Judy war glücklich und machte das Radio an, als wir in die Richtung meines neuen Zuhauses fuhren. Eine englische Band spielte.
Wie passend.
Judy erzählte mir, dass das die Beatles wären.
Die Käfer.
Das erinnerte mich an einige der Käfer, die ich in den Zeiten der alten, dreckigen Hütte gegessen hatte. Aber sobald die Musik wieder einsetzte und Judy laut sang, waren die Gedanken an diese anderen Käfer wieder verschwunden und ich dachte an mein künftiges Leben, mein glückliches neues Zuhause und die liebe Myra, die mir Judy vorgestellt hatte, die ich von nun an für immer “Mami” nennen würde.
Ich saß im Wagen und wackelte mit meinem englischen Hintern.
...Hey Jude, don’t make it bad, take a sad song, and make it better...
10. Kapitel
Das Leben in der Bainbridge Street war herrlich. Immer wieder einmal dachte ich zurück: an meine Mutter und meinen Vater, an meine elf Geschwister, an den alten Bluthund und an Sparky. Und ich hoffte von ganzem Herzen, dass sie es mindestens halb so gut getroffen hatten wie ich.
Am Ende von Judy’s Bett war ein riesiges, bequemes Hundekörbchen. Auf den ganzen Polstern, überall stand mein Name in wunderschönen Lettern gestickt: Henley... Henley... Henley... Henley.... Manchmal fühlte ich mich ein wenig verloren in diesem Bett, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich eines Tages kein Welpe mehr sein würde. Ich würde ein ausgewachsener Hund sein! Ein RIESIGER Hund - hoffentlich so großartig wie mein Vater. Dann würde ich nämlich wirklich ein großes Körbchen brauchen!
Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate ... meine Haut heilte aus, ich begann, ein wenig zuzunehmen und mein Haar wuchs wie Unkraut. Und, das allerbeste: Meine Mami war verrückt nach mir!
Judys Freunde mochten mich ebenfalls, und es waren ganz tolle Leute: Monti und ihre Tochter Mallory, Francisco und Lou, Ruth, Lois, Betsy, Donna, Anna Marie... eine ganze Menge Leute. Sie alle schauten irgendwann einmal herein und brachten mir etwas mit. Sie tätschelten mir den Kopf und erzählten mir, wie liebenswert ich wäre.
Und genau das war ich.
Bis zu meinem sechsten Monat wusste ich nicht genau, wie lang mein Haar schon gewachsen oder wie groß ich inzwischen schon geworden war. Dann nahm mich Judy hoch und hielt mich vor ihren Garderobenspiegel.
“Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Halbjahres-Geburtstag, Henley! Sieh Dich an! Du siehst toll aus!”
Ich traute meinen Augen kaum.
In meinen Gedanken war ich immer noch der abgemagerte Welpe mit der kahlen, gefleckten Haut und den traurigen Augen. Aber als mir meine Mami den Spiegel vorhielt, sah ich meinem Vater gleich. Ich hatte mich rein größentechnisch verdreifacht und auf meinem ganzen Körper wuchs dickes, wundervolles, altenglisches Bobtailfell.
Von diesem Tag an lief ich etwas anders als vorher, ein wenig selbstbewusster vielleicht. Nicht, dass ich eingebildet gewesen wäre, denn ich vergaß keinesfalls, woher ich kam. Ich trug nur mein Erbe mit Stolz!
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