Seewölfe - Piraten der Weltmeere 219. Kelly Kevin. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kelly Kevin
Издательство: Bookwire
Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783954395552
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wir ihn doch lieber schuften, statt ihn aufzubaumeln“, schlug er vor. „Wäre doch ein Mordsspaß, ihn jedesmal in den Hintern zu treten, wenn er nicht spurt!“

      Black Jack kniff die Lider zusammen. Kapitän Smollet sah ihn an und lächelte kalt.

      „Glaubst du, daß du Abschaum mich dazu bringst, einen Finger für dich zu krümmen?“ fragte er verächtlich.

      Jayhawk schnaufte. „Rahnock!“ entschied er. Sein Blick wanderte zu dem blonden Jungen. „Und jetzt zu dir, Rotznase! Du hast uns verraten und an der Seite dieses Dreckskerls gekämpft. Darauf steht ebenfalls der Tod. Aber wenn du bereit bist, deinen Fehler zu bereuen, werde ich noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen.“

      „Ich spucke auf deine Gnade, du Schwein!“ schrie Lasse Tjorven mit seiner hellen Stimme.

      „Nicht, Junge!“ flüsterte Smollet beschwörend. „Sei kein Narr! Du …“

      „Freu dich, daß ich ein langmütiger Mensch bin“, knurrte Jack Jayhawk. „Der Bengel kriegt zwanzig mit der Neunschwänzigen wegen Verrats. Die Strafe wird sofort vollstreckt. Und der da darf zuschauen, bevor wir ihm den Hals langziehen.“

      „Fallen Anker!“

      Die Stimme des Seewolfs klang wie brechender Stahl. In den verkniffenen Gesichtern der Crew las er die gleiche kalte Wut, die er selbst empfand. Ganz gleich, was die Männer angestellt hatten, die dort gefesselt an den Palmenstämmen hingen – in ihrem augenblicklichen Zustand verdienten sie nur noch Mitleid.

      Die Ankertrosse rauschte aus, während die letzten Segel geborgen wurden. Minuten später klatschte das Beiboot aufs Wasser. Hasard schob die doppelläufige sächsische Reiterpistole in den Gürtel. Er hatte acht Mann für das Landkommando ausgewählt, und auch die waren bis an die Zähne bewaffnet. In der Bucht herrschte zwar Totenstille, nichts regte sich, aber man konnte nie wissen.

      Die Zwillinge standen mit blassen Gesichtern neben Big Old Shane am Schanzkleid.

      Mit ihren zehn Jahren hatten sie schon mehr von der Welt gesehen als mancher Mann in seinem ganzen Leben, aber der Anblick von Grausamkeit und Niedertracht ging ihnen immer noch tief unter die Haut, daran konnten und wollten sie sich nicht gewöhnen. Das würde sich auch nicht ändern, denn in diesem Punkt schlugen sie ganz ihrem Vater nach.

      Der Seewolf enterte als letzter ab und übernahm die Ruderpinne.

      „Hoool weg! Hoool weg!“ dröhnte Ed Carberrys Donnerstimme über das Wasser. Vor ihm legten sich Blacky und Smoky in die Riemen, der hünenhafte rothaarige Schiffszimmermann Ferris Tucker und der hagere Gary Andrews, Matt Davies mit seiner scharfgeschliffenen Hakenprothese und Batuti, der schwarze Herkules aus Gambia. Der Kutscher – Koch und Feldscher an Bord und so genannt, weil er früher einmal Kutscher bei einem Arzt in Plymouth gewesen war – komplettierte die Besatzung. Denn es stand fest, daß die bedauernswerten Männer in der Bucht dringend ärztliche Hilfe brauchten.

      Die meisten von ihnen waren entweder bewußtlos oder so geschwächt, daß sie ihre Umgebung nicht mehr wahrnahmen.

      Erst als das Boot auf den Strand gezogen wurde und der Sand unter dem Kiel knirschte, hob einer der Gefesselten mühsam den Kopf. Es war ein kräftiger, hellhaariger Mann mit blauen Augen, die jetzt fiebrig glänzten. Genau wie die anderen trug er nur zerlumpte, ausgefranste Schifferhosen. Und genau wie die anderen hatte er nur noch wenig heile Haut am Körper.

      Jäher Schrecken verzerrte sein Gesicht, als er die Fremden auf sich zurücken sah.

      Kein Zweifel, daß er nichts Gutes von ihnen erwartete. Offenbar glaubte er, seine Peiniger seien zurückgekehrt, und das bestärkte Hasard in der Vermutung, daß es keine Eingeborenen gewesen waren, die die Männer so zugerichtet hatten.

      Mit drei Schritten stand der Seewolf im Schatten der hohen, schlanken Palme.

      „Wir sind Freunde“, sagte er, obwohl sich das erst noch herausstellen mußte. Er wollte die Worte auf Spanisch wiederholen, doch der Gefesselte hatte ihn bereits verstanden.

      „Engländer?“ flüsterte er heiser.

      „Richtig. Wir sind gekommen, um Ihnen zu helfen.“

      Dabei hatte Hasard bereits das Entermesser gezückt und zerschnitt die Taue, die das Opfer an dem Stamm festhielten. Die anderen befreiten den Rest der Gefesselten, von denen tatsächlich keiner bei klarem Bewußtsein war. Der blonde Mann versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Aber die Knie gaben unter ihm nach, und Hasard mußte ihn auffangen.

      Vorsichtig ließ er den geschundenen Körper ins Gras gleiten und griff nach der Wasserflasche, die er wohlweislich mitgenommen hatte.

      „Wer – wer sind Sie?“ fragte der Mann mühsam.

      „Philip Hasard Killigrew. Kapitän der ‚Isabella VIII.‘“

      „Mein Name ist – Bertram Vermeeren. Wir sind Holländer. Unser Schiff – die ‚Blankenberghe‘ – lief im Sturm auf ein Riff. Wir sind …“

      Weiter gelangte er nicht.

      Irgendwo im Dickicht jenseits des Palmengürtels hatte Hasard ein winziges Geräusch gehört. Sein Kopf ruckte hoch, doch er schaffte es nicht mehr, auch nur einen Warnruf auszustoßen.

      Schlagartig wurde es ringsum in den Büschen lebendig.

      Schrille, tremolierende Schreie zerrissen die Stille, Zweige teilten sich, und aus dem Dickicht brach eine Horde braunhäutiger, bemalter Gestalten hervor wie eine Flutwelle.

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