50 Dinge, die ein Steirer getan haben muss. Reinhard M. Czar. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Reinhard M. Czar
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783990404089
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Jahre vor Christus Rosen gegeben haben. Die angeblich älteste bildliche Darstellung von Rosen findet man übrigens im Palast von Knossos auf Kreta.

      Schloss Eggenberg

      So alt sind die Eggenberger Rosen nicht. Nichtsdestotrotz findet man auf dem Rosenhügel verschiedene Arten von „alten Rosen“, Strauch-, Beet- und Hochstammrosen, unter anderem mit „gekrönten“ Namen wie „Königin von Dänemark“. Besonders elegant: die Damaszener Rosen, die dort ebenfalls bewundert und beschnuppert werden können.

      Unsere Empfehlung an alle Garten- und Rosenfreunde und jene, die es werden möchten: Besuchen Sie den Rosenhügel zur Blütezeit ab Juni!

      Schloss Eggenberg mit dem Schlosspark und dem Rosenhügel kann man bequem mit der Grazer Straßenbahn-Linie 1 erreichen. Bei Anreise mit dem Auto gibt es genügend Parkplätze: Eggenberger Allee 90, 8020 Graz.

       www.museum-joanneum.at/​schloss-eggenberg-prunkraeume-und-gaerten

      09

      GRAZER WOHNZIMMER IN LUFTIGER HÖH’

      Der Schöckl

      Alle Wege führen auf den Schöckl. Seit Kurzem ist der Hausberg der Grazer sogar barrierefrei zu erklimmen, was dieses Pflichtprogramm für Steirer und alle, die es werden wollen, denkbar einfach macht.

      Ohne Schöckl geht in Graz gar nichts. Nicht umsonst bezeichnet man die 1445 Meter hohe Erhebung nördlich der Landeshauptstadt als Hausberg von Graz. Und das, obwohl der Schöckl eigentlich rund 15 Kilometer entfernt in St. Radegund gelegen ist. Doch so eng wird das mit den Gemeindegrenzen in der Steiermark nicht gesehen, und so drängeln sich an schönen Frühlings- und Herbstsonntagen auf dem Schöcklplateau wesentlich mehr Grazerinnen und Grazer, als in der Herrengasse im Stadtzentrum zu finden sind. Vom „Wohnzimmer der Grazer“ in luftiger Höhe zu sprechen hat angesichts dessen wohl seine Berechtigung.

      Das Sprichwort von allen Wegen, die nach Rom führen, kann getrost auf den Schöckl übertragen werden. Zeitgenössische Wanderführer nennen fast ein Dutzend Möglichkeiten, wie man auf den oder rund um den Grazer Hausberg wandern kann. Klassisch ist der Aufstieg von St. Radegund aus, wobei man diesen entweder zu Fuß auf gut markierten Wegen in Angriff nimmt und nach circa 2 Stunden auf dem Gipfel steht. Der Marsch führt abwechselnd über Wiesen und durch die für die Region um Graz typischen Mischwälder nach oben. Oder man wählt ebenfalls ab St. Radegund die Schöckl-Seilbahn, die einen in rund 7 Minuten Fahrtzeit bequem auf den Berg bringt. Mehr als 150 000 Fahrgäste werden Jahr für Jahr auf diese Art und Weise auf den Berg gegondelt – eine der Erklärungen für das gelegentliche Gedränge auf dem Schöcklplateau.

      In den vergangenen Jahren hat sich der Schöckl zu einem richtigen Freizeitparadies entwickelt, das kaum Wünsche offenlässt. Kritiker monieren, dass dem Berg Gefahr drohe, seinen ursprünglichen Charakter zu verlieren. Wie auch immer, das Angebot deckt vieles ab: Naturgemäß kommen Wanderer und Nordic-Walker voll auf ihre Kosten. Aber auch Mountainbiker können den Hausberg der Grazer im wahrsten Sinne des Wortes erfahren. Die Sommerrodelbahn mit dem Namen „Hexenexpress“ erinnert an die Sage von der Schöcklhexe, die in ihrer Wetterküche die gröbsten Unwetter zusammengebraut haben soll. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Jungfamilien mit Babys im Kinderwagen wurde vor Kurzem ein mehr als 3 Kilometer langer „Weg für alle“ eingerichtet, der – in Kombination mit einigen speziell ausgestatteten Seilbahngondeln – nun wirklich allen den Gipfelsturm ermöglicht. Der Schöckl als barrierefreier Berg sozusagen.

      „Weg für alle“

      Paragleiter können vom Schöckl aus abheben, und wer eine neue angebliche Trendsportart sucht, der kann es einmal mit dem Disc Golf, einer Art Frisbee, probieren, für das ebenfalls ein eigener Parcours eingerichtet wurde. Auf der anderen Seite schaut es mit dem seit Generationen traditionellen Skilaufen auf dem Schöckl weniger gut aus. Lernten früher noch zahlreiche Grazer Kinder auf ihrem Hausberg Skifahren, so droht diesem Wintersportvergnügen hier das endgültige Aus. Schneemangel und veraltete Liftanlagen werden als Ursachen genannt. Schade, noch vor wenigen Jahren zog Conny Hütter, die mittlerweile im Alpinen Skiweltcup an der Weltspitze mitfährt, unter anderem auf dem Schöckl erste Schwünge in den Schnee, was beweist, dass nicht nur Obersteirer mit den berühmten zwei Brettln umgehen können …

      Abgerundet wird das Angebot auf dem Schöckl durch eine Gastronomie, die locker mit manchem Ausflugsziel im Tal mithalten und ebenfalls auf eine ziemliche Tradition verweisen kann. So hat das Stubenberghaus bereits vor über 100 Jahren, im Jahr 1890, seine Pforten erstmals geöffnet und bietet bis heute nicht nur Verköstigung an, sondern auch die Möglichkeit zu nächtigen. In einem Wanderbüchlein aus dem Jahr 1931, als es noch keine Seilbahn und andere Verkehrsmittel gab, die einen rasch nach Graz zurückbringen konnten, liest man noch eine dementsprechende Empfehlung: „Wer den Schöckl zum erstenmal besteigt, sollte oben übernachten.“

      Wem angesichts der vielfältigen Attraktionen noch Zeit bleibt, der kann bei entsprechendem Wetter einfach nur die Aussicht vom Berg in die Landeshauptstadt hinunter, aber auch bis weit in die Nachbarländer hinein genießen. Oder man marschiert gemütlich über das Schöcklplateau zum Gipfelkreuz. Der Weg führt unter anderem am Sender vorbei, der ebenfalls auf dem Schöckl Platz gefunden hat, um von hier aus seit dem Jahr 1956 weit ins Umland auszustrahlen. Der Schöckl dürfte übrigens immer schon Hightech, Naturgenuss und Mystik unter einen Hut gebracht haben: So zündete der Grazer Raketenpionier Friedrich Schmiedl zwischen 1924 und 1933 vom Gipfel aus seine ersten Postraketen. Und im bereits zitierten Wanderführer wird Anfang der 1930er-Jahre der sogenannte Telephonweg als Aufstiegsmöglichkeit auf den Grazer Hausberg genannt. Dieser führte von der Göstinger Hütte eine Fernsprechleitung entlang zum Hochschöckl.

      Betriebszeiten der Schöckl-Seilbahn, Bergwetter und alles zu den Freizeitmöglichkeiten auf dem Grazer Hausberg findet man unter „Freizeit“ auf der Website der Holding Graz. www.holding-graz.at

      Der klassische Wanderweg auf den Berg beginnt in St. Radegund bei der Talstation der Schöckl-Seilbahn und lautet auf die Nummer 21.

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      OHNE BÜCHSE AUF DIE PIRSCH

      Schloss Stainz, Jagdmuseum

      Vom Wildschütz zum Jäger? Schon Erzherzog Johann schätzte die fachliche Kompetenz der Wilderer. Das und viel mehr über die ursteirische Tradition des „Jagerns“ erfährt man im Jagdmuseum.

      Der Fuchs schnürt fluchtartig davon, denn plötzlich bricht ein Zwölfender-Hirsch durchs Gehölz; bevor der stolze König des Waldes noch in den Anblick des Aufsichtsjägers gelangt, kracht auch schon der Schuss aus dem Stutzen des Wilderers, und es beginnt eine wilde Hatz durchs Revier: Jäger verfolgt Wilderer … Klischees wie dieses prägen nicht zuletzt aufgrund unzähliger Heimatfilme aus den 1950er-Jahren bis heute das Bild der Jagd. Dabei stehen mittlerweile ganz andere