Klimahysterie - was ist dran?. Michael Limburg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Limburg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783940431363
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Reporter Mark Steyn hat uns im Londoner Daily Telegraph die einfache Sicht der Klimakatastrophenbefürworter wie etwa Steven Guilbeault von Greenpeace Canada übermittelt: Globale Erwärmung kann bedeuten, daß es wärmer wird, kann aber auch bedeuten, daß es kälter wird, es kann bedeuten, es wird trockener, es kann bedeuten, es wird feuchter. Das ist es, womit wir es zu tun haben.10 Nicht schwer zu begreifen: Wird es wärmer, ist es ein Zeichen der globalen Erwärmung, wird es kälter ist es ebenfalls ein Zeichen der globalen Erwärmung. Eine praktische Einstellung, um alles und jedes der heiligen Kirche der globalen Erwärmung zu unterwerfen.

       Einleitung

Das Publikum wird eher die einfache Lüge als die komplizierte Wahrheit glauben.
– ALEXIS DE TOCQUEVILLE

      Anfang Februar 2007 veröffentlichte der politische Arm des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – bestehend aus Delegierten von 180 Regierungen – ein Summary for Policymakers (SPM 4). Das ist der Extrakt des vierten wissenschaftlichen Sachstandsberichtes des IPCC, der merkwürdigerweise erst im Mai 2007 – also deutlich später – veröffentlicht wurde.

      Obwohl er die Katastrophenmeldungen des dritten Berichtes von 2001 teilweise deutlich abschwächt, wurde er von den ihn tragenden politisierenden Wissenschaftlern und diversen Medien als neues Menetekel des drohenden Weltunterganges betrachtet und der aufgeschreckten Öffentlichkeit entsprechend verkauft. Der Hauptgrund, warum der fertige Bericht Monate später kam, dürfte darin bestanden haben, daß die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Berichtes den politischen Vorgaben des SPM 4 angepaßt werden mußten. Ganz sicher wurde der Politik wieder einmal Vorrang vor der Wissenschaft eingeräumt. Wieviel gefestigte Erkenntnis dabei übrig blieb und wieviel dem politischen Willen geopfert wurde, kann sich jeder Außenstehende selbst ausrechnen.

      Fest steht jedoch, daß sich zuvor, im November 2006, in Nairobi 6.000 Klimaoffizielle versammelt hatten, um wieder einmal der kommenden Klimakatastrophe das Wort zu reden. Der damalige UN-General-sekretär Kofi Annan konnte es dabei nicht unterlassen, von der größten Katastrophe zu sprechen, die die Menschheit je bedroht habe, und die sogenannten Klimaskeptiker zu einer gefährlichen Minderheit zu erklären: Das ist nicht Science Fiction, das sind plausible Szenarien, basierend auf strenger, wissenschaftlicher Modellierung. Es gibt (nur) einige wenige hartgesottene Skeptiker, die versuchen, Zweifel zu säen. Sie sollten als das gesehen werden, wofür sie stehen. Aus dem Takt, außerhalb von Argumenten und aus der Zeit. Tatsächlich wird der wissenschaftliche Konsens nicht nur immer umfassender, sondern auch immer alarmierender. Viele Wissenschaftler, die bisher für ihre Vorsicht bekannt waren, sagen jetzt, daß die Trends globaler Erwärmung gefährlich nahe an einem Punkt sind, von dem keine Umkehr möglich ist.11

      Nun, da hat wohl einer dem Secretary General mehrere ordentliche Bären aufgebunden. Besonders was plausible Szenarien, basierend auf strenger, wissenschaftlicher Modellierung, betrifft.

      Wir werden das im Folgenden untersuchen. Zuvor muß aber einiges zum IPCC gesagt werden.

      Die Abkürzung IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change. Also etwa Zwischenstaatliche Regierungskommission zum Klimawandel. Die Betonung liegt dabei auf Intergovernmental, also zwischen Regierungen. Die Behörde wurde im Juli 1986 auf Betreiben Großbritanniens, der USA und Australiens von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem UN-Umweltprogramm UNEP gegründet.

      In dem von Prof. Dr. S. Fred Singer herausgegebenen Klimabericht Die Natur, nicht menschliche Aktivität bestimmt das Klima heißt es dazu: Das leitende Personal der IPCC und ihre Hauptautoren werden von Regierungen ernannt und ihre jeweilige „Zusammenfassung für politische Entscheider“ (Summary for Policymakers, SPM) unterliegt der Zustimmung der Mitgliedsregierungen der UNO. Die an der IPCC beteiligten Wissenschaftler leben fast alle von Regierungsaufträgen. Regierungen bezahlen nicht nur ihre Forschungsarbeiten, sondern auch ihre IPCC-Aktivitäten. Der größte Teil der Reisekosten und Hotelunterkünfte an exotischen Orten werden für die Verfasser der Vorlagen aus Regierungskassen bestritten.

      Die Geschichte der IPCC ist verschiedentlich dargestellt worden. In solchen Veröffentlichungen wird allerdings nicht ausgeführt, daß es sich dabei von Anfang an um ein Projekt von Aktivisten gehandelt hat. Aufgabe und Ziel der Kommission bestanden darin, Einschränkungen der Treibhausgas-Emissionen, insbesondere des Kohlendioxids, zu rechtfertigen. Folglich haben sich ihre wissenschaftlichen Berichte einzig auf Hinweise konzentriert, die auf einen vom Menschen verursachten Klimawandel hindeuten. Die IPCC hat die Aufgabe, „auf einer umfassenden, objektiven, offenen und durchschaubaren Grundlage die jüngste, weltweit vorgelegte, wissenschaftliche, technische und sozioökonomische Literatur zu sichten, die für das Verständnis des Risikos eines vom Menschen herbeigeführten Klimawandels, seiner beobachteten und projizierten Auswirkungen und der Möglichkeisich auf ihn einzustellen oder ihn abzumildern, bedeutsam ist. [IPCC 2008].

      [...] Während man uns oft etwas von Tausenden von Wissenschaftlern erzählt, auf deren Arbeit die Sachstandsberichte des IPCC beruhen, hat die übergroße Mehrheit dieser Wissenschaftler keinen direkten Einfluß auf die Schlußfolgerungen des IPCC. Diese werden von einem inneren Kreis von Wissenschaftlern verfaßt. Die SPM werden jeweils Zeile für Zeile von Vertretern der Mitgliedsregierungen durchgesprochen und abgestimmt. Dies ist ganz klar nicht die Art und Weise, wie man echte wissenschaftliche Forschungen normalerweise aus- und bewertet und publiziert.

       Die SPMs erweisen sich in allen vier Fällen als recht selektive Zusammenfassungen der überaus umfangreichen, wissenschaftlichen Berichte, die ohne Register (eine Ausnahme bildet der letzte, vierte Sachstandsbericht von 2007) typischerweise 800 oder mehr Seiten umfassen und im allgemeinen – außer für sehr engagierte Wissenschaftler – unleserlich sind. 12

      Das IPCC hat derzeit 194 von ihren Regierungen ernannte Mitglieder. Sein Hauptbüro liegt im schönen Genf. Vorsitzender ist derzeit der indische Ingenieur Rajendra K. Pachauri, Generalsekretär der niederländische Diplomat Yvo de Boer. Unter den zuarbeitenden oft genannten 2.500 „Wissenschaftlern“ befinden sich viele Klimarealisten, jedoch sehr viel mehr Aktivisten von Greenpeace, Friends of the Earth, Sierra Club und ähnlicher NGO‘s. Die Klimarealisten werden zwar manchmal eingeladen, an der Arbeit mitzuwirken, ihre Beiträge aber – sehr oft ohne Angabe von Gründen – nicht beachtet oder verschwiegen. Wenn sie dagegen protestieren, werden sie höflich, aber bestimmt, abgefertigt, ihr Name wird jedoch weiter unter der Liste der Beteiligten geführt.13

      Dies erweckt fälschlicherweise – und das soll es wohl auch – den Eindruck, daß alle am IPCC-Bericht beteiligten Wissenschaftler den dort angeführten Schlußfolgerungen und Vermutungen zustimmen. Auf diese Weise kommt dann auch die hohe Zahl von 2500 Wissenschaftlern zusammen, die uns ständig als Qualitätsbeweis vorgehalten wird.14

      Allerdings ist allein in der Politik eine große Zahl oder gar eine Mehrheit eine anerkannte Grundlage für Entscheidungen. Dort gilt das Mehrheitsprinzip. Nicht so in der Wissenschaft: Hier sind allein Beobachtung, Beweis und die erprobte und nicht falsifizierte Theorie von Bedeutung, unabhängig davon, ob sie von einem einzelnen, Hunderten oder gar Tausenden von Wissenschaftlern vertreten werden. Zumal zur Stützung der These von der anthropogenen Erwärmung vom IPCC bisher kein einziger Beweis vorgelegt wurde. Alles, was bisher von dort kam, waren Vermutungen und unüberprüfbare Modellberechnungen.

      Aber auch mit der angeblich übergroßen Zahl von überzeugten Wissenschaftlern ist es nicht sehr weit her. Tatsächlich bestimmt ein kleiner Kreis von etwa 60 Wissenschaftlern, was weltweit zum Thema anthropogener Klimawandel in den mit peer reviews arbeitenden Wissenschaftsjournalen publiziert oder auch abgelehnt wird. Es kommt sehr oft vor, daß man sich innerhalb dieser Gruppe gegenseitig reviewed (d. h. begutachtet). Im Gegenzug ist dann das nächste Mal der andere dran. In der Wirklichkeit gibt es die große Zahl von