Lieblingsplätze Mainfranken. Werner Schwanfelder. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Werner Schwanfelder
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783839270202
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noch vorhanden. Der Innenhof ist frei zugänglich. Helle Wände und Decken, eine durchgängige Lichtführung unterstreichen die Architektur. Der massive Steinboden betont die Bodenständigkeit.

      Heute ist es ein Zentrum für die Kunst der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwartskunst, ein kultureller Kontrast zum Museum Georg Schäfer auf der anderen Seite der Stadt. Wir finden eine Sammlung der deutschen Kunst nach 1945 und die Sammlung Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die beiden Sammlungen passen gut zueinander. Darüber hinaus hat man auch Platz für repräsentative Sonderausstellungen. Die Kunsthalle hat sich gemausert, Ansehen weit über Mainfranken hinaus gewonnen. Das ist wichtig für eine Stadt, die sich kulturell einen Namen machen will. Durchaus gelungen. Besuch zu empfehlen.

      Seit 1984 gibt es in Schweinfurt eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Im Mai 2009 konnte die neue Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad bezogen werden.

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      Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad

      Rüfferstraße 4

      97421 Schweinfurt

      09721 514721

       www.kunsthalle-schweinfurt.de

      Werneck: Bildstockweg ab Egenhausen

      Sie stehen selbstverständlich wie ein Baum auf der Erde – und fallen nur flüchtig auf. Wir Franken sagen Bildstock dazu, in Österreich und Bayern nennt man sie auch Marterl oder Marter, Wegstock oder Kreuz und die Schweizer sagen dazu Helgenstöckli.

      Die Bildstöcke sind Abbild der Volksfrömmigkeit. Sie markieren Wege, aber bieten auch Anstoß zur Meditation. Meist haben Menschen sie gestiftet, die damit etwas Besonderes ausdrücken wollten: Sie sind ein Symbol für Dankbarkeit angesichts überstandener Gefahren oder Seuchen oder Erinnerung an Unglücksfälle oder Personen. Gefertigt aus Holz, Stein oder Mauerwerk sind sie in ihrer Form sehr vielfältig.

      An manchen Orten häufen sie sich. Dann wird ein Museum eingerichtet oder ein Wanderweg von Bildstock zu Bildstock installiert. In der Alten Schule von Egenhausen – einem Ortsteil des Marktes Werneck – befindet sich das Herzstück des Fränkischen Bildstockzentrums. Auf fast 1.000 Quadratmetern kann man sich aufklären lassen über die Kulturgeschichte dieser christlichen Wegmarken: anschaulich, unterhaltsam, interaktiv und multimedial. Aber erleben und verstehen lassen sie sich am besten an ihren originalen Standorten, in den Dörfern und Fluren der fränkischen Landschaft. Das Fränkische Bildstockzentrum hat daher Rundwanderwege ausgewiesen. Sie beginnen alle in Egenhausen und erschließen den Bildstockreichtum der Region. Auf zur Wanderung.

      Ein häufiges Motiv ist »Maria mit dem Kind«, in Stein und Holz gleichermaßen. Vielfach werden auch Heilige dargestellt. Manche Bildstöcke sind im Laufe der Zeit zu kleinen Kapellen geworden. Doch auch ohne Erweiterung sind die meisten sehr schön anzusehen und Spannung und Erwartung gleichermaßen begleiten den Wanderer. Zeit sollte man sich lassen, schlicht Landschaft und Sonne in Ruhe genießen, an den Bildstöcken verweilen.

      In Egenhausen befindet sich ein Informations- und Kompetenzzentrum für Bildstöcke. Hier gibt es Kartenmaterial über die Bildstöcke im Oberen Werntal und eine Datenbank.

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      7

      Bildstockweg

      Startpunkt: Fränkisches Bildstock­zentrum Egenhausen

      St.-Johannes-Straße 73

      97440 Werneck-Egenhausen

      09722 2262

       www.bildstockzentrum.de

      Schwanfeld: Kloster Heiligenthal

      Eine der ältesten Spuren jungsteinzeitlicher Bauern in Deutschland findet sich in Schwanfeld. Belegt ist, dass hier vor rund 7.500 Jahren Bandkeramiker Ackerbau betrieben und in Häusern lebten. Dies kann man im Museum nachprüfen.

      Nach den frühgeschichtlichen Funden wurde Schwanfeld das erste Mal 772 urkundlich erwähnt. Jutta von Fuchsstadt gründete 1234 das Kloster Heiligenthal. Sie war die erste Äbtissin des Zisterzienserinnenkloster und wurde später als Jutta von Heiligenthal selig gesprochen. Die Schwanfelder bezeichnen das Kloster auch heute noch als sehr wichtigen Bau; er dokumentiert schließlich eine Glanzzeit der Schwanfelder Ortsgeschichte. Doch das Juwel ist gar nicht so einfach zu finden, befindet sich einen Kilometer außerhalb des Ortes, Hinweisschilder sind selten und die Straße ist eng. Und dann landet man schließlich auf einem Bauernhof.

      Der Eingang am Wohnhaus beweist, dass man es mit historischem Gemäuer zu tun hat. 1579 löste Fürstbischof Julius Echter das Kloster auf und von da an nutzte man es nur noch landwirtschaftlich. Dabei wurde der westliche Gebäudekomplex, in dem die Nonnen gelebt hatten, zu Scheune und Getreidespeicher umgebaut, 1610 ließ Julius Echter das Wohnhaus neu errichten. Nur der östliche Teil blieb erhalten, die Kirche. Seit 1951 ist sie im Besitz der Familie Wirth. Die Kirche wirkt vom Bauernhof aus gesehen wie eine Scheune mit einem großen Scheunentor. Erst muss man um die Mauern des Hofes herumgehen, dann erkennt man den imposanten Bau. Sie steht zwar unter Denkmalsschutz, was aber nicht bedeutet, dass sie irgendwie gepflegt wird. Der Zutritt ist nur möglich, wenn man jemanden von der Bauersfamilie findet, der aufsperrt. Trotz allem: Die Kirche ist imposant und die Umwidmung zum Bauernhof wirkt irgendwie stark.

      Bandkeramiken sind nicht jedermanns Sache. Vielleicht sollte man hier eine Ausnahme machen, allein wegen des Alters.

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      Klosterkirche Heiligenthal, Familie Wirth

      Heiligenthal 1

      97523 Schwanfeld

      09384 1510

       www.schwanfeld.de

      Von Schwanfeld aus dem Heiligenthalgraben folgen.

      Bandkeramik Museum

      Pfarrgasse4

      97523 Schwanfeld

      09384 97300 (Verwaltungsgemeinschaft Schwanfeld)

       www.schwanfeld.de

      Schwanfeld: Jüdischer Friedhof

      Es gibt in Franken viele Jüdische Friedhöfe. Ihnen ist meistens gemein, dass sie in den Ortschaften nicht ausgeschildert sind. Sie liegen außerhalb und es gehört etwas Pfadfindergeist dazu, sie zu finden. In Schwanfeld ist dies anders. Bereits am Ortsschild erfährt man, dass es hier einen solchen gibt – sozusagen als Sehenswürdigkeit. Die Hinweisschilder sind dann aber auch so selten, dass man ihn kaum findet – wäre nicht die Ortskarte. Auch dieser Jüdische Friedhof liegt recht weit außerhalb der Ortschaft. Kein asphaltierter Weg führt zu ihm, nur ein Wiesenrain. Dann ein Zaun. Dahinter zwei Reihen Gräber, eher ungepflegt. Also doch keine so große Sehenswürdigkeit.

      Urkundlich nachweisen kann man