Wichtiger Tipp: Am weitesten kommt man mit dem E-Bike, wenn man auf einer niedrigen Frequenz zwischen 60 und 80 Umdrehungen tritt und versucht, das möglichst konstant durchzuhalten. Auf kleinerem Gang fahren und rechtzeitig schalten, spart ebenfalls Energie. Häufiges Anfahren verbraucht viel Strom, genauso wie bei kälteren Außentemperaturen die Leistungskraft der Akkus schwindet.
E-B-Touren und E-MTB-Touren
Dann gibt es oft noch eine Unterscheidung zwischen E-B-Touren (E-Bike-Touren) und E-MTB-Touren (E-Mountainbike-Touren). In unserem Buch stellen wir Ihnen vor allem »normale« Radtouren, also E-B-Touren vor. Aber nachdem der Spaß mit den Fahrrädern so groß ist, haben wir auch einige erste E-MTB-Touren in das Buch gepackt. Diese führen hinauf in die Berge, aber auf sicheren Wegen. Das bedeutet, man muss nicht auf abschüssigen »Trails« fahren, keine Spitzkehren radeln können oder sein Fahrrad über unwegsames Gelände schieben. Aber der Untergrund ist natürlich nicht befestigt, das heißt, er kann nach Regen ausgewaschen sein. Umsichtiges Fahren, vor allem, wenn es bergab um Kurven geht, ist deshalb immer notwendig. Das Gleiche gilt natürlich im Alpenvorland.
Es gibt Strecken, die verlaufen sehr eben, da braucht man nicht unbedingt ein E-Bike.
Fahrzeiten, Höhenangaben, Tourencharakter
Wir haben uns sehr um die exakten Längenangaben der Touren bemüht. Für die Zeitangaben gehen wir von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 10 km/h aus. Auf ebener Strecke kommt man etwas schneller voran, an Steigungen dementsprechend langsamer. Bitte planen Sie genügend Zeit für Pausen, Einkehroder Besichtigungsstopps ein, denn diese wurden von uns nicht berücksichtigt. Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten oder Ruhetage von Gaststätten – genau wie Pächter oder Speisekarten – können sich seit dem Zeitpunkt unserer Recherche verändert haben. Aktuelle Angaben können Sie schnell im Internet recherchieren. Einige der längeren Touren lassen sich abkürzen, aber fast alle führen über verkehrsarme Nebenstraßen. Die wenigsten verlaufen überwiegend auf geteerten Straßen, denn wir bevorzugen einsame Feld- und Forstwege. Da kann der Untergrund dann schon einmal holprig sein, und nach Regenfällen gibt es oftmals Schlaglöcher. Gerade bei Auf- und Abfahrten ist daher Vorsicht geboten. Kritische Stellen haben wir jedoch im Text und im Tourencharakter erwähnt.
Einige Almen, wie die Schwarztennalm (Tour 15), lassen sich mithilfe des E-Bikes leichter erreichen.
Rad- und Wanderkarten
Die Karten im Buch reichen zusammen mit den Streckenbeschreibungen im Text aus, um den Weg zu finden. Wer die Tour verlängern oder abkürzen will, sollte zur Orientierung eine zusätzliche Rad- bzw. Wanderkarte mitnehmen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Kompass-Karten gemacht, die noch dazu den Vorteil haben, dass sie fast überall erhältlich sind. Außerdem sind die GPX-Tracks zum Download unter gps.bruckmann.de hinterlegt.
Lenggries im Isarwinkel ist ein guter Startplatz für Rundtouren.
Einkehr/Verpflegung
So gut wie überall findet man Einkehrmöglichkeiten. Wir haben bei jeder Tour, wenn möglich, einen Tipp angegeben. Durchgehend warme Küche gibt es auf dem Land nicht immer, da manche Gaststätten sogar erst am Abend öffnen. Deswegen nehmen wir grundsätzlich reichlich zu trinken mit (mindestens einen Liter pro Person) und packen zumindest einen Apfel, Durchhaltekekse oder einen Müsliriegel ein. Oftmals ist das mitgebrachte Picknick oder die eigene Brotzeit am schönsten.
Ausrüstung
Die Bekleidung ist natürlich von der Jahreszeit und vom Wetter abhängig. Wichtig ist eine gut gepolsterte Radhose. Sie schützt unseren Allerwertesten und ist dabei elastisch genug, um jede Bewegung mitzumachen. Gleichzeitig ist sie eng genug, damit sich die Hosenbeine nicht in der Kette verheddern. Wer sich in einer solchen Hose unwohl fühlt, kann auch eine gepolsterte Fahrradunterhose tragen. Sehr bewährt hat sich Funktionswäsche für die Oberbekleidung. Sie trocknet leicht und ist atmungsaktiv. Wegen der schattigen Waldwege packen wir auch im Sommer einen Pulli ein. Im Frühjahr und Herbst haben wir gerne sogenannte Windstopper-Jacken dabei. Sie halten den Fahrtwind ab, trotzdem schwitzt man nicht wie unter einer reinen Regenjacke. Letztere erfüllt natürlich ebenfalls ihren Zweck an regnerischen Tagen, von denen wir aber hoffen, dass Sie keinen einzigen erwischen. Da Sie praktisch in allen Seen und zum Teil auch in den Flüssen baden und schwimmen können, nehmen Sie im Sommer am besten Badesachen inklusive einer kleinen Decke oder einem Handtuch als Sitz- bzw. Liegegelegenheit mit. Weniger wichtig, aber praktisch sind Handy, Fotokamera, Sonnencreme, Brille gegen die Fahrtwindfliegen und Landkarten. Auf keinen Fall vergessen sollten Sie das Ladekabel, wenn Sie den Akku nicht vollständig geladen haben oder wissen, dass Sie viel Schub brauchen, sowie den zum Akku gehörenden Computer, falls er nicht sowieso fest am Fahrrad montiert ist. Ohne den Computer geht, zumindest bei unseren Rädern, nämlich nichts!
Sicherheit
Beim Fahrradfahren gelten ein paar Regeln, die – wenn man sie beachtet – Unfälle zu vermeiden helfen. Ein Fahrradhelm ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, gehört aber zum Pflichtprogramm. Ebenso sollten Sie vor dem Start Ihre Ausrüstung und vor allem die Bremsen prüfen. Ein Erste-HilfeNotfalltäschchen sollte neben einem Ersatzschlauch und einer Luftpumpe (ohne Fahrradpumpe nützt das beste Flickzeug nichts!) noch Platz im Rucksack oder in der Fahrradtasche haben.
Vor allem im Herbst wird es früh dunkel. Falls Sie ein Fahrrad ohne funktionierende Beleuchtung besitzen, tragen Sie zumindest einen Fahrradhelm mit eingebauten Leuchtdioden oder beenden Sie Ihre Runde rechtzeitig vor Anbruch der Dunkelheit. Bei feuchter Witterung müssen Sie besonders bei steilen Abfahrten mit rutschiger Fahrbahn rechnen. Fahren Sie deshalb abwärts stets überlegt und mit großer Vorsicht – vor allem, wenn es sich um ungeteerte Feldwege handelt. An manchen Stellen sollte man dann aus Sicherheitsgründen lieber schieben. Das gilt übrigens sowohl für Fußgängerbereiche als auch für sensible Natur- oder Wildzonen. Wir dürfen keinesfalls abseits der Wege und Pfade oder gar querfeldein radeln. Viele Gebiete befinden sich in Privatbesitz, dort dürfen wir uns nur dank der Toleranz und Duldung der Eigentümer bewegen. Deshalb werden Weidegatter auch immer wieder verschlossen und wir akzeptieren Absperrungen. Zur Sicherheit für die E-Räder packen Sie immer ein Fahrradschloss ein. Es wäre schade, wenn man nach einem Stopp ein böses Erwachen erlebt.
Meist sind die Wege gut beschildert, in der Jachenau treffen wir sogar auf liebevoll handbemalte Wegweiser.
Übrigens empfehlen wir, ein spezielles Fahrradtraining für E-Bikes mitzumachen. Wir waren zwar anfangs der Meinung, dass es kaum Unterschiede zwischen dem Fahren eines »normalen« Fahrrads und eines E-Bikes gäbe, bis wir selbst ein Fahrradtraining absolvierten. Es war unglaublich, wie viel wir über das Fahrradfahren allgemein noch lernen konnten, etwa zur richtigen Haltung oder Technik des Kurvenfahrens, um das Fahrrad noch sicherer zu beherrschen – ganz abgesehen davon, dass es riesigen Spaß gemacht hat. Es gibt hierfür mehrere Anbieter (www.bucketride.de oder www.trailxperience.com).
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