Aus dem Englischen übersetzt
von Kirsten Borchardt
Danny Goldberg ist Geschäftsführer und Inhaber der Management-Agentur Gold Village Entertainment. Zuvor war er CEO und Gründer von Gold Mountain Entertainment, als Geschäftsführer für Mercury Records und Atlantic Records tätig und leitete als CEO Air America. Er schrieb zahlreiche Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften wie die Los Angeles Times oder Billboard sowie mehrere Bücher, darunter In Search Of The Lost Chord, Bumping Into Geniuses sowie How The Left Lost Teen Spirit. Er lebt in Pound Ridge, New York.
Impressum
Deutsche Erstausgabe 2019
Titel der Originalausgabe von Ecco, einem Imprint von HarperColins Publishers, NY:
„Serving the Servant: Remembering Kurt Cobain“
© Daniel Goldberg 2019
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Coverabbildung: © Redferns / Fotograf: Michel Linssen
Übersetzung: Kirsten Borchardt
Lektorat und Korrektorat: Hollow Skai
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
ISBN 978-3-85445-663-6
Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-662-9
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Inhalt
Erstes Kapitel: Gold Mountain Entertainment
Zweites Kapitel: Punk Rock 101
Fünftes Kapitel: Die Dinge einfach laufen lassen
Sechstes Kapitel: Courtney Love
Siebtes Kapitel: Internationale
Neuntes Kapitel: Wenn Wünsche wahr werden
Vierzehntes Kapitel: Kurt an den Reglern
Fünfzehntes Kapitel: Unplugged
Siebzehntes Kapitel: Nachspiel
Widmung
Für meinen Bruder Peter, meine Schwester Rachel und unsere Eltern,
Victor und Mimi Goldberg, die Bücher liebten, Schallplatten und ihre Kinder
Im Herbst 2011, während der kurzen Blütezeit von Occupy Wall Street, besuchte ich eines Nachmittags das Basislager der Bewegung, den Zuccotti Park in New York City. Ich war schon fast wieder auf dem Weg nach draußen, als mich ein kleiner, tätowierter Teenager mit gepiercter Augenbraue schüchtern ansprach und fragte, ob ich mich mit ihm fotografieren lassen würde. Damals besuchten viele Prominente das Occupy-Zeltdorf, und ich wandte ein, dass er mich wahrscheinlich mit irgendjemandem verwechselte, aber er schüttelte den Kopf und beharrte: „Ich weiß, wer Sie sind. Sie haben mit Kurt Cobain gearbeitet.“
Unwillkürlich fragte ich mich, ob er überhaupt schon auf der Welt gewesen war, als Kurt sich 17 Jahre zuvor getötet hatte. Was hatte Kurts Musik an sich, dass sie nach so langer Zeit diesen Jugendlichen so berührt hatte? Erfahrungen wie diese Begegnung kennt jeder, der einmal mit Kurt gearbeitet hat. Es ist, als würden seine Anhänger durch die bloße Begegnung mit jemandem, der mit Kurt zu tun hatte, etwas von seinem Geist spüren und sich dann weniger einsam fühlen.
Allerdings ist Kurts Vermächtnis letztlich genau so widersprüchlich, wie er selbst es zu Lebzeiten war. Als ich mit der Arbeit an diesem Buch begann, tippte ich den Namen „Kurt Cobain“ in das Suchfeld bei Amazon ein. Neben Postern, Gitarrenplektren, Büchern, Vinyl, Videos und T-Shirts gab es eine „dunkle, ovale, von Kurt Cobain inspirierte Nirvana-Sonnenbrille“, einen Fleece-Bettüberwurf mit Kurt-Cobain-Motiv, ein Kurt-Cobain-Taschenfeuerzeug, einen Abdruck von Kurts Führerschein, eine Pillendose aus Edelstahl, auf deren Deckel Kurt beim Gitarrespielen aufgedruckt war, und eine „Kurt Cobain Unplugged Actionfigur“. Besonders großartig fand ich einen Autoaufkleber mit der Aufschrift: „Ich führe keine Selbstgespräche, ich rede mit Kurt Cobain“. Schade, dass es keinen Sticker gab, laut dem Kurt mit mir gesprochen hätte – den hätte ich sofort gekauft.
Bei der Arbeit an diesem Projekt war mir stets bewusst, dass Kurt mit großem Interesse verfolgt hatte, was über ihn in der Presse stand. Er beklagte sich über Musikjournalisten, die seine Psyche zu analysieren versuchten, und er fand es grässlich, wenn seine Kunst lediglich als gebrochene Spiegelung seiner persönlichen Lebenssituation interpretiert wurde. Dennoch gab er viele hundert Interviews, um das Image, das er für die Band vorsah, so deutlich