Leben aus dem Sein. Radhe Shyam. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Radhe Shyam
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783946433279
Скачать книгу
alleine gehen? Ich habe noch drei Söhne, aber mein Herz weint für dieses junge vierundzwanzigjährige Mädchen. Bitte, Herr, bitte......" Der Herr lächelte und sagte: "Mach Dir keine Sorgen, dein Sohn wird gesund werden."

      Jeder der Anwesenden schaute ihn etwas scheu von der Seite her an, dann brach ein Murmeln aus und alle fragten sich, was man mit jemandem machen könnte, der schon tot wäre und der ganz offensichtlich schon hinübergegangen sei? Doch Babaji hatte anscheinend eine andere Auffassung.

      Plötzlich wurde Babaji sehr ernst, brach einen Zweig von jenem Baum, unter dem der Tote lag, und begann ihn mit dem Zweig zu berühren (Jhara).37 Kaum eine Minute war vergangen, als er die klagende Mutter beschwichtigte: "Sorge Dich nicht, es scheint, als ob die Wärme in seinen Körper zurückkehrt." Noch eine Minute später sagte er: "Ich fühle sogar, dass sein Puls zurückkehrt."

      Die Leute standen verblüfft herum: Was tat dieser Bhagwan Haidakhandi da? G. N. Joshi war tot, und von wo ruft er ihn zurück? Es schien, als ob jeder, der Babajis Ankündigungen gehört hatte, sämtliche Fähigkeiten, etwas zu verstehen, eingebüßt hatte. Doch das würde wohl jedem passieren, der ein solches Ereignis miterlebt.

      Etwas später fragte Babaji nach etwas Muttermilch. Es wurde ihm etwa ein Becher voll gebracht und Schluck für Schluck flößte er diese Milch G. N. Joshi ein. Dann öffnete er ihm eigenhändig die Augen.

      Jedermann sah, dass G. N. Joshi wieder lebendig wurde, und war völlig verblüfft darüber. Fast jeder hatte schon vernommen, dass Babaji Gott in einer menschlichen Gestalt war, doch jetzt hatten es alle erfahren.

      Dann befahl Babaji ihnen, Joshiji ins Haus zu bringen, aber über Aberglauben kommt man schwer hinweg, und auch jetzt fürchteten sich alle, den Körper ins Haus zu tragen, aus Angst, diese Geistererscheinung könnte beim Anfassen von ihnen Besitz ergreifen.

      Babaji lächelte wieder und sagte: "Sorgt euch nicht. Dieser Mann lebt und ist nicht tot. Bringt ihn hinein, es wird nichts geschehen."

      Daraufhin wurde G. N. Joshi in sein Haus und sein Bett zurückgetragen, wo er sich langsam, aber sicher erholte. Nach und nach nahm er Milch und Nahrung zu sich.

      Babaji hatte das Haus damals verlassen, kehrte aber nach acht Tagen zurück und wies die Familienangehörigen an, G. N. Joshi zum nahegelegenen Fluss (Ramganga) zu bringen. Dort tauchte der Herr selber einige Male unter und sagte den Leuten, sie sollten das mit G. N. Joshi auch tun. Danach wies er sie an, ihn auf den Bauch zu legen und ihn mit einer Decke zuzudecken. Einer halbe Stunde später sahen die Leute aus Joshis Nase viel schmutziges, übelriechendes Wasser fließen.

      Dann bat Babaji Joshiji, ihn zu begleiten. Joshiji erhob sich und lief ohne Anstrengung eine Strecke von zwei Meilen den Berg hinauf nach Hause zurück.

      Das geschah 1910 oder 1911, und nachdem ihm die neue Lebens­spanne geschenkt worden war, starb er 1950 oder 1951, er bekam also eine 40jährige Lebensverlängerung."38

      ***

      Es gibt viele Geschichten über Shri Babaji, der Tote wieder zum Leben erweckte, es existieren sogar einige wenige Auferweckungsbe­richte mit folgender Variante. Diese Geschichte wurde von Giridhari Lal Misra aufgeschrieben:

      "Einmal war Haidakhan Baba mit einem Schüler unterwegs nach Badrinath (einem Wallfahrtsort im indischen Himalaja). Plötzlich bekam der Schüler die Cholera. Nach einer kurzen, aber heftigen Periode des Erbrechens, begleitet von starkem Durchfall, war er seinem Ende nahe.

      Babaji, wie immer erfüllt von Mitleid, tat dies leid und sagte: "Ich werde an deiner Stelle den Körper verlassen, da ich niemanden habe, der meinen Tod beweint." Die Cholera-Attacke stoppte sofort. Dafür aber wurde Babaji schnell von derselben Krankheit befallen und sagte zu dem Schüler: "Wenn ich meinen Körper verlassen habe, dann übergib ihn den Flammen und schließlich die Asche dem Ganges." Kurz darauf verließ er seine menschliche Form. Der Schüler folgte trotz großer Trauer Babajis Anweisungen.

      Kurz darauf kehrte der Schüler in seine Heimatstadt bei Almora zurück. Bei seiner Ankunft wurde ihm mitgeteilt, dass sich Babaji in den letzten Tagen im Haus eines anderen Schülers aufgehalten habe. Er konnte diesen Worten nicht glauben, da er ja selbst die letzten Totenriten ausgeführt hatte. Trotzdem eilte er zum Haus dieses Schülers. Und wahrhaftig! Babaji persönlich saß da! Er traute seinen Augen so lange nicht, bis er Babajis Körper berührt hatte.

      Diese Vorkommnisse hatten diesen Schüler so durcheinandergebracht, dass er danach ungefähr sechs Monaten nahezu wahnsinnig war.39

      ***

      Shri Mahendra Baba verbrachte viele Jahre auf der Suche nach Babaji. Kurz bevor er ihn fand, traf Mahendra Baba einen alten Mann namens Shiromani Pathak in einem kleinen Dorf, genannt Sheetlaket, im District Almora, Uttar Pradesh. Shiromani hatte den "Alten Haidakhan Baba" noch gekannt (Mahendra Baba begegnete Shiromani fünfundzwanzig Jahre nach Babajis Weggang) und bei der Errichtung des Siddhashrams für Babaji, der gleich außerhalb Sheetlakets liegt, mitgeholfen. Der alte Mann verspürte eine tiefe Sympathie für Mahendra Baba, und die beiden saßen beisammen und unterhielten sich die ganze Nacht hindurch. Immer wenn Mahendra Baba Shiromani nach Babaji fragte, brach dieser in Tränen aus und Mahendra Baba wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte. Schließlich erzählte ihm Shiromani folgende Geschichte:

      "Eine Stunde, bevor mein Onkel starb, sagte er: "Aber seht doch, wie gnädig er ist! Gebt ihm etwas zum Draufsitzen. Verehrt ihn!" Die Anwesenden dachten, dass er im Delirium sei, aber in Wirklichkeit erlöste ihn Shri Sadashiv dadurch, dass er ihm seinen verklärten Körper zeigte. Von jenem Moment an, meinte Shiromani, hätte er ebenfalls den großen Wunsch gehabt, ihn zu sehen. Dieses Gefühl wurde überwältigend stark, aber was konnte er tun, um ihn zu erblicken? Er hatte wohl Geschichten über seine wunderbaren Erscheinungen gehört, war aber nie durch den Anblick seiner Gestalt gesegnet worden.

      Eines Tages kamen völlig unerwarteterweise 200 bis 250 Personen zu seinem Haus, und darunter waren auch einige Leute in Sänften. In einer wundervollen Sänfte, die in zeremonieller Weise von vielen geachteten und reichen Leuten umgeben war, die ihre Hände gefaltet hielten, war ein großer und mitleidiger Heiliger, der ein Hemd und eine Kappe trug, ein liebliches Lächeln auf seinen Lippen hatte, und Gnade über alle ihn umgebenden beseelten sowie unbeseelten Dinge schüttete.

      Shiromani litt damals an einer entzündeten Wunde. So wie er von Bhagwans Ankunft hörte, lief er erfreut zu ihm. Er rutschte aber auf der hölzernen Treppe aus und ein Splitter bohrte sich in seinen Fuß, so tief, dass er ohnmächtig zusammenbrach. Die sich um ihn versammelnden Leute waren besorgt, doch Shiromani versank, mit dem Kopf auf dem Schoß des gnadenvollen Meisters, in einer Trance, die die der großen Brahma Rishis weit übertraf, und machte so die Erfahrung eines nektar-gleichen Friedens, völlig zufriedengestellt.

      Nachdem er einige Zeit an diesem Ort geblieben war, zog Shri Maharaj mit all seinen Verehrern, deren Zahl mittlerweile auf über tausend angewachsen war, weiter.

      Für Shri Maharaj gab es kein vorgefertigtes Programm; wo immer er hinging, kamen Tausende innerhalb kürzester Zeit ohne irgendeinen Aufruf oder sonstige Anstrengungen. Wenn die Leute von seiner Ankunft hörten, gab es nur selten jemanden, der zu Hause blieb. Es gab weder Fragen noch Antworten, doch die Menschen fühlten Frieden durch den bloßen Anblick seiner Gegenwart.

      Viele Sanskrit-Gelehrte, Minister, soziale Reformer und Sozialarbeiter, sowie Fürsten und hohe Herren kamen zu ihm. In der Gegenwart dieses Höchsten - dem letzten Ziel aller Lehren, der Lösung des Rätsels des Selbst - war die natürliche Praxis des gegenseitigen Verstehens und die Ruhe derer, die Brahman in sich verwirklichten, für alle in gleichem Maße erfassbar.

      "Immer in sanfter Stimmung, mit Augen voller Erbarmen, in gütiger Haltung, von schlanker Gestalt, mit kindlichen Gesten, nur mit einem langen Hemd und einer Kappe bekleidet - war seine physische Erscheinung allein eine Quelle übernatürlicher Attraktion. Nahrung nahm er nur ganz wenig zu sich; er trank viel Buttermilch... Wenn er seine Hände öffnete, wurden die Schüler wie berauscht von deren göttlichem Duft. Seine Haare wuchsen nicht. Er schlief nie. Shiromanji lebte sechs Monate mit ihm zusammen, aber er sah ihn nie schlafen... Wenn ihn jemand ankleidete, dann duldete er das, aber er verlangte nie nach Kleidern.