Du liest hier gerade in einem Andachtsbuch – warum machst du das? Hast du das Buch geschenkt bekommen, damit du das Thema »Zeit mit Gott« besser in den Griff bekommst? Hast du dir das Buch selbst gekauft? Was war deine Motivation, das Buch bis hierher zu lesen?
Was auch immer deine Gedanken dazu sind – ich wünsche dir, dass du deinen Weg weitergehst. Du hast dich auf ein großes Abenteuer eingelassen und wahrscheinlich keinen Schimmer davon, was noch alles auf dich zukommen wird. Dieses »alles« ist tatsächlich alles in deinem Leben. Aber glaube mir: Es gibt nichts Besseres, als sein Leben für eine Sache zu geben, die sich wirklich lohnt. Und nichts lohnt sich mehr, als mit demjenigen, der Himmel und Erde gemacht hat, zusammen auf das Spielfeld zu treten und das Spiel des Lebens zu meistern.
Wichtig ist nur, dass du auf dem Feld bleibst, auch wenn es mal stürmisch wird. Sobald du das Feld verlässt, bist du verloren – lass dich nicht auf den Blödsinn ein, dass du eine Pause machen kannst, indem du vom Feld gehst. Wenn du nicht mehr kannst, winke Jesus zu. Er nimmt dich auf die Schultern, und das Spiel geht weiter …
Mein Tipp an dich für heute: Sag einfach Ja!
Mirko Sander
11 | Der Weg ist der Weg und das Ziel ist das Ziel
Konfuzius sagte angeblich: »Der Weg ist das Ziel.« Das klingt sehr weise und mag heutzutage auch schlau sein. Einfach unterwegs sein und sich damit zufrieden geben. Es gibt ja auch nicht mehr vieles, was wirklich Bestand hat. Dinge kommen und gehen – ob es nun Stars und Sternchen sind, Freundschaften oder Politiker. Alles schwabbelt irgendwie durch die Zeit, und man selber ist da mittendrin. Angeblich ist das Wort »vielleicht« das Wort dieser Zeit. Ja nicht festlegen auf irgendwas – es könnte ja falsch sein, oder es könnte vielleicht noch was Besseres kommen …
Aber ganz ehrlich – mit dieser Einstellung zum Leben wirst du nicht wirklich weit kommen. Du magst wohl irgendwann alt und grau werden, aber du hast nicht wirklich gelebt. Ich habe einige Leute kennengelernt, die ihren Weg mit Jesus so »irgendwie« gelaufen sind. Kein konkretes Ziel vor Augen, einfach den Weg als Ziel genommen. Dann macht man es für sich passend, dass Jesus mal so etwas gesagt hat wie: »Ich bin der Weg ...«
Lass dich nicht auf so einen Kompromiss ein. Wenn du wirklich das Leben haben möchtest, das Gott sich für dich ausgedacht hat, dann umarme es mit all den Konsequenzen, die es mit sich bringt, eben genau dieses Leben leben zu wollen. Triff mutige Entscheidungen trotz der Gefahr, falsche zu treffen. Mir hat jemand mal gesagt, dass Glauben R.I.S.I.K.O. buchstabiert wird.
Wichtig ist zu wissen, dass es auf dem Weg zum Ziel keine Abkürzungen gibt. Es gibt nur den Weg Gottes in deinem Leben – auch wenn das schwer klingen mag. Wie soll ich denn wissen, was Gott in meinem Leben vorhat? Ich höre ja nicht mal seine Stimme … Aber lass dir sagen, dass das nicht so schwer ist. Stress dich nicht unnötig, und probier nicht krampfhaft, das Richtige zu tun. Schau einfach auf Jesus. Solange du auf Jesus schaust, gehst du in die richtige Richtung. Und wenn du herausgefunden hast, wie das geht, erzähl es mir bitte!
Ein wichtiger Gedanke noch: Es gibt zwar keine Abkürzungen, wohl aber eine Menge Umwege. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass sich dein Leben immer wieder im Kreis dreht – das sind solche Umwege. Ziemlich sicher hat Gott dir da schon längst etwas gesagt, und du hast es noch nicht getan, und er wird dir nichts Neues sagen, bis du treu das machst, was er sagt. Solange du nichts änderst, wirst du dich weiter im Kreis drehen und dich wundern, warum es nicht weitergeht. Fang nicht an, dich ans Karussellfahren zu gewöhnen, sonst kann es gut sein, dass du so den Rest deines Lebens verbringen wirst – und zwar in den Himmel kommst, aber sonst ein eher eintöniges Leben hattest.
Mein Tipp an dich für heute: Träume nicht dein »Jesus-Leben«, sondern lebe deine »Jesus-Träume«!
Mirko Sander
12 | Gott ist gut, aber das Leben ist eine Schlampe
Da kann man sagen, was mal will, aber früher oder später findet man sich auf seinem Weg mit Jesus in Situationen wieder, die einfach nicht angenehm sind. Dieses »nicht angenehm« mag für dich etwas anderes sein als für mich, aber auf jeden Fall kennst du das Gefühl.
Vor einiger Zeit fand ich mich in einer Situation wieder, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Zwischen langjährigen Freunden und Gefährten waren plötzlich Fronten entstanden. Es ging plötzlich um alles oder nichts – richtig oder falsch. Es gab nur noch Schwarz und Weiß bei Fragen, um derentwillen sich Menschen schon seit Jahrhunderten bekämpfen. Ich hatte keine Möglichkeit, damit auch nur in einer annähernd guten Art und Weise klarzukommen. Es gab Tage, an denen mich der Stress dazu brachte, Blut zu kotzen. An manchen Abenden war ich kurz davor, die Leute einfach mit einem Baseballschläger zu besuchen und die Sache mit ein paar schlagkräftigen Argumenten zu klären.
In dieser Situation suchte ich Rat. Ich traf einen echten »Mann Gottes«, der seit 40 Jahren mit Gott klare Sache macht und Gott wirklich kennt. Ihm erzählte ich mein Dilemma und hoffte, dass er die Antwort kennen würde. Dieser Mann musste doch wissen, wie man mit einer solchen Situation umging … Ich als junger Mensch brauchte den Rat eines Älteren und Weiseren.
Nachdem dieser reife Christ sich alles angehört und verstanden hatte, beugte er sich zu mir herüber und sagte nur einen Satz: »Das ist echt ganz großer Mist!« Mehr nicht. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Biertrinken und Grillen. Wenn dieser Mann Gottes keine Antwort wusste, dann brauchte ich sie auch nicht zu suchen. Wahrscheinlich gab es gar keine Antwort außer der, dass es Mist war.
Ich garantiere dir, dass du dich in Situationen wiederfinden wirst, wo Menschen von dir eine Entscheidung über richtig und falsch haben wollen. Oder aber du selbst willst diese Entscheidung von dir. Und dabei geht es um Grundsatzentscheidungen. Auch wenn du gerade nicht verstehst, was ich meine – wichtig ist eigentlich nur das eine: dass du weißt, was du glaubst, und dass du auch weißt, dass dein Glaube eben nur Stückwerk ist. Du wirst niemals die Antworten auf alle Fragen bekommen, und deshalb kannst du dich ab und zu einfach zurücklehnen, feststellen, dass alles einfach nur »ganz großer Mist« ist, und dann zuschauen, wie Gott das regelt.
Die große Kunst besteht darin, zu erkennen, wann was das Richtige ist. Aber auch das wirst du nur durch Ausprobieren und »auf die Schnauze fallen« lernen. Just do it! Du wirst Menschen verletzen – aber bewahre dir ein weiches Herz und bleibe demütig, dann hat Jesus eine Menge Chancen, das wieder geradezurücken.
Mein Tipp an dich für heute: Wenn dir jemand Zitronen schenkt, mach Limonade draus – oder lass Jesus Limonade draus machen.
Mirko Sander
13 | Heute schon gelebt?
John Lennon sagte mal: »Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.« Jesus fordert uns auf, wie weise Baumeister zu sein und nicht einfach draufloszustürmen. Zu oft bewegen wir uns dann aber gar nicht bzw. warten erst mal ab, ob wir auch an alles gedacht haben: »Aber was ist, wenn ...« Dieses Denken lähmt so ziemlich alles und verschüttet die schönsten Ideen und Träume wieder.
Du hast dein Leben nicht in der Hand, und du kannst es weder verlängern noch verkürzen. Na gut, verkürzen kannst du es schon. Jeden Tag begehen Menschen Selbstmord. Ganz ehrlich, es ist leider normal, wenn du dich auch als Christ manchmal so fühlst, als ob du von einer Brücke springen möchtest … Das Leben ist unfair, und das Herz wird dir gebrochen. Ich habe in so einer Zeit mit dem Rauchen angefangen und bin »assig« Auto gefahren. Ich rauche immer noch, aber ich gehe nun bewusster mit meinem Leben um, da ich weiß, dass es aus meiner Sicht einfach oft unfair ist. Aber irgendwo auszusteigen ist keine Lösung – und du würdest dir viele Türen für lustige Grillabende zuschlagen, an denen du diese Geschichten deinen Freunden erzählen könntest … Also, Leben verkürzen zu wollen ist auch für Christen