Die letzten Jahre haben mich in meinem Denken verändert.
Durch meine gemachten Beobachtungen bin ich nun nicht mehr frei und leicht, habe große Teile meiner Unvoreingenommenheit verloren.
Oft bin ich darüber verzweifelt, manchmal auch resigniert. Dann erlebe ich Tage, an denen ich rebellisch reagiere, mich aufbäumen möchte gegen all das Unrecht, sowohl in der Welt als auch hier, in unserem Land - in Deutschland.
Ich sehe die Entwicklungen, welches unser Land durchläuft, die Spaltung der Ansichten zur Flüchtlings-Katastrophe aber auch zu unseren sozialen Ungereimtheiten der letzten Jahre.
Schon ganz zu Anfang, während des Sortierens der einzelnen Artikel meiner Abhandlungen, wurde mir erschreckend klar, es gibt keine Linie mehr, der wir folgen können. Es ist kein sichtbares, klares Konzept mehr in unserer jetzigen Regierung zu sehen. Dass Menschen, die selbst Überlegungen anstellen, auch überzeugen können, wird nicht wahrgenommen.
Alles geht in einem einzigen Brei angerissener Themen, von angedachten Lösungen und halbherzigen Kompromissen unter.
Alle Parteien zerfleischen sich, sind in interne Machtkämpfe verwickelt, weigern sich eine Regierung einzugehen, kokettieren mit ideologischen Konzepten.
Alle Parteien scheint ihr Überleben wichtiger zu sein als die Sorgen des Volkes. Scheingefechte werden veranstaltet, in einer Zeit, die dramatische Veränderungen gerade für Deutschland mit sich bringt. Veränderungen, die sich schon seit Jahrzehnten sichtbar machten und die jetzt, wenn man es ehrlich betrachten will, wie getürmte Wogen über Deutschland herein brechen. Veränderungen, die verharmlost werden, ob wirklich unbewusst oder gezielt gesteuert.
Viele Menschen in unserer Bevölkerung wollen es oder können offensichtlich nicht begreifen, welchen Umbruch wir zurzeit erleben.
Nicht nur, dass unsere sozialen Absicherungen in ernster Gefahr sind. Nein, es geht auch um unseren kulturellen Bestand. Nicht mit der Panikmache eines Verschwindens der Deutschen. Wohl aber mit dem deutlichen Hinweis auf die Gefahr einer kompletten Neustrukturierung unserer Lebensart.
Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass sich darin fast das gesamte linke Spektrum unserer Parteien einig ist, Deutschland eine neue Werte-Form aufzuerlegen, die sich in vielen Bereichen denen des islamischen Lebens annähert.
Das alles unter dem Mantel der Weltoffenheit und ständigem Aufzeigen einer doch so wunderbar vielfältigen Welt.
Es ist dabei nicht die Frage, ob unsere Bevölkerung dies will, sondern es ist heute an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass es solch eine neue Wertigkeit in breiter Ausrichtung schon gibt.
Während sich unsere Politiker streiten, uns die Medien Humanität verkaufen wollen, stehen wir kurz vor einem Kollaps. Sowohl des sozialen als auch des kulturellen.
Mit diesem Hintergrund bleibt es mir unverständlich, dass sich fast alle Parteien zieren, unser Land regieren zu wollen.
Von den anderen, ungelösten Problemen ganz zu schweigen. Deshalb setze ich meinen ersten Artikel gleich zu Anfang und dabei ist es völlig egal, ob wir in ein paar Monaten, eine wie auch immer regierungsfähige Konstellation gefunden haben.
So stellt man als Betrachter nur noch fassungslos fest:
Die bunte Politik - individuell bis zur Unfähigkeit, regieren zu wollen.
Was sind wir doch stolz auf unseren bunten Parteien-Salat.
Grüne, Linke, SPD, CDU und CSU, AfD und FDP und noch ein paar Splittergruppen als Garnierung zeigen doch, Deutschland platzt vor Individualismus.
Genau dieser stellt uns jetzt doch vor das Problem, keine Regierung mit entsprechender Power zu erhalten.
Es scheint ein neues Konzept entstanden zu sein, im bunten Deutschland:
Wir wollen NICHT regieren
Wichtiger als für die Bevölkerung da zu sein, ist es den Parteien heute, ihre Ideologien durchzusetzen. Das unselige Gezerre um Grundsatzeinstellungen lässt die Menschen im Regen stehen.
Da kann noch so oft ertönen, „keine Angst, wir haben ja eine geschäftsführende Regierung.“ Wir, die Menschen brauchen Klarheit.
Wir, dass unwichtige Volk, sollten schon wissen dürfen, welche Konzepte die Politiker für die nächsten Jahre entwickeln und diese zum Wohle aller auch durchsetzen.
Was zunächst wie eine Bereicherung und Vielfalt von politischen Ansichten erschien, ist heute eine Strafe geworden. Es zeigt mit aller Deutlichkeit die gesellschaftliche Zerrissenheit, dass Beharren auf individuellen, teilweise auf exzentrische Ansichten. Wo bleibt denn die berühmte Verantwortung, die Politiker doch sonst so gerne in den Mund nehmen?
Wo bleibt hier das Ziel, Deutschland in die Zukunft und auch in bleibende Sicherheit zu führen?
Es scheint egal Angesichts dieser beschämenden Situation.
Ich würde mir wünschen, dass da wer kommt, wie ein Macron oder ein Kurz, der auf den Tisch haut und uns entgegen ruft, Schluss jetzt.
Einer der signalisiert, ich habe nicht nur eine Vision von meinem Land, ich nehme Euch auch dabei mit.
Der uns ein klares Bild zeichnet, ohne diese ganzen Eventualitäten und Verschleierungen der letzten Wochen und Monate.
Einer, der nach vorne schaut, der soziale, wirtschaftliche und innenpolitische Themen klar definiert und dann auch klar umsetzt.
Stattdessen erleben wir den Eier-Tanz der jeweiligen Anführer der Ideologen aller Parteien.
Von Merkel ganz zu schweigen, die bleibt wie gewohnt im Hintergrund und wird uns erklären, dass sie die ganze Aufregung nicht verstehen konnte.
Es mag ja so abgedroschen klingen wie es will, aber mir kommt leider immer häufiger das alte Weimar in den Kopf.
Egal welcher sonstige Hintergrund zur heutigen Zeit nicht passt, in einem ist er gleich, die große Unfähigkeit, eine stabile Regierung zu bilden und die Arroganz der Partien, sich ihren Wählern einfach zu verweigern.
Es ist keine Variante der Demokratie - es ist ein absolutes Armuts-Zeugnis der Verantwortlichen.
Nach dieser Betrachtung kommen zumindest mir Fragen auf. Was ist mit unseren Vordenkern geschehen? Wo bleiben unsere Visionäre, die sich nicht nur eine Zukunft malen können, sondern diese auch mit kritischem Blick betrachten? Sie sind vorhanden. Allerdings haben sie Mühe, damit an die breite Öffentlichkeit zu gelangen.
Mahnende Worte hört man in kleinen, fast schon unbedeutenden Diskussionsrunden tief in der Nacht oder kurz angerissen, als gestückelter Kommentar in einer Nachrichtensendung.
Schnell gedeckelt von den fast an allen Stellen zu findenden ideologischen Helfern, die etwas durchsetzen wollen, was ich schon lange nicht mehr begreife.
So oft stelle ich mir dann die Frage:
Ist Denken noch erlaubt?
Vor einigen Tagen las ich einen interessanten Artikel über das Denken.
Ja, dachte ich, wunderbar aber wer versucht das noch im Land derer, die dafür einmal so berühmt waren?
Natürlich haben wir heute noch hervorragende Philosophen unter uns, exzellente Köpfe, welche sich über unsere Zukunft, unsere Gesellschaft Gedanken machen.
Die Zahl derer, die sich mit Denken beschäftigen, ist allerdings in meinen Augen gering geworden.
Ja, wir haben Analytiker, welche sich damit auseinander setzen, weshalb sich unsere