Wieder überlegten die Mitgötter, wo denn die Gottheit des Menschen sicher verborgen werden könnte.
Schließlich schlugen sie vor: »Lasst uns die Gottheit in die entferntesten Weiten des Universums verbannen, dort wird der Mensch sie nicht zurückholen können.«
Brahma hörte sich geduldig an, was seine Mitgötter ihm vorschlugen. Dann antwortete er: »Der Tag wird kommen, an dem die Menschen das All erobern und die Gottheit wieder an sich nehmen. Auch das Universum ist als Versteck nicht sicher genug.«
Da wussten die Mitgötter nicht weiter. »Wo können wir die Gottheit verstecken? Es gibt weder auf der Erde, in den Meeren noch im ganzen Universum einen Platz, wo der Mensch sie nicht finden wird.«
Brahma sprach voller Weisheit: »Ich weiß, was wir mit der Gottheit des Menschen machen werden! Wir verstecken sie im Tiefsten von ihm selbst, denn das ist der einzige Platz, an dem er nie danach suchen wird.«
Nach all dieser Zeit – so schließt die Legende – hat der Mensch die Welt in ihrer Gänze erobert, hat sich aufgemacht, das Universum zu entdecken, ist getaucht, geflogen und hat tief in der Erde gegraben, nur in sich selbst hat er bisher nie tief genug gesucht, um sein eigentliches Sein zu entdecken.
Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben liegt bereits in dir. Dieses Buch wird dich dazu ermutigen, tief in dir selbst nach deiner wahren Essenz zu suchen und dein inneres Strahlen wiederzuentdecken. Du wirst in Kontakt mit deiner ganzen Schaffenskraft kommen und beginnen, dein wahres Potenzial zu leben. Du verbindest dich wieder mit der Energie der bedingungslosen Liebe, der erschaffenden Kraft, die hinter allem im Universum steht. Im Einklang mit dieser Energie bist du frei von Zweifeln und Ängsten. Du bist im Flow mit dem Universum, und ihr erschafft in gemeinsamer Verbindung. Dein spirituelles Wachstum ist der wichtigste Entwicklungsschritt in deinem Leben, um dich von Zweifeln, Ängsten und Selbstsabotage zu befreien. Kein Geld der Welt, keine Karriere der Welt und kein Ort dieser Welt wird das für dich tun können. Die Erfüllung, die wir alle suchen, liegt nicht im Außen, sie kommt erst durch die Erfüllung im Inneren. Durch die ständigen Ängste davor, nicht gut genug zu sein oder zu scheitern – und durch die tägliche mentale Selbstsabotage –, blockieren wir die Entfaltung des eigenen Potenzials und erleben das eigene Leben im Mangel und nicht in Fülle. Wir bauen unser eigenes emotionales Gefängnis mit den Gedanken als Gefängniswärter, die uns nicht in die Freiheit entlassen wollen. Der einzige Weg in die Freiheit führt über die Veränderung der Art und Weise, wie du dich selbst und die Welt betrachtest. Über die Veränderung deines Bewusstseins kannst du dich aus dem mentalen und emotionalen Gefängnis befreien, das du dir unterbewusst im Laufe deines Lebens aufgebaut hast, und voller Vertrauen dein Leben in Fülle und Freude erschaffen.
Die Kraft deiner inneren Überzeugungen
»Die zwei mächtigsten Wörter im Universum sind ›Ich bin‹, denn sie bestimmen den Verlauf deines Lebens.«
Alles, was jetzt in deinem Leben ist, und alles, was bisher war, die Qualität deiner Beziehungen, dein Job, deine Finanzen oder deine Gesundheit, sind kein zufälliges Ergebnis. Sie sind das Resultat deiner inneren Überzeugungen, die wiederum dein Selbstbild formen. Wir handeln immer im Einklang mit unserem Selbstbild. Auch wenn du vielleicht denkst, du würdest die Realität so wahrnehmen, wie sie wirklich ist, muss ich dich enttäuschen. Du siehst die Welt durch deinen ganz eigenen Filter, der alle Informationen herauszieht, die nicht mit deinem Selbst- und deinem Weltbild übereinstimmen beziehungsweise mit dem, was dein Gehirn als wahr einstuft. Es ist, als gäbe es einen Scheinwerfer in deinem Gehirn, der nur auf ganz bestimmte Informationen Licht wirft und alles andere im Dunkeln lässt. Unser Gehirn ist rund um die Uhr damit beschäftigt, alle Eindrücke und Erfahrungen zu analysieren, zu deuten und ihnen einen Sinn oder eine Bedeutung zu verleihen – immer entsprechend der eigenen inneren Überzeugungen. Diese Eigenschaft verdanken wir dem retikulären Aktivierungssystem (ARAS), einer kleinen Zellgruppe in unserem Hirnstamm. Dieses Kontrollzentrum ist die Datenschaltzentrale, die Informationen je nach Dringlichkeit einordnet und abspeichert. Das Abspeichern und Einordnen der Informationen geschieht allerdings nicht objektiv, sondern auf Grundlage unserer inneren Überzeugungen, und es sorgt dadurch dafür, dass alle Informationen, die im Widerspruch zu unserer eigenen Wahrheit stehen, herausgefiltert werden und sie gar nicht erst dein Bewusstsein erreichen. Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, vermehrt sich, und wir erhalten immer wieder dieselben Ergebnisse, basierend auf unseren inneren Überzeugungen und dem Selbstbild.
Mit Sicherheit kennst du das auch, dass du plötzlich überall das siehst, womit du dich gerade beschäftigst oder was dir besonders wichtig ist. Wenn du beispielsweise dein eigenes Fitnessstudio aufmachen möchtest, siehst du wahrscheinlich plötzlich überall Fitnessstudios und hast das Gefühl, die ganze Stadt besteht eigentlich nur aus Fitnessstudios. Oder du möchtest eine Diät machen, und alles, worauf dein Gehirn plötzlich achtet, sind Fast-Food-Läden, Lebensmittelwerbung etc. Das retikuläre Aktivierungssystem achtet für uns darauf, die Aufmerksamkeit nur auf das zu richten, von dem es denkt, dass es dir wichtig ist. Wenn wir akzeptieren, dass wir unsere Realität durch unsere Art und Weise, zu denken und zu fühlen, selbst erschaffen, können wir anfangen, endlich das Leben aufzubauen, das wir auch wirklich leben wollen. Denn unser Geist zieht ununterbrochen auf genau derselben Schwingung alles an, was mit den eigenen Überzeugungen und Gedanken harmoniert. Dabei unterscheidet unser Unterbewusstsein nicht zwischen positiven oder negativen Gedanken. Es folgt einfach dem, was du ihm wiederholt sagst.
Die zwei schöpferischsten Wörter im Universum sind »Ich bin«. Sie bilden die Grundlage für dein Selbstbild, und jedes Wort, was auf »Ich bin« folgt, bestimmt, was du dir zutraust, wie du dich fühlst, auf welche Art und Weise du handelst und welche Entscheidungen du triffst. Es ist die Identität, die du dir im Laufe deines Lebens gibst und die wir auch irgendwann aufhören zu hinterfragen, sondern als »so bin ich halt« hinnehmen. Während meiner jahrelangen Arbeit als Coach wurde mir immer mehr bewusst, wie tief die innere Überzeugung, »nicht gut/ klug/schön genug zu sein« oder »nicht liebenswert zu sein«, bei den meisten Menschen verankert ist. Es ist schon fast normaler zu denken, man sei nicht gut genug oder nicht liebenswert genug, anstatt sich selbst wirklich zu mögen. Haben wir diese innere Haltung erst einmal angenommen und als innere Wahrheit akzeptiert, fühlen wir uns in einer ständigen Beweislast, um zu zeigen, eigentlich doch gut genug und liebenswert zu sein. Hier kommt der Haken: Wenn es deine innere Überzeugung ist, nicht gut genug zu sein, wirst du dich ständig selbst in diesem Glauben bestätigen – ganz egal, was dir die äußere Welt widerspiegelt oder wie gut deine Ergebnisse auch sein mögen.
»Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.« —Buddha
Als Sarah zu mir ins Coaching kam, hatte sie gerade frisch an der Uni in Medizin mit summa cum laude promoviert und war eine bildschöne, charismatische junge Frau. Ihr Coachinganliegen war es, sich endlich für eines der unterschiedlichen Jobangebote zu entscheiden, die seit mehreren Wochen auf ihre Antwort warteten. Obwohl alle Angebote von den besten Kliniken Deutschlands waren, fand sie trotzdem bei jedem Jobangebot Gründe, warum sie dort nicht hingehen wollte. Wenn ich etwas nach Tausenden von Coachings gelernt habe, dann, dass hinter jedem vermeintlichen Problem meist ein ganz anderes verborgen liegt, das wir selbst nur nicht erkennen können, weil es auf unterbewusster Ebene wirkt.
Intuitiv fragte ich sie: »Was befürchtest du, was in dem Job passieren könnte?« Sie schaute mich erst ein wenig verwundert an, dachte für einen Moment nach und sagte dann: »Wenn ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich Angst davor habe anzufangen, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Um ehrlich zu sein, Laura, ich hatte in jeder Vorlesung Angst, dass meine Kommilitonen oder meine Professoren eines Tages herausfinden würden, dass ich eigentlich dumm bin und gar nichts kann. Ganz egal, wie gut meine Noten waren, ich habe immer gedacht, hoffentlich merkt keiner, dass ich eigentlich doch nichts weiß. Ich komme mir vor wie eine Schwindlerin.