Die Lösung Eurer Weltprobleme kann nur im Inneren gefunden werden und nur von hier aus kann jede Korrektur ihren Ausgangspunkt nehmen. Es ist eine Frage des Vertrauens in Gott und damit eine Frage der Selbsterkenntnis, inwieweit der Mensch es wagen will, sich nach innen zu wenden, sich nicht von den äußeren Erscheinungen hypnotisieren und auf eine falsche Spur führen zu lassen.
Die Gesetzmäßigkeiten, die individuell greifen, sind gleichermaßen auf kollektiver Ebene gültig. Alles, was kollektiv erfahren wird, wurde kollektiv in den materiellen Ausdruck gedacht. In der einen oder anderen Weise teilt die gesamte Weltbevölkerung die Erfahrung von Mangel. Diese Fehlwahrnehmung kann sich nur in dem Maße korrigieren, in dem die Illusion der Trennung geheilt und die Einheit mit Gott erkannt wird. Mangel ist Mangel, die spezifische Art des Mangels ist sozusagen Teil des Lokalkolorits einer bestimmten Gesellschaft. Wo es anderenorts an biologischer Nahrung fehlt, da fehlt es Euch vor allem an Lebensfreude und Herzensnahrung. Ihr genießt Euren Wohlstand nicht, weil Ihr Euch selbst nicht liebt. Und so ist das Einzige, wovon Ihr wirklich Überfluss habt, Mangel an Selbstliebe. Was aber der Mensch wirklich braucht, ist jedem zugänglich, der es sich nur zugestehen will:
Gottes Liebe ist immer und überall.
Wer von Euch wäre da, der nicht seinen eigenen Wert nach dem Stand seines Bankkontos bemisst. Du tust das nicht? Nun, sei Dir gewiss, dass Du es tust, wenn dies Dein Bewertungsmaßstab für deine Mitmenschen ist. Du kannst Deinem eigenen Urteil nie entfliehen. Willst Du erkennen, was Du glaubst, wer Du bist, dann verfolge Deine Spur in dem, was Du tust. Wovon glaubst Du, dass es stärker, größer und mächtiger sei als Du? Wer und was beherrscht Dich und Dein Leben? Was fürchtest Du, weil Du es stärker glaubst als Dich selbst? Suchst Du Deine Sicherheit in Versicherungspolicen, Vorsorgeuntersuchungen und Alarmanlagen?
Ein kollektiver Wahn wird nicht dadurch vernünftig und sinnvoll, dass er von einer Allgemeinheit anerkannt und betrieben wird. Wir betonen an dieser Stelle ausdrücklich, dass es nicht etwa darum geht, irgendetwas von diesen Dingen zu ändern. Es geht uns hier einzig darum zu erkennen, was sie sind, um das Hinterfragen und Durchschauen der Denkkonzepte und Prämissen, auf denen sie beruhen. Was wenn nicht die Angst vor Mangel, der von ›außen‹ über Dich kommen kann, könnte diesen Konzepten Gültigkeit und Berechtigung verleihen? Wir kommen an späterer Stelle noch einmal auf diese Thematik zu sprechen.
Der Mensch lässt sich zunehmend vom Zeitdämon beherrschen. Indem Ihr versucht, Zeit zu ›gewinnen‹, jagt Ihr sie vor Euch her. Ihr seid Euch der alles beherrschenden Macht des Bewusstseins nicht bewusst. Da das Bewusstsein das Zentrum jeder gestaltbildenden Macht ist, könnt Ihr nur dadurch Zeit ›gewinnen‹, sie ›herstellen‹ und somit haben, wenn Ihr sie Euch nehmt. So einfach ist das – und so logisch!
Was Du Dir nicht zugestehst, das willst Du nicht und kannst Du somit auch nicht haben, weil Du es von dir wegstößt. Wer Zeit haben will, der muss sie wollen. Zeit ›einsparen‹ wollen ist jedoch das Gegenteil von Zeit ›zur Verfügung haben‹: Du kannst nicht gleichzeitig wollen und nicht wollen.
Die Zeit rennt Euch davon, weil Ihr sie zunehmend rafft. Wenn man Zeit rafft, dann verkürzt man sie. Wenn man Zeit ausdehnt, hat man ›mehr‹ davon. Mit Euren Kommunikationsmitteln legt Ihr fast weltweit das Lebenstempo fest und obwohl Ihr jetzt schon stöhnt und ächzt, erhöht Ihr weiterhin beständig die Geschwindigkeit Eurer Lebensrhythmen. Die logische Konsequenz ist, dass Ihr ›mehr‹ Leben, mehr Erfahrung, in eine Lebenszeit packt. Ihr lebt schneller, was Euch zwingt, ›rennenderweise‹ von Erfahrung zu Erfahrung zu hetzen. So überfordert Ihr Euch ständig selbst, weil Euch im wahrsten Sinne des Wortes ›die Zeit fehlt‹, Eure Erfahrungen zu integrieren, wie dies in früheren Zeiten vermehrt der Fall war.
Ihr habt Euch kollektiv zu dieser intensiven Erfahrungsbündelung entschieden und sie ist sowohl der Zeitqualität, als auch dem Gesamtbewusstsein der Gesellschaft angemessen. Nichts kann jemals sein, das der Art von Erfahrung, die Ihr zu machen Euch entschieden habt nicht dienlich wäre. Die logische Folge ist die, dass Ihr schneller altert.
In der Tat altert Ihr ungleich schneller als früher. Dies hat weder mit Eurer physischen Lebenserwartung noch mit biologischen Alterungsprozessen zu tun: Ihr ›altert‹ geistig schneller. Ihr altert schneller, weil Ihr mehr in einem gewissen Zeitraum durchlebt, als dies früher der Fall war. Die prägenden Kindheitserfahrungen werden im Zeitraffer absolviert, Kinder werden schneller erwachsen. Wo Menschen früher existentielle Lebenskrisen und Umbrüche hatten, da sind sie heute meist zeitlich vorgezogen. Dies bringt für Euch in jeder Lebensphase ganz spezifische Herausforderungen mit sich, da Ihr Euch selbst kaum noch die zeitlichen Freiräume für die Integration der jeweiligen Erfahrung zur Verfügung stellt.
Nun, mein lieber Freund, meine liebe Freundin, die Art und Weise, wie Du mit dieser Herausforderung umgehst, lehrt Dich viel über Deinen Blick auf Dich selbst. Wenn Du weißt, wer Du bist, dann weißt Du, dass ausnahmslos alles und jedes Dir gegeben ist, Dir zu dienen. Gott schuf die lineare Zeit, besser gesagt, das lineare Zeitempfinden, um dem Menschen eine Handlungsplattform für die spezifische Art von Erfahrung zu bieten, die zu machen er gewillt ist. Die lineare Zeit ist in dieser Dimension der Dualität das gottgegebene Werkzeug zur Integration von Prozessen der Bewusstseinserweiterung. Weil Ihr der linearen Zeit unterworfen seid, ist Bewusstseinserweiterung und damit Selbsterkenntnis, ein Prozess. Und weil es sich um Prozesse handelt, seid Ihr vom Zeitfaktor abhängig und auf ihn angewiesen. Damit Euch Zeit dienen kann, müsst Ihr sie haben: Zeit dient dem, der sie hat. Zeit hat, wer sie nutzt. Lineare Zeit ist, von höherer Ebene aus betrachtet, eine Illusion. Die einzig wirkliche Zeit ist das ewige Jetzt. Hier – und nur hier – ist der Fokus all Deiner schöpferischen Kraft und Macht.
Aus Sicht Deines Höheren Selbst ist Zeit nichts anderes, als eine linear angeordnete Abfolge von Liebeschancen.
Ihr einziger Zweck und Segen liegt in ihrer Verfügbarkeit für Deine Nutzung. Wenn Du keine Zeit hast, dann hat sie Dich, und aus Deinem Diener hast Du den Herrn gemacht. Wer sollte sich wem unterordnen? Wer sich die Zeit nicht unterordnet, weil er sich seiner Identität und damit der ›Rangordnung‹ nicht bewusst ist, der muss sich ihr unterwerfen. Weil Zeit die machtvollste feststehende Größe in Deinem Leben ist wäre es Dir dienlich, Deinen Umgang mit Deiner Lebenszeit zu überdenken und zu analysieren.
Indem Du erforschst wofür Du Zeit ›investierst‹ – und dies ist wahrhaft die wichtigste aller Investitionen, die Du in Deinem Leben tätigen kannst – gewinnst Du Klarheit darüber, was Du über Dich selbst glaubst. Du definierst Dich selbst über das, was Du tust und mit Deiner Zeit anfängst. Es geht um die Erkenntnis der Rangordnung Deiner Prioritäten, die Dir direkten Aufschluss darüber liefert, wie Du Dich selbst siehst. Was hat welchen Stellenwert? Wie definierst Du Dich und inwieweit ist Dein Bild Deiner selbst in Einklang mit Deiner gelebten Wirklichkeit? Der Mensch versteht das Wesen der Zeit nicht. Zeit tut, was man ihr sagt. In dem Maße, in dem Du ›Deine‹ Zeit in Ehren hältst, hältst Du Dich selbst in Ehren. Wenn Du Dir die Zeit, die Dein Geschenk ist und so verstanden sein will, zum Feinde machst, dann wird sie Dir ein unerbittlicher Gegner, weil Du Dir selbst einer bist.
Wer sein Leben ständig beschleunigt, kommt nicht umhin, sich selbst hinterherzulaufen. Wer klug ist, der findet zurück zu sich selbst und macht die Zeit zu seinem Verbündeten. Zeit ist dessen Freund, der sich nach sich selbst richtet und somit die Prioritäten neu definiert und unmissverständlich festlegt.
Die jedem Menschen eigene ›innere Uhr‹ ist Teil seiner individuellen Persönlichkeitsprägung und läuft ihm nie zuwider. Sie ist Teil der Identität und somit gebühren ihr Ehre, Respekt und Anerkennung. Dein ganz persönlicher Erfahrungsrhythmus ist ein ebenso gültiger Aspekt Deiner Wesenheit, wie Deine physische Erscheinung.
Wie wir gesehen haben, ist der gottgegebene Zweck der Zeit die Bereitstellung von Liebesgelegenheiten. Nun, auf sehr tiefer, subtiler Ebene verwechselt Ihr Geld mit Liebe. Warum sonst würdet Ihr den Grossteil Eurer Zeit mit seiner Beschaffung verbringen? Mit diesem verdienten Geld versucht Ihr dann, das Liebesdefizit in Euch auszugleichen und Euch sozusagen zu ›entschädigen‹. Und dann wundert sich so mancher Mensch, warum am Ende des Lebens noch so viel (nicht gelebte) Liebe übrig ist.
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