Und Gott der Herr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie. (Genesis 3, 21)
Auch das geschah nicht etwa, um nur die Scham zu bedecken, wozu ja auch ein Lendenschurz gereicht hätte. Vielmehr ergab sich aus dem kälteren Klima nun die Notwendigkeit zu einer kompletten Bekleidung aus Fellen.
3.7 Wie kam es zur Klimaverschlechterung?
Was dabei noch unerklärt bleibt, ist die starke Klimaverschlechterung. Eine mögliche Erklärung könnte ein Polsprung sein, der den Nahen Osten in eine mehr nördliche Breite verschob. Diese Theorie hat schon Peter Kaiser vertreten, als er zu folgendem Genesis-Text schrieb:
Die Symbole sind leicht zu entschlüsseln. Es werden Ereignisse geschildert, die bei einem Polsprung auftreten: Die Schritte des unsichtbaren Gottes bedeuten ein Erdbeben, das die Bewohner des Paradieses in Schrecken versetzt. Das Klima ändert sich. Ihr Blätterputz schützt die Menschen nicht mehr vor der hereinbrechenden Kälte. Deshalb bekleidet sie Gott mit Fellen. Die Tierwelt ist verschwunden, der von der Natur reich gedeckte Tisch ist verloren. Pflanzen, die vor dem Sündenfall nicht beachtet wurden, müssen genossen werden, um den Hunger zu stillen. Die Erzengel, die das Paradies mit zuckenden Flammenschwertern bewachen, sind Symbol für die ausbrechenden Vulkane, für das aus der Erde quellende Feuer. (a.a.O., S. 377)
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir uns über den Unterschied zwischen einem Polsprung und einer Polwende klar werden müssen.
Polsprung ist in der Geowissenschaft bekannt als eine Verlagerung der geographischen Pole in eine andere Region. Bei einem derartigen Polsprung ändern sich die Nordrichtung jeder geographischen Position und die anderen Himmelsrichtungen um einige Grade. Vor allem verschieben sich zwangsläufig der Äquator und die Klimazonen. In diesem Sinne hat Kaiser wohl angenommen, dass der Vordere Orient durch einen Polsprung in eine mehr nördliche Klimazone gelangte, so dass es kälter wurde.
Das ist aber unmöglich. Denn es kann als erwiesen gelten, dass der letzte Polsprung am Ende der letzten Eiszeit erfolgte. Damals sprang der Nordpol von Grönland in seine heutige Lage. Das geschah aber schon einige Jahrtausende vor dem Ende der Epoche Eden, die mit dem nacheiszeitlichen Klimaoptimum identisch war.
3.8 Schlussfolgerungen
1. Der Polsprung war in Wirklichkeit eine Polwende. Denn bei einer Total-umkehrung der Erde mit Vertauschung von Nord und Süd bleiben die Himmelsrichtungen Nord-Süd und Ost-West praktisch unverändert. Eine Polwende bedeutet ein Erdkippen um volle 180 Grad, so dass die Himmelsrichtungen lediglich vertauscht werden.
Wenn die Archäologen eine alte Tempelanlage ausgraben - z. B. die Sonnenwarte von Tiahuanaku - und feststellen, dass die Seiten des rechteckigen Grundrisses nach den heutigen Haupthimmelsrichtungen orientiert sind, dann ist sicher, dass die Anlage nach dem letzten Polsprung errichtet wurde. Man kann nicht wissen, ob der heutige Norden auch der damalige Norden war und nicht Süden. Eine Abweichung von einigen Graden erst würde beweisen, dass der Bau vor dem letzten Polsprung errichtet wurde. Spätere Polwenden ändern aber nichts mehr an der Grundorientierung.
2. Die Klimaverschlechterung bei der Vertreibung aus dem Paradiese muss daher eine andere Ursache haben. Aber was kommt dann als Ursache einer Klimaverschlechterung in Betracht? Nur eine Änderung der Bahn der Erde um die Sonne, die den Abstand zur Sonne vergrößerte!
Das habe ich mit meinen Kalenderforschungen bestätigt gefunden. Das Sonnenjahr war danach erheblich länger geworden. Das Thema der Erdbahnänderungen in jenen Jahrtausenden erfordert aber vom Umfang her ein weiteres Buch. Zur Grundinformation habe ich im Kapitel 1.7 über die Sonnenzeitalter meine diesbezüglichen Forschungsergebnisse übersichtlich zusammengefasst. Daraus können Sie ersehen, wie viele Veränderungen des Sonnenjahres, bedingt durch veränderten Abstand der Erde um die Sonne, es vom 6. bis zum 3. Jahrtausend gegeben hat. Da besteht noch ein großes Forschungsdefizit.
Ich fand die Ursache der Klimaverschlechterung in einem nahen Vorübergang der Venus, derart, dass sich zugleich die Bahn der Erde um die Sonne vergrößerte, so dass eine Klimaverschlechterung eintrat. Dies ereignete sich wahrscheinlich um -4.209, rund 2 Jahrzehnte nach Beginn des Stier-Zeitalters.
Die folgende Skizze veranschaulicht den Unterschied zwischen Polwende und Polsprung bzw. Polverschiebung:
Polwende | Polverschiebung |
Nord-Süd-Drehung der Erde um 180 Grad | Gleiten der Erdkruste über den Erdkern |
Bild 4: Die zwei Formen eines Erdkippens: Polwende und Polverschiebung |
Auch die Sintfluten, die in den ersten Kapiteln diskutiert wurden, waren stets Polwende-Ereignisse und keine Polsprünge im herkömmlichen Sinne mit geographischer Polverschiebung, auch wenn ich diesen Begriff einführend noch benutzt habe.
Über echte Polsprünge mit geographischer Poländerung liegen aus der letzten Eiszeit Beweise vor. Darüber lesen Sie einiges im Kapitel 1.6 im Zusammenhang mit Überlieferungen der Hopi-Indianer. Weitere Informationen zu vorgeschichtlichen Erdbahnänderungen finden Sie im Kapitel 1.7 über die Sonnenzeitalter.
Erkenntnisse zur Zeit ab -28.000 können Sie in meinen Schriften über die Etappen der Kultur von Atlantis finden, die mehrere Male von Polsprüngen betroffen war.11
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