man konnte die Zeit auf zwei Sekunden genau ablesen und sie stellte sich von alleine.

      Seneca: »Man muss Kameras daran anbringen, dann wäre sie ein gutes Upgrade.«

      Konnte ein Computer wirklich mit einer Sonnenuhr funktionieren? Martin befahl ein Backup anzulegen, falls dies nicht so wäre. Er legte sich zum Schlafen hin. Es war keine gute Nacht. Alpträume, an die man sich nur schwer erinnerte. Lang war die Nacht auch nicht. Um7 Uhr 30 klingelten Charles osteuropäische Agenten.

      Martin: »Ah, wer ist da?«

      Azubi Klaas: »Bautenschutz, wir bringen Ihre Rauchmelder!«

      Martin: »Ich mach schon auf!«

      Meisterin Ruth: »Hallo, einmal Flur, einmal Stube! In 5 Minuten sind wir fertig.«

      Martin hörte den Akzent.

      Martin: »Etwas früh? Was ist denn das für eine Bohrmaschine?«

      Klaas: »Eine gute Oregon.«

      Martin kannte das amerikanische Fabrikat, zeigte stur auf seinen Kalender und sagte genauso stur deutsche demokratische Wertarbeit. Klaas dachte, er beziehe sich auf die Arbeitsqualität und die vergessene Ankündigung der Handwerker.

      Klaas: »Die 10 Jahre Batterien also!«

      Martin: »Wollen Sie auch einen Kaffee?«

      Zu spät, Klaas hatte den Bohrer angesetzt und Martin hörte zum xten Mal diesen glockenhellen Klang der Wände. Die Oregon dagegen nicht! Er zählte mit den Fingern bis 5, dann…

      Martin: »Oh schon 6, 7,..«

      Es klirrte bei 8. Der Bohrer war gebrochen und gegen die Wohnzimmerscheibe geschossen. Ein Fall für Thomas, den Ingenieur. Die Risse auf der Scheibe hätten ihn vielleicht neugierig gemacht.

      Martin: »Ich bin in Indien, hier der Schlüssel. Die Wohnung ist aus Einheitsbeton der DDR, lassen Sie sich den Rest vom Glaser erklären!«

      Im Auto zum Flugplatz schnitt Charles die Meckereien Martins mit, Lehrmaterial!

      Martin: »Das liebe ich! Neu in Deutschland und kennt die hiesigen Werkstoffe nicht. Jeff, wissen Sie, was DDR-Beton heißt?«

      Jeff: »Sie werden es mir gleich sagen!«

      Martin: »Militär-Beton, Überproduktion von Bunkerwänden. Die guten deutschen Maschinen müssen mit den schlimmsten Werkstoffen fertig werden. Kennen Sie Polenfichten?«

      Jeff: »Gleich!«

      Martin: »Mit einer Polenfichtenlatte können Sie Nägel rein dreschen! Die haben kein feuchtwarmes Golfstromklima wie in Skandinavien. Je kälter es ist, desto härter die Jahresringe und dann noch furztrocken, wegen dem kontinentalen Klima und je feuchter Holz ist, desto leichter reißt es. Genau wie italienischer Marmor oder Blaustein, das geht hier schon seit Jahrtausenden durch und die einzigen Maschinen, die das schaffen, sind deutsche. Ein Transitland hat immer gutes Werkzeug! Wir haben 11 Grenzen! Und da kommt der mit ner Oregon, oh Mann! Ich kann mit einer Polenfichte einen Mammutbaum fällen. Was glaubt der, wieso ich so einen Kalender habe, der ohne Nagel auskommt!«

      Gael: »Ruhig, Bruder. Das sind nur Dinge!«

      Martin: »Ja, ja ich habe schlecht geschlafen, Ich habe so einen Mist geträumt!«

      Gael: »Kann man beseitigen lassen, von einem Hypnotiseur. Oder auch alleine.«

      Über Telefon meldete sich Hagen van der Volk.

      Hagen: »Ich habe gehört, Sie kommen in meine Nähe, nach Indien?«

      Martin: »Ja, ich muss einen Supercomputer umprogrammieren! Die Zeit vom Jantar Mantar ist, wenn alles klappt, dann meine Systemzeit.«

      Hagen: »Ich werde ein kleines Treffen mit Investoren arrangieren, nichts Großes.«

      Martin: »Brauche ich dafür nicht Klamotten? Ich habe auch nichts, worüber ich sprechen kann. Ich gebe zu, Ihr Job ist gar nicht so leicht. Hm, ich bin außerdem wegen Ihrer quadratischen Kontinente hier. Die Lage ist wirklich wichtig für jeden! Wie unsere ist, weiß ich aber nicht.«

      Hagen: »Ich gebe Charles Bescheid und es ist gut, dass Sie nichts zu erzählen haben, denn das Kartellamt hört sicher mit.«

      Auch Seneca wurde öfter ausgefragt, von Deng.

      Deng: »Nica, sie kann doch fliegen, wozu müssen wir uns dann die Stütztechnik der Neumeyer-Station ansehen?

      Seneca: »Ihnen wird auf dem Schlitten wohl langweilig? Vielleicht wollen Sie ja die nächste Station briefen, das wäre schon die Neumeyer. Ich kann sie schon sehen. Ach, schade, Sie wissen leider nicht über was! Mann, würde das Arbeit sparen!«

      Deng sah sich einer Katastrophe gegenüber, nichts, aber auch gar nichts zu berichten. Drei Wochen lang versuchte er die Smalltalkmaschine Seneca zu bearbeiten, zu reizen, sich mit ihm anzufreunden und ihm kleinste Informationen aus der Nase zu ziehen. Bei einem normalen Gesprächspartner wäre das auch gefahrlos für alle passiert. Kleine Informationen, sie halfen auch die Lage einzuschätzen, ohne eine Strafe zu riskieren. Seneca aber selbst war perfekt. Der Blick auf Martins neu gewonnene Redeseligkeit konnte dagegen aber auch nicht als Vergleich herhalten. Er wollte alles raushauen, aber mit Hilfe des Computers.

      Man war bereits in der Escape, als Martin die gute Technik mit dem Standort Deutschland erklären durfte.

      Martin: »Wir geben Ihrem Produkt einen schönen deutschen Namen. Das prägt sich gut ein.«

      Gael: »Wieso sagt man dann selbst in Deutschland TV und nicht Fernseher? Eure Sprache mag niemand! Grinder, gut und englisch, kennt jeder. Da frag ich mich schon, ob man mit deiner Ware so gut Joints bauen kann wie du gesagt hast.«

      Martin: »Weltraumtechnik!«

      Gael: »Ja, genau das was verboten ist!«

      Martin: »Hartes Publikum!«

      Jeff: »Legen Sie sich nochmal hin.«

      Martin: »Ist wohl besser! Wenn ich aber genauso schlafe wie gestern Abend, hilft uns das wenig!«

      Gael: »Sieh in einen Spiegel, sieh dir selbst in die Augen und sag, ich bin ein guter Kerl. Es kann passieren, dass du etwas nuschelst und die Alpträume verschwinden!«

      Martin: »Soll ich?«

      Jeff: »Wieso nicht?«

      Martin tat es und wie Gael gesagt hatte, nuschelte er.

      Martin: »Isch bins ein Gutar Kerl.«

      Er lief zu Gael…

      Martin: »Woher wusstest du, dass ich nuschle?«

      Gael: »Bei Suggestion ist das eben so!«

      Martin: »Was soll ich jetzt tun?«

      Gael: »Leg dich hin und sieh nie wieder in einen Spiegel!«

      Schlaf, Schlaf, diese Effizienzbremse, Seneca konnte sich ohne Emotionen nicht darüber aufregen. Mittlerweile zeigte sich am Südpol nur noch ein Teil der Sonne am Mittag. Er konnte sich auch nicht damit trösten, dass das schlechte Licht bestimmte Arbeitsabläufe sowieso unmöglich gestaltete. Es war ein Verplempern von Zeit. Deng hingegen freute sich sehr, endlich keine Zeit mehr im muffigen Schlafsack zu verbringen. Die Neumeyerstation bot warme Betten. Die Alpträume blieben aber. Sie wechselten nur den Besitzer. Was sollte Deng seinen Auftraggebern erzählen? Hm, vielleicht, dass die Nicastation jetzt andere hydraulische Beine bekäme? Interessant war es ja. Die Beine, die Stützkonstruktion der Neumeyer-Station, wurden jedes Jahr einzeln gehoben und mit Schnee, ich meine Dust, unterfüttert. So kletterte die Neumeyerstation jedes Jahr erneut über die Schneedecke und versank nicht im Eis. Das Problem, es war nicht geheim. Ginge es nach Martin, wäre nichts geheim! Schade für Deng, denn so hätte ihm Seneca alles beschrieben, wenn Martin es erlauben würde. Und wieder begann Dengs zum Scheitern verurteilter Versuch, verwendbare Informationen von einem auf Smalltalk