Er lag jedoch schon am Boden. Beide Kugeln verfehlten ihr Ziel. Steve war mit einem schnellen Sprung an der Hand, die die Waffe hielt und trat mit dem harten Absatz seiner Lederstiefel auf die Handoberseite. Wieder krachte es entsetzlich. Mit dieser Hand würde er nie wieder einen Schaden anrichten können. Davon ging Steve Marlow aus.
Heulend vor Wut wand sich der Mann am Boden. Die Gäste, die sich zwischenzeitlich samt und sonders in Sicherheit gebracht hatten, tauchten aus ihren Verstecken wieder auf. Alle Augen richteten sich dankend auf Steve Marlow. Der griff zum Telefon und wählte die Notrufnummer.
Als das Mädchen hörte, dass er die Polizei rief, fing sie an zu schreien: „Nicht die Polizei! Nicht die Polizei!“
“Was ist denn los?“, wollte Steve Marlow wissen.
“Das ganz böser Mann. Hat wahrscheinlich Kollegin umgebracht. Schwester verschwunden. Wenn du Polizei rufen, dann seine Freunde auch gleich da! Dann ich auch tot!“
“Nun mal immer schön der Reihe nach. Versuch mir doch erst mal zu erzählen, was geschehen ist.“
“Nicht hier, nicht hier!“
“Aber schau dich doch mal an. So kannst du doch nirgendwo hin gehen.“
Die junge Blonde drehte sich zum Spiegel an der Bar um und erschrak zu Tode. Ihr ramponiertes Gesicht, die blutenden Knie und vor allem ihre Nacktheit ließ sie vor sich selbst erschrecken. Sie erkannte sofort, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befand.
“Mein Kind, wir müssen die Polizei rufen. Das geht nicht ohne. Vor allem dann nicht wenn eventuell weitere Menschen in Gefahr sind.“
Steve Marlow kümmerte sich unmittelbar um den am Boden liegenden Schläger. Er fesselte ihn, soweit die Verletzungen das zuließen, und legte ihn in eine Ecke. Um ihn herum türmte er Stühle und einen Garderobenständer auf, damit ihm keine Flucht gelang. Denn hätte er sich gerührt hätte man sofort Geräusche gehört und sich um den Mann kümmern können.
Es dauerte nicht lange, bis die Polizei eintraf. Mit der Polizei kamen auch schon die Notärzte. Und bereits eine halbe Stunde später war der ganze Spuk vorbei.
Man hatte sich um den Schläger gekümmert. Das halbnackte Mädchen wurde in eine Decke gewickelt und ebenfalls in ein Notarztfahrzeug verbracht. Steve Marlow steckte dem Mädchen zur Sicherheit seine Karte zu und riet ihr, sich sobald wie möglich bei ihm zu melden. Pünktlich zum Eintreffen seines Informanten war alles erledigt und jede Spur beseitigt.
Der Auftrag
Fünf Tage später, an einem sonnigen Nachmittag, lümmelte Steve Marlow entspannt in seinem Bürostuhl. Vor ihm kniete seine Sekretärin Mausi. Sie knetete mit Begeisterung seine Eier. Ihren Mund, ihre dunkelroten Lippen, hatte sie über seine Eichel gestülpt und verwöhnte seinen Schwanz. Gerade als Steve aufstehen und Mausi von hinten nehmen wollte, klingelte es an der Bürotür.
Mausi hatte solche Situationen locker im Griff. Sie richtete sich auf, ordnete ihre Kleider und verließ schnell Steve Marlows Büroraum. Sie öffnet die Tür. Davor stand eine hoch gewachsene junge Blondine mit einem ziemlich übel zugerichteten Gesicht. Die hielt ihr eine Visitenkarte entgegen und deutete lediglich mit den Fingern auf den Namen von Privatdetektiv Steve Marlow. Mausi bat die Blondine herein.
Das Mädchen hinkte und schaffte es gerade mal so in einen Besuchersessel. Dort wartete sie. Steve brauchte nicht lange, um seine Kleidung in Ordnung zu bringen. Etwas länger dauert es, bis er seinen immer noch harten Schwanz in der Hose verstaut hatte. Rasch machte er sich auf den kurzen Weg zu Mausis Büro und fragte nach der Besucherin. Mausi gab ihm rasch zu verstehen, dass es wohl besser wäre, wenn er heraus käme, denn um das Gehen der neuen Klientin war es wohl schlecht bestellt.
Steve schaute in den Flur. Da saß das arme Ding. Obwohl? Das Mädchen grinste ihn an. Schaute ihm dabei jedoch nicht in die Augen, sondern nur auf die riesige Beule in seiner Hose. Steve lächelte wissend zurück, griff nach einem Stuhl, den er neben ihren Besuchersessel stellte und setzte sich.
„Nun, vielleicht haben wir jetzt die Gelegenheit darüber zu reden was mit Dir passiert ist.“
“Ich abgehauen bei Polizei. Keine gute Behandlung. Angst.“
Es dauerte lange, um aus dem Mädchen die notwendigen Brocken heraus zu holen, die ganz allmählich eine Geschichte ergaben: Der Schläger, der das Mädchen bis in die Bar verfolgte, stammte aus ihrem Heimatdorf in Rumänien. Dort warb man junge Mädchen an, um sie anschließend nach Deutschland zu bringen. Man versprach ihnen tolle Arbeitsplätze und eine hohe Entlohnung. Bereits auf dem Weg nach Deutschland wurden die Mädchen mit Drogen und mit Schlägen gefügig gemacht. Sie mussten in Bordellen oder in Wohnwagen arbeiten. Wenn sie nicht wollten kamen ihre Zuhälter und sie wurden verprügelt und vergewaltigt.
Die Freundin von Gabriela, so hieß die hochgewachsene Blondine, die nun bei Steve Marlow saß, hatte sich gegen den Schläger gewehrt als er sie gerade mal wieder wegen einer Lappalie verprügeln wollte. Es kam zum Streit. Während der Streiterei biss die Freundin einen Finger des Schlägers ab. Daraufhin schlug der Mann so lange auf das Mädchen ein, bis es sich nicht mehr rührte. Gabriela hatte das mit angesehen. Sie beobachtete auch, wie der Schläger das bewusstlose oder gar schon tote Mädchen über seine Schulter legte und davon trug. Seither war der Kontakt zu ihrer Freundin abgebrochen.
Gabriela ging davon aus, dass ihre Freundin während der massiven Misshandlung gestorben war. Gabrielas Schwester Dorina, die ebenfalls im Bordell arbeiten sollte, war zufällig mit dabei, als die Freundin zusammengeprügelt wurde. Sie fing an zu schreien und hörte nicht wieder auf.
Als der Schläger sein Opfer weggebracht hatte, kehrte er zurück und prügelte nun auch auf Gabrielas Schwester ein. Gabrielas Schwester Dorina versuchte zu fliehen. Das gelang ihr anfangs auch. Der Schläger rannte ihr hinterher. Gabriela sah, wie er Dorina einfing.
Von Gabrielas Schwester fehlte von diesem Moment an ebenso jede Spur. Das war an dem Tag passiert, an dem Gabriela abends in die Kneipe herein stolperte.
“Ich gespart!“, sagte Gabriela leise, öffnete ihre Handtasche und legte einen dicken Stapel 50-Euro-Scheine auf den Tisch.
“Dafür du gehst Schwester suchen und Schläger.“
„Warum denn den Schläger. Den hat doch die Polizei in Gewahrsam?“
„Nicht Gewahrsam. Geflohen. Noch in gleicher Nacht aus Krankenhaus.“
„Der muss ja etwas aushalten können. Wie konnte der denn fliehen? Ich hab ihm die Schulter ausgekugelt, eine Hand kaputt gequetscht, seine Kniescheibe zertrümmert. So ein Mensch spaziert doch nicht einfach aus einem Krankenhaus hinaus.“
“Nicht selber gegangen. Freunde abgeholt. Krankenschwester halb totgeschlagen.“
Das waren ja tolle Aussichten, dachte Steve Marlow. Die Jungs waren von der ganz harten Sorte.
Gabriela legte ihr Handy auf den Tisch.
„Hier Bilder von bösen Menschen!“, sagt sie und rief einen Ordner mit Fotos auf. Auf den Abbildungen waren ausschließlich finster dreinschauende Männer abgelichtet. Allesamt klein, jedoch breitschultrige, mit kahlrasierten Köpfen. Allesamt in schwarze Lederjacken gekleidet, allesamt mit dicken Goldketten um den Hals.
“Und wo finde ich die Bande?“
“Im Bordell!“
Gabriela beschrieb umständlich wie man zu dem Bordell hinkäme. Daraus leitete Steve Marlow den Namen des Etablissements ab. Es war ein stadtbekanntes Laufhaus.
“Ich