Doch aus der, von Sonnenlicht durchfluteten Perspektive des männlichen Prinzips, trägt das weibliche Prinzip einen dunklen, feuchten, gefährlichen Abgrund in sich. Das solare Prinzip fühlt sich von der Dunkelheit des lunaren Prinzips bedroht. Doch durch die Vereinigung von Sonne und Mond, durch die Vereinigung des maskulinen und des femininen Prinzips, im Gleichgewicht und energetisch ausgeglichen, kann wahre Erleuchtung erreicht werden.
Als Jeshua sich mit mir auf das vorbereitete, was ihm im Garten Gethsemane bevorstand, war ich die Verkörperung der Isis. Ich war sie. Es gab keinen Unterschied zwischen ihr und mir. Ich war in den dazu notwendigen Übungen unterwiesen worden. So vereinte sich Jeshua als die Sonne, das solare Prinzip, das sich im Bereich der Materie manifestiert hat, mit mir, der Mondin; und er war mit Isis selbst vereinigt und sein Aufstieg hätte ohne sie nicht stattfinden können. Sie ist die Kosmische Mutter. Andere Kulturen kennen sie unter anderen Namen, doch sie ist dieselbe.
In dem Maße, in dem sich der männliche Eingeweihte in die magnetischen Felder seiner Geliebten einnisten kann und die Schwingungsenergien dieser Magnetkräfte in sich aufnehmen kann – in diesem Maße steht er in Kontakt mit Isis selbst, der Kosmischen Mutter, der Schöpferin von Zeit und Raum.
In dem Maße, in dem die weibliche Eingeweihte sich den Magnetkräften hingeben und sich in ihr eigenes Wesen hinein entspannen kann, wird sie zu Isis selbst. Wenn diese beiden Ereignisse auf kosmischer Ebene stattfinden, stimmt sich der männliche Eingeweihte energetisch auf Osiris ein und die weibliche Eingeweihte auf Isis. Aus der Vereinigung ihrer Magnetfelder wird Horus geboren, nur dass Horus in diesem Fall nicht die Form eines Kindes annimmt. In den Ka-Körpern der Eingeweihten selbst nimmt Horus Form an und fliegt. Sie werden auf sehr reale Weise erhoben. Sie können sich in die himmlischen Reiche ihres eigenen Seins aufschwingen.
In Wahrheit kann sich Osiris nicht ohne Isis erheben und Isis nicht ohne Osiris. Der erhabene Gott Horus wird aus den Magnetkräften ihrer Vereinigung geboren.
Der männliche Eingeweihte mit seiner elektrischen Natur meint, er könnte es allein vollbringen, doch er kann es nicht.
Isis wartet darauf, dass er das erkennt, doch er erkennt es nicht.
Jahrhundertelang hat sie gewartet, und jetzt stehen wir am Anfang vom Ende der Zeit und der Druck ist stark. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich erschienen bin.
Ihr männlichen Eingeweihten, die ihr den Weg in euch selbst gefunden habt, euch den Isiskräften im Wesen eurer Geliebten hinzugeben, oder die ihr den Weg in eurem eigenen Wesen gefunden habt, wenn ihr den Weg alleine geht: Wisst, dass ihr es nicht nur um euer selbst willen tut, sondern für die ganze Menschheit.
Wer sich mit der Sexualmagie der Isis befasst, kann dies unmöglich nur um seiner selbst willen tun, denn die Übungen erheben den Eingeweihten schnell auf die Ebene des lebendigen Mythos, denn, wie bereits gesagt, wird auf der höchsten Ausdrucksebene der männliche Eingeweihte selbst zu Osiris und die weibliche Eingeweihte zu Isis – und der Horus wird aus ihren Magnetkräften geboren.
Diejenigen, die den Weg der Alchemie alleine gehen, erreichen dies durch die Magnetkräfte des lunaren und des solaren Kreislaufes. Wenn die zuvor erwähnte Grundübung gemeistert wurde, erbebt die Schwarze Schlange der Mondin, die die Essenz der Leere enthält, und lässt den Ka-Körper des Eingeweihten erzittern, ähnlich dem Zittern und Beben der weiblichen Eingeweihten in den Armen des Mannes, wenn sie die Sexualmagie praktizieren.
In dem Eingeweihten, der den Weg alleine geht, begegnet die Goldene Schlange der Sonne der Schwarzen Schlange der Mondin mitten im Kopf, und die aus ihrer Verbindung hervorgehenden Magnetfelder und die energetischen Reaktionen, die sich aus ihrem Sich-Kreuzen in den Siegeln oder Chakren ergeben, erschaffen den Horus.
Letztlich kommt es also nicht darauf an, ob es alleine oder mit einem Partner durchgeführt wird: Es muss das Gleiche geschehen. Die Sonne und die Mondin müssen im Gleichgewicht sein, dann kann die Erleuchtung, die wir Horus nennen, stattfinden.
Ich habe euch meine Geschichte und die mir anvertrauten Lehren in der tiefsten Hoffnung gegeben, dass ihr einen Weg zu eurer eigenen Größe finden mögt, denn das braucht diese Welt jetzt mehr denn je.
Ich hoffe, dass meine Erkenntnisse euch bereichern, und dass ihr euch, so wie ich, von dem wunderbaren Wesen inspirieren lasst, den ihr Jeshua nennt, und den ich meinen Geliebten nenne.
Meinen Segen spende ich denen, die den Mut haben, die alchemistischen Praktiken des Horus auszuüben und denen, die sich dafür entscheiden, eine heilige Beziehung zu leben, egal ob gleichgeschlechtlich oder mit dem anderen Geschlecht.
Möge der Segen der Kosmischen Mutter euch auf eurer Reise zu euch selbst begleiten. Möge der Pfad zwischen der Sonne und der Mondin offenbar werden.
Geist allen Lebens, sei mein Zeuge. Amen
Maria Magdalena
Übungsanleitungen zur Alchemie des Horus
Dieses Kapitel ist für diejenigen, die die alchemistischen Praktiken des Horus gerne von Grund auf erlernen möchten. In dem Manuskript vermittelte Magdalena eine fortgeschrittene Form der Praxis, doch diese ist vielleicht für manche Leser zu schwierig. Deswegen habe ich Magdalena um ein paar einfache, vorbereitende Übungen gebeten, die hier dargestellt werden sollen.
Das Manuskript will in erster Linie eine Botschaft vermitteln und kein Lehrbuch sein. Die folgenden Anleitungen ergänzen es. Sie vermitteln die grundlegenden Erfahrungen, die zur angemessenen Durchführung der im Manuskript erwähnten Übung der Zwei Schlangen notwendig sind.
Magdalena sagt, dass die alchemistischen Praktiken des Horus sowohl für Menschen, die ihren Weg alleine gehen, als auch für Menschen in Partnerschaften geeignet seien. Der Hauptunterschied besteht darin, dass ein Mensch, der alleine praktiziert, die Energie und Ekstase aus sich selbst heraus erschaffen muss, während diejenigen, die sich in heiligen tantrischen Beziehungen befinden, diese Energie und Ekstase spontan aus dem sexuellen Akt gewinnen.
Der Djed oder der heilige Pfad der Chakren beginnt am Steißbein und verläuft durch die Wirbelsäule bis in den Kopf. Außerdem gibt es den sekundären Djed-Pfad, der vom Perineum direkt zur Schädeldecke aufsteigt und die Zentrale Säule genannt wird. Manche esoterischen Schulen bezeichnen ihn auch als Pranakanal. In den folgenden Übungen werden beide Pfade verwendet.
Die alchemistische Aufgabe besteht dabei darin, so viel Energie aufzubauen, dass sie durch diesen Pfad in die Zentren des Kopfes geschickt werden kann. In den folgenden Übungen wird diese Energie mit Hilfe des Atems erzeugt. Die Übungen dienen dazu, Sie mit der körperlichen Empfindung vertraut zu machen, die entsteht, wenn feinstoffliche Energien den Djed entlang aufsteigen.
Der erste Teil der Anleitung besteht aus drei verschiedenen Übungen. Die erste befasst sich mit dem sekundären Djed, der Zentralen Säule, die direkt vom Perineum zur Schädeldecke aufsteigt. Die zweite Übung bezieht sich auf den primären Djed, der in der Wirbelsäule verläuft und die dritte arbeitet mit der dadurch im Kopf angekommenen Energie.
Der zweite Teil der Anleitung soll Sie dann damit vertraut machen, wie Sie die Energie im Djed in eine schlangenähnliche Form bringen können. Die letzte Übung aktiviert den Pfad der Zwei Schlangen, indem die Energie gleichzeitig durch den lunaren und den solaren Pfad geschickt wird.
Sicherheitshinweise
Da diese Übungen Energie zum Gehirn und in die oberen Kopfregionen bringen, sind sie für manche Menschen nicht geeignet. Wenn Sie eine Kopfverletzung oder einen Schlaganfall hatten, so sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit den Übungen beginnen. Das Gleiche gilt für Menschen, die unter Anfällen, wie zum Beispiel Epilepsie leiden. Und für Manisch-Depressive sind die Meditationsübungen, besonders in der manischen Phase, kontraindiziert.