Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sri Aurobindo
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783931172510
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      Das Kreuz ihr Lohn für die Krone, die sie gaben,

      Hinterlassen sie nur einen glänzenden Namen.

      Ein Feuer rührte der Menschen Herz an und ging;

      Einige wenige entflammten und stiegen zu höherem Leben auf;

      Zu unähnlich der Welt, zu deren Hilfe und Rettung sie kam,

      Lastete ihre Größe auf deren unwissender Brust,

      Und von ihren tiefen Abgründen kam eine düstre Reaktion,

      Ein Teil ihrer Sorge, ihres Kampfes und Falles.

      Mit Kummer zu leben, Tod auf ihrem Weg zu konfrontieren –

      Des Sterblichen Los ward des Unsterblichen Part.

      So gefangen in der Falle irdischer Bestimmungen,

      Sah sie der Stunde ihrer Probe entgegen,

      Verbannt von ihrer natürlichen Glückseligkeit,

      Des Lebens dunkles irdisches Gewand akzeptierend,

      Sich selbst verbergend sogar vor jenen, die sie liebte,

      Die Gottheit größer durch ein menschliches Geschick.

      Ein düsteres Vorwissen trennte sie

      Von allen, deren Stern und Stütze sie war;

      Zu groß, um die Gefahr und das Leid mitzuteilen,

      Hielt sie in ihren Schmerzenstiefen den künftigen Kummer.

      Wie jemand, der über blind gebliebene Menschen wacht

      Und die Last einer ahnungslosen Rasse aufnimmt,

      Einen Feind beherbergend, den sie mit ihrem Herzen nähren muss,

      Unbekannt ihr Handeln und das Verhängnis, dem sie entgegen sah,

      Muss sie allein die Zukunft sehen und fürchten und wagen.

      Der lang vorausgewusste schicksalsschwere Morgen war gekommen

      Und brachte einen Mittag, der wie jeder Mittag schien.

      Denn die Natur schreitet auf ihrem mächtigen Pfad,

      Achtlos, wenn sie eine Seele, ein Leben bricht;

      Erschlagenes zurücklassend bewegt sie sich weiter voran:

      Allein der Mensch nimmt wahr und Gottes all-sehende Augen.

      Selbst in diesem Augenblick der Verzweiflung ihrer Seele,

      Im grimmigen Rendezvous mit Tod und Furcht,

      Entwich kein Schrei ihren Lippen, kein Ruf um Hilfe;

      Niemandem verriet sie das Geheimnis ihres Schmerzes:

      Ruhig war ihr Antlitz und Mut ließ sie schweigen.

      Doch litt und strebte nur ihr äußeres Selbst;

      Sogar ihr Menschsein war halb göttlich:

      Ihr Spirit öffnete sich dem Spirit in allem,

      Ihre Natur fühlte alle Natur als ihr eigen.

      Gesondert, im Inneren lebend, trug sie alle Leben;

      Erhaben, trug sie in sich selbst die Welt:

      Ihre Angst war eins mit der großen kosmischen Angst,

      Ihre Kraft gründete sich auf den kosmischen Mächten;

      Der universellen Mutter Liebe war ihre.

      Gegen das Übel an den bedrängten Wurzeln des Lebens,

      Dessen persönliches Zeichen ihre eigene Not war,

      Machte sie aus ihrem Leiden ein mystisches scharfes Schwert.

      Ein einsames Gemüt, ein welt-weites Herz,

      Stieg sie zum einsamen Werk des alleinigen Unsterblichen empor.

      Zuerst sorgte sich nicht das Leben in ihrer bürdeschweren Brust;

      Auf dem Schoße der ursprünglichen Schläfrigkeit der Erde

      Träge, befreit in die Vergesslichkeit,

      Ruhte es hingestreckt, unbewusst auf des Geistes Saum,

      Gefühllos und still wie der Stein und der Stern.

      In einer tiefen Kluft der Stille zwischen zwei Bereichen

      Lag sie fern von Kummer, unzerrissen von Sorge,

      Erinnerte sich nicht der Trübsal hier.

      Dann regte sich eine langsame schwache Erinnerung

      Und seufzend legte sie ihre Hand auf die Brust

      Und erkannte den nahen und verweilenden Schmerz,

      Tief, ruhig, alt, und seiner Stätte naturalisiert,

      Wusste aber nicht, warum er da war und woher er kam.

      Die Kraft, die der Geist entfacht, war noch im Hintergrund:

      Schwer, unwillig waren des Lebens Bedienstete

      Wie Arbeiter ohne Lohn der Freude;

      Düster, weigerte sich die Fackel der Sinne zu brennen;

      Das auf sich selbst gestellte Gehirn fand nicht seine Vergangenheit.

      Nur eine vage Erdnatur stellte den Rahmen.

      Aber nun regte sie sich, ihr Leben teilte die kosmische Last.

      Auf Geheiß des stimmlosen Rufes ihres Körpers

      Reiste ihr starker, weit-schwingender Spirit zurück,

      Zurück zum Joch von Unwissenheit und Schicksal,

      Zurück zur Mühe und Anstrengung sterblicher Tage,

      Einen Pfad ausleuchtend durch seltsame Symbolträume

      Über die ebbenden Meere des Schlafs.

      Ihr Natur-Haus fühlte eine ungesehene Kraft,

      Erleuchtet waren rasch des Lebens verdunkelte Räume,

      Und die Fenster der Erinnerung öffneten sich den Stunden

      Und die müden Füße des Denkens traten an ihre Tore heran.

      Alles kam zurück zu ihr: Erde und Liebe und Verhängnis,

      Die alten Gegner, umzingelten sie

      Wie Riesengestalten, ringend in der Nacht:

      Die Gottheiten, aus dem trüben Unbewussten geboren,

      Erwachten zum Kampf und göttlichen Schmerz,

      Und im Schatten ihres flammenden Herzens,

      Im finsteren Zentrum der unheilvollen Debatte,

      Starrte ein Hüter des ungetrösteten Abgrunds,

      Erbend die lange Agonie des Globus,

      Eine versteinerte Gestalt von hohem und göttlichem Schmerz,

      In den Raum mit festen, achtlosen Augen,

      Schauend die zeitlosen Tiefen der Sorge, nicht jedoch des Lebens Ziel.

      Gepeinigt von seiner herben Göttlichkeit,

      An seinen Thron gebunden, erwartete er ungestillt

      Das tägliche Opfer ihrer ungeweinten Tränen.

      Die grimmige Frage des Menschen-Daseins tat sich wieder auf.

      Das Opfer von Leid und Begehren,

      Welches die Erde darbringt der unsterblichen Ekstase,

      Begann erneut unter der ewigen Hand.

      Wach, erduldete sie der Augenblicke Schreiten

      Und blickte auf diese grüne lächelnde gefahrvolle Welt,

      Und