Da kann die Frau sich gegen dieses Verdikt wehren wie sie will, irgendwann bringt das Familiensystem sie genau da hin, wo es sie haben will und treibt sie damit geradewegs in die Arme eines Beznessers.
Wie das Opfer zum Schuldigen wird
Ein erfolgreicher Beznesser kennt seine Zielgruppe genau und weiß meist schon nach dem ersten Gespräch, wo er ansetzen muss und wo die genaue Schwachstelle im Selbstwertgefühl seines Opfers ist. Oft reicht es natürlich auch, erst einmal allgemein dieses fehlende Selbstwertgefühl zu stärken – freilich nur, um es dann später wieder komplett einzureißen und damit die eigene Macht zu demonstrieren, wenn man für die Frau keine weitere Verwendung mehr hat oder etwas von ihr erpressen will.
Dazu gehört auch – durch die kulturelle Vorprägung der Frau – dass der Beznesser gnädig Dienste, Geschenke und andere Leistungen entgegennimmt und dafür die Anerkennung zollt, die die Frau zuhause für das Gleiche nicht bekommt.
Hat der Beznesser dann aber was er wollte, erlebt die Frau noch schlimmer das abschätzige Verhalten, das sie in westlicher Version schon kannte und das sie in islamischer Version noch abhängiger und hilfloser macht.
In gewisser Weise muss sich der Beznesser so verhalten. So wie Menschen Tiere missachten und ihnen Seele und Gefühle absprechen, um sie schlecht behandeln und quälen zu dürfen, so muss es auch ein Mann mit einer Frau machen, die er von Anfang an nur ausbeuten will. In dem Maße, indem er die Frau achten und respektieren würde, müsste er sich auch anständig verhalten und das ist schlecht fürs Geschäft.
Damit wird dann die Frau vom Opfer gleich mit zur Schuldigen. Um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken, muss sowohl der Beznesser mit seiner Familie als auch die Familie, der Freundeskreis und die ganze westliche Umgebung der Frau Gründe finden, warum sie „es nicht besser verdient“ hat.
Die Schuldige ist also klar ausgemacht und das hat noch den schönen Nebeneffekt, dass sich niemand (außer CIB e.V.) in der Verantwortung sieht, dieser Frau zu helfen, wenn sie sich endlich mit letzter Kraft und total ausgeblutet aus den Fängen ihres Beznessers befreit hat und eher seelische Unterstützung bräuchte als zusätzliche Vorhaltungen.
Wie das „schuldige“ Opfer wieder zur zufriedenen Frau werden kann
Schließlich muss das bisherige Opfer jetzt Schwerstarbeit leisten. Es muss sich (und ihren Kindern) eine neue Existenz aufbauen, die schlimmen Traumata überwinden und sich gegen eine Gesellschaft verteidigen, die nur zu gerne bereit ist, die Ermordete zur Mörderin zu machen.
Hilfe auf psychologischer Ebene muss so aussehen:
Die Traumata bearbeiten. Das geht am besten mit schnellen Methoden wie Wingwave (siehe Quellennachweise), in denen besonders auch die Selbstverurteilungen bearbeitet werden, die Frauen erst zum potentiellen Opfer werden lassen (ich bin nicht liebenswert, ich bin hilflos ….) und die sie wohlgemerkt der Verurteilung aus ihrer Umwelt verdanken.
Es gilt also erst einmal herauszufinden, was die äußeren und inneren Voraussetzungen waren, die die Frau ansprechbar machten für einen Beznesser. Dann sind die Traumata zu heilen, die daraus entstanden, dass die vorgegaukelte Traumwelt einer Liebe geplatzt ist und man sich als ausgebeutetes und jetzt als wertlos missachtetes Opfer wiederfindet. Und dann braucht die Frau Unterstützung, um aus den Scherben ihrer alten Leben (dem westlichen vorher und dem orientalischen Scheinleben) wieder die alten Fähigkeiten und neuen Erfahrungen herauszuklauben und damit ein drittes, wieder lebenswertes Leben aufzubauen.
Sich wieder ein neues Leben aufzubauen gelingt vielen Frauen auch über die Tatsache, dass sie nur so ihren Leidensschwestern demonstrieren können, wie sehr es sich lohnt, um so ein neues Leben zu kämpfen und mit aller Kraft diejenigen zu warnen, die kurz davor sind, einem Beznesser in die Falle zu laufen.
Der Beznesser kennt seine „Zielgruppe“ und weiß, worauf das künftige Opfer anspricht.
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Bezness – die Beweise
Natürlich kommt auch immer wieder der Vorwurf, dass das alles doch nicht wahr sei, dass man diese Geschichten erfindet oder an den Haaren herbeizieht. Das alles sei doch nicht so schlimm und wenn, seien schließlich die Frauen doch selbst schuld.
Beweise gibt es viele in Form von Dokumenten, Gerichtsurteilen, den vielen „Wahren Geschichten“, die auf 1001Geschichte.de veröffentlicht werden, Reportagen, der Schwarzen Liste und den autobiografischen Berichten, die teilweise in Buchform erschienen sind (siehe Literaturhinweise am Ende des Buches).
1. Die Schwarze Liste
Eindeutige Beweise sind die Meldungen auf der vom 1001Geschichte installierten „Schwarzen Liste“. Hier kann man für ein paar Euro, die für den Erhalt der Hilfeseite dienen, erfahren, ob der Mann, den man im Urlaub oder sonstwo kennengelernt hat, bereits auffällig war und von einer anderen Person gelistet wurde. Die Liste, die unter strengen Datenschutzauflagen geführt und verwaltet wird und auf der bereits tausende potentielle Beznesser gemeldet sind und die stetig wächst, hat schon so mancher Frau den Kopf wieder gerade gerückt und vor dem Schlimmsten bewahrt. Ein positiver Nebeneffekt dieser Liste, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, sind die vielen von beiden Seiten gewünschten Kontakte, die dabei unter den Betroffenen geknüpft werden. Auch kommen dadurch viele neue Geschichten zutage, die dann oft in den „Wahren Geschichten“ bei 1001Geschichte zur Abschreckung veröffentlicht werden.
2. Die Recherche
Einer, der es genau wissen wollte und seitdem hinter unserer Arbeit steht, ist der Enthüllungsjournalist Guido Grandt. Er reiste zusammen mit einem Reporterteam (Bild der Frau) „Auf den Spuren der Liebesmafia“ nach Kenia, in die Türkei und nach Tunesien. Mit versteckter Kamera gaben sie sich als Touristen aus, die an der Masche der Beznesser interessiert sind, um an Frauen heranzukommen.
Guido Grandt sagt dazu Folgendes: „Aus dem, was die Liebesbetrügervor versteckter Kamera auspacken, ist leicht das perfide System von Bezness zu erkennen. Aber lesen Sie selbst.“
„R” steht für „Reporter”, also für mich und „A” für den Kellner „Achmed” und „M” für den Hotelanimateur „Mehmet” (Namen geändert).
Auszug aus dem Filmtreatment („Auf den Spuren der Liebesmafia” von Guido Grandt):
Einer von ihnen ist Achmed, der Restaurantkellner. Scheinbar zufällig verwickeln die Reporter ihn in ein Gespräch, fragen gezielt nach den Anmachmaschen.
Situative O-Töne Reporter und Achmed
R: Die Frauen kriegt man doch relativ leicht rum hier?
A: Ja …
R: Viele Deutsche dann, oder alle?
A: Alle …
R: Dann einmal ins Hotel, am anderen Tag ist vorbei, oder kommen die wieder?
A: Wieder, wenn du hast gut gemacht, kommen die wieder!
R: Dann kommen die manchmal den ganzen Urlaub her?
A: Ja …
R: Bist du eigentlich verheiratet?
A: Ja …
R: Egal, müssen die ja nicht wissen
A: Psssst …
R: Ein