Udo Herrmann
Endlich alles im Lot
Das Profikonzept für mehr Freiraum und Erfolg im Handwerk
Udo Herrmann
Endlich alles im Lot
Das Profikonzept für mehr Freiraum und Erfolg im Handwerk
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtliche Differenzierung in den Formulierungen verzichtet. Wir bitten, sämtliche Bezeichnungen (z. B. Handwerker, Unternehmer, Mitarbeiter etc.) im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter zu interpretieren und anzuwenden.
1. Auflage 2018
© 2018 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen
Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, fotomechanischen Wiedergabe und Übersetzung nur mit Genehmigung durch Holzmann Medien.
Das Werk darf weder ganz noch teilweise ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Medien oder ähnliches Verfahren) gespeichert, reproduziert oder sonst wie veröffentlicht werden.
Diese Publikation wurde mit äußerster Sorgfalt bearbeitet, Verfasser und Verlag können für den Inhalt jedoch keine Gewähr übernehmen.
Bildquelle | Umschlag: © Thomas Schweighart
Bildnachweis | Inhalt: © Udo Herrmann bzw. beim entsprechenden Bild angefügt
Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag
Herstellung/Satz: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag
Autorenservice: Ute Flockenhaus
Druck: Steinmeier Druck | Deiningen
ISBN (Print): | 978-3-7783-1231-5 | Artikel-Nr. 1552.01 |
ISBN (E-Book): | 978-3-7783-1232-2 | Artikel-Nr. 1552.99 |
Vorwort
Endlich wieder Luft zum Atmen!
Wieder ist es fast Feierabend, und auf dem Schreibtisch sieht man keine freie Stelle mehr. Mit einem schlechten Gewissen geht’s zum Abendessen. So vieles ist wieder liegengeblieben. Sicher fragen morgen mehrere Kunden, wo das Angebot bleibt, ganz zu schweigen von den Rechnungen, die schon längst bezahlt sein könnten – wenn sie denn schon verschickt wären!
Viele Handwerksunternehmer kennen diese Situation. Neben der eigentlichen Arbeit sind die vielfältigen Aufgaben so umfangreich geworden, dass kaum noch Zeit zum Durchatmen bleibt. Trotz eines riesigen Arbeitspensums und regelmäßigen 60-Stunden-Wochen bleiben viele Dinge im Tagesgeschäft unerledigt. Ganz zu schweigen von den eigentlichen Unternehmeraufgaben wie Zielsetzung, Marketing, Mitarbeiterführung usw.
Diese frustrierenden Momente gab es auch in meinem Betrieb, der seit dem Jahr 2000 von einem in der Parkettbranche typischen Vater-Sohn-Betrieb zu einer Firma mit zehn Mitarbeitern gewachsen ist. Um nicht vollkommen in den unzähligen Aufgaben zu versumpfen, entwickelte ich ein Konzept, das es mir inzwischen ermöglicht, mich auch intensiv um die strategische Entwicklung meines Betriebs zu kümmern. Durch die Arbeit mit Checklisten, Arbeitsanweisungen, Stellenbeschreibung usw. ist es mir auch gelungen, wieder mehr Freiheit zu bekommen.
Chefarbeitsplatz nach Betriebsorganisation
Mittlerweile gibt es für jede wiederkehrende Aufgabe in meiner Firma ein erprobtes Hilfsmittel. Unsere Beratungsgespräche zum Beispiel erfolgen nach einem festgelegten Muster. Dadurch werden Fehler vermieden, und eventuellen Beanstandungen wird schon in der ersten Phase des Kundenkontaktes vorgebeugt. Die Angebote werden in wenigen Minuten auf den dafür vorgesehenen Ankreuzformularen vorbereitet und gehen dadurch sehr schnell an die Kunden. Ausschreibungen werden vor dem Bearbeiten dahingehend geprüft, ob die Teilnahme am Bieterwettbewerb sinnvoll investierte Zeit ist und unseren Betrieb den aufgestellten Zielen näher bringt. Wenn nicht, landen sie umgehend im Papierkorb.
Ähnlich konsequent werden auch unsere Mitarbeiter geführt. Vom Einstellungsgespräch über regelmäßige Mitarbeitergespräche bis zur rechtssicheren Abmahnung kommen anwaltlich geprüfte Formblätter zum Einsatz. Aus all diesen einzelnen Organisationshilfen zur professionellen Führung eines Handwerksbetriebs ist mittlerweile „Das Erfolgskonzept für Handwerker“ entstanden, das etwa 300 Seiten umfasst.
Das vorliegende Praxisbuch greift all jene Probleme und Herausforderungen auf, die in der täglichen Praxis eines Handwerksbetriebs viel Zeit und Nerven kosten. In sieben Kapiteln sind alle Tätigkeitsbereiche eines Handwerksbetriebs abgebildet. Zu jedem Bereich, zu jeder Herausforderung oder Frage gibt es verschiedene Leitfäden, Checklisten und Arbeitsblätter. Von der Formulierung eines Firmenziels bis hin zur sicheren Vorgehensweise bei einer Kündigung erhalten Sie damit eine wertvolle Unterstützung, um Ihren Betrieb klar zu strukturieren und hervorragend zu organisieren. Vielleicht auch, um ein Stück der eingebüßten persönlichen Freiheit zurückzuerlangen.
Viel Erfolg bei der Nutzung und Umsetzung wünscht Ihnen
Ihr
Udo Herrmann und
Holzmann Medien | Buchverlag
Geleitwort
Lieber Leser,
manchmal spürt ein Teil in uns, dass es Zeit ist etwas zu verändern.
Manchmal ist es Zeit, etwas loszulassen, damit andere Türen aufgehen können.
Veränderung braucht Mut.
Mut zum Risiko. Denn Veränderung bedeutet auch immer ein Risiko einzugehen. Einen Schritt ins Ungewisse zu wagen. Die eigene Komfortzone zu erweitern.
Jeder erfolgreiche Handwerksunternehmer ist auf seinem Weg Risiken eingegangen, ist mal gescheitert. Durfte aus Niederlagen lernen. Und ist dadurch besser geworden.
Lieber Leser, ich wünsche Dir beim Lesen die Klarheit um zu erkennen, was für Deinen Handwerksbetrieb momentan das Wichtigste ist.
Ich wünsche Dir den Mut Neues zu wagen, um die hier beschriebenen Strategien und Tools in Deinem Betrieb mit voller Kraft einzusetzen.
Ich wünsche Dir die Ausdauer dranzubleiben, um das Leben zu leben, welches Du Dir wirklich wünscht – privat und beruflich.
Von Herzen
Steve Kroeger
Unternehmercoach, Vortragsredner & Autor
„Die 7 SUMMITS Strategie – Mit Leichtigkeit persönliche Gipfel erreichen“ Mitgründer QM1 – Die Handwerksakademie
1. Unternehmensplanung
1.1 Wahnsinn, wie schafft Ihr das alles?
„Erfolgreiches Handwerk ist nicht nur das Werk mit den Händen!“
(Udo Herrmann) Wir hatten gerade ein neues Wohn- und Firmengebäude auf der grünen Wiese gebaut, als mein Vater schwer erkrankte. 1999 waren wir ein Vater-Sohn-Betrieb mit einem Auszubildenden. Nach der Operation meines Vaters stand ich morgens am Küchenfenster und blickte auf das Betriebsgelände und die Werkhalle. Ich stand da, vor einem Berg Schulden, und nahm mir in diesem Moment vor, innerhalb von zehn Jahren alle Verbindlichkeiten zu tilgen. Ich stellte mir vor, wie das Gefühl wohl wäre, hier zu stehen, und alles wäre restlos bezahlt. Es war ein spezifisches Ziel, machbar, anspruchsvoll, aber auch realistisch,