Immer mehr Apps sind nur noch als Abo-Version verfügbar. Sie sollen dann eine Monats- oder Jahresgebühr zahlen. Dass Sie eine App nur einmal bezahlen und uneingeschränkt nutzen können, wird fast schon zur Seltenheit. Für Entwickler ist ein Abo die bessere Lösung, sie erhalten regelmäßige Zahlungen und können die Weiterentwicklung der App besser finanzieren. Für Anwender sind die Abos aber unter Umständen teurer als ein Einzelkauf – vor allem, wenn man vergisst, sie zu kündigen.
Neben zahlreichen guten Apps, die ihre Abogebühr durchaus wert sind, gibt es auch einige unseriöse, überteuerte Angebote, sogenannte Fleeceware (siehe S. 173). Für eine erste Einschätzung, ob eine App hält, was sie verspricht, lohnt sich ein Blick in die Nutzerkommentare, denen man aber ebenfalls nicht blind vertrauen sollte.
Tipp
Alternative App Stores: Unter iOS gibt es für Privatanwender praktisch keine Alternative zum Apple-eigenen App Store. Android-Nutzer haben etwas Auswahl. Wer einen Amazon-Account hat, kann den Amazon App Store nutzen, der unter anderem günstige Spiele bietet. Die Zugriffs-App muss unter www.amazon.de/androidapp heruntergeladen werden. Ebenfalls einen Blick wert ist der App Store F-Droid (www.f-droid.org). Hier sind vor allem Open-Source-Apps für erfahrene Anwender zu finden.
Bewertungen richtig einschätzen
In den App Stores gibt es zwar keine Tests von unabhängigen Redaktionen, bei sehr vielen Nutzerbewertungen ist die Durchschnittsnote aber meist zutreffend. Eine gewisse Skepsis ist dennoch angebracht. So gibt es dubiose App-Programmierer, die positive Bewertungen fälschen. Zu erkennen ist dies manchmal an sich wiederholenden oder auffällig kurzen Kommentaren. Oft ist es deshalb hilfreich, sich eher an den negativen sowie den aktuellsten Bewertungen zu orientieren.
Das Sortieren der Kommentare ist in allen App Stores relativ einfach möglich. Die aktuellsten Bewertungen sollten Sie sich auch deshalb ansehen, da Apps manchmal seit Jahren nicht mehr gepflegt wurden und einige dadurch Probleme mit aktuellen Systemen haben.
Aber auch Kritik ist nicht immer gerechtfertigt. Eine negative Bewertung kann etwa an zu hohen Erwartungen des Nutzers oder dem Ärger über eine Preiserhöhung liegen. In Einzelfällen gibt es sogar Anwender, die das Bewertungssystem falsch verstehen und eine Bewertung mit einem Stern für ein Lob halten.
Kreativität & Effekte
Fotos verschönern, Einladungskarten erstellen und Videos im Web veröffentlichen: Für Video- und Foto-Fans gibt es Kreativ-Apps für das Smartphone mit großem Funktionsumfang und spannenden Anwendungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse, die Sie damit erzielen, können sich durchaus sehen lassen. Einige Apps bieten zudem verblüffende Spezialeffekte.
Ihr Smartphone als Film- und Fotostudio
Einer der Gründe für den Erfolg des Smartphones ist die Kamera, die immer besser wird. Die aktuellen Modelle sorgen für hervorragende Fotos und Videos und haben längst die alten Kompaktkameras verdrängt. Die Bearbeitung und Präsentation der Fotos erfolgt immer öfter direkt auf dem Smartphone, oft veröffentlicht man seine Fotos danach sofort in den sozialen Medien. Für die schnelle Korrektur vor dem Upload ist eine App wie Snapseed sehr nützlich, die auf die Bildbearbeitung am Smartphone spezialisiert ist – und auch Profis zufriedenstellen kann. Sie wollen eine Visitenkarte oder Einladungskarte für ein Fest gestalten? Dazu benötigen Sie kein teures Grafikprogramm, ein Tool wie Canva genügt völlig.
Tolle Effekte für Videos und Selfies
Immer selbstverständlicher veröffentlichen Sie neben Fotos auch Videos im Web. Mit einer App wie InShot können Sie sie vorher bearbeiten und verschönern, mit einem Tool wie Boomerang kreative Mini-Videos gestalten. Fast so häufig wie die Hauptkamera wird die „Selfie-Kamera“ auf der Frontseite benutzt, mit der sich ganz einfach Selbstporträts erstellen lassen. Mit Apps wie Perfect365 und Face App macht das noch viel mehr Spaß.
Snapseed: Kostenlose, effiziente Bildbearbeitung
Smartphone-Fotos werden zwar immer besser, vor dem Veröffentlichen sind aber oft kleine Korrekturen ratsam – etwa, wenn beim Foto des Sonnuntergangs der Horizont völlig schief geraten ist. Mit dem kostenlosen Tool Snapseed sind selbst aufwendigere Korrekturen in hervorragender Qualität möglich. Die App wurde vom Entwickler Google gut auf die Nutzung am Smartphone optimiert. Auf Wunsch lassen sich Fotos so speichern, dass Korrekturen später rückgängig gemacht werden können.
Praktische Automatikfunktionen für Einsteiger
Dem unerfahrenen oder ungeduldigen Nutzer stehen Automatikfunktionen zu Verfügung, so finden Sie unter Feinabstimmung eine automatisch arbeitende Bildkorrektur. Wenn Sie auf das Zauberstab-Symbol tippen, korrigiert die App den Kontrast, die Helligkeit und weitere Eigenschaften Ihres Fotos. Jede dieser Einstellungen können Sie über ein per Wischgeste eingeblendetes Menü später noch anpassen. Schnelle Ergebnisse liefern auch die Filter-Effekte, die hier Looks heißen. Um Urlaubsfotos aufzupeppen, ist etwa der Look Pop nützlich, der Farbe, das Blau des Himmels und den Kontrast verstärkt. Für Porträts ist der Look Porträt zu empfehlen, für mehr Stimmung sorgen Filter wie Faded Glow oder Morning.
Werkzeuge und Filter für Fortgeschrittene
Anspruchsvolleren Anwendern bietet die App zahlreiche Spezialfunktionen und konfigurierbare Filter wie Noir oder HDR Scape. Zum Arsenal gehören auch aufwendige Korrekturfunktionen, die man eher bei einem Desktop-Programm erwarten würde: Stören bei einer Architekturaufnahme schiefe Linien, können diese mit dem Tool Perspektive korrigiert werden. Für Porträts bietet Snapseed neben Retuschefunktionen das 3D-Werkzeug Kopfposition. Hier können Sie die Ausrichtung des Kopfes korrigieren, Verzerrungen einer Weitwinkelaufnahme abmildern und Pupillengröße und Lächeln abändern. Eine Besonderheit von Snapseed ist eine Funktion für das Korrigieren einzelner Bildbereiche, die sogenannten Kontrollpunkte. Setzen Sie einen dieser Punkte auf einen zu dunklen Bereich des Fotos, wendet das Tool Korrekturen wie Helligkeit, Sättigung und Kontrast nur dort an.
So korrigieren Sie schiefe Linien
Die Wände eines Gebäudes sehen auf dem Foto schief aus? Diesen häufigen Bildfehler können Sie in Snapseed mit dem Werkzeug Perspektive korrigieren: