Red Power. Carl-Ludwig Reichert. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl-Ludwig Reichert
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783862870530
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Goldrausch in Kalifornien.

      1850

      Pitt-River-Expedition (des Militärs, versteht sich).

      1851 - 1861

      15 weitere »offizielle« Kriegsunternehmen gegen die Snake, Sioux, Yakima, Cheyenne, Arapaho, Coer d'alene, Navaho, Kiowa, Comanche, u.v.a.

      1861 - 1865

      Bürgerkrieg - Nordstaaten vs. Südstaaten.

      1862 - 1867

      Sioux-Kriege in Minnesota und Dakota.

      1864

      Sand-Creek-Massaker.

      Stichwort: Massaker

      Aussage des Dolmetschers Smith über die Vorfälle in Sand Creek:

      Wurden Frauen und Kinder unterschiedslos auch getötet, oder ging es nur um die Krieger?

      Unterschiedslos.

      Wurden barbarische Akte verübt, die Sie beobachtet haben?

      Ja, die Körper der am Boden Liegenden waren in Stücke geschlagen, schlimmer verstümmelt, als ich es je zuvor gesehen hatte, die Frauen waren in Stücke gehauen worden.

      Wie?

      Mit Messern; skalpiert; die Gehirne herausgeschlagen, zwei oder drei Monate alte Kinder, alle Altersstufen, von Säuglingen bis zu Kriegern.

      Waren Sie Augenzeuge der Vorfälle?

      Ja.

      Wer beging die Greueltaten?

      Die Truppen der U.S.

      1870

      Baker-Massaker an den Blackfeet. Der Kongress bewilligt Geld für indianische Erziehung.

      1871

      der Kongress verabschiedet ein Gesetz, dass keine weiteren Verträge mit den Indianern geschlossen werden und sie kein Land mehr erhalten sollen.

      1874

      Krieg gegen die Sioux in Wyoming und Nebraska. Krieg gegen die Kiowa, Cheyenne und Comanche auf Indianergebiet.

      1876 - 1877

      Big Horn und Yellowstone-Unternehmen. Custer, Terry, Gibbon gegen Sitting Bull und Crazy Horse - ratlos.

      1877

      Crazy Horse ermordet. Widerstand der Nez Perce, Chief Joseph.

      1878

      Die indianische Polizei wird gegründet.

      1879

      Die indianische Schule in Carlisle wird gegründet.

      Ergebnis:

      »Das überraschende Ereignis der Industrie-Parade in Philadelphia war der Auftritt der indianischen Schuljungen. Sie kamen mit ihren neuen Büchern und allen anderen Lerngegenständen. Es ist ein kaum fassbarer Unterschied zwischen einst und heute festzustellen: die Wilden sind erziehbar geworden. Die Gruppe der Indianerjungen bot einen erfreulichen und höchst interessanten Anblick.«

      Washington Post, 1886.

      1878 - 1886

      Widerstand der Indianer im Südwesten, Geronimo, Mangas Colorado, Victorio und Lorenz.

      1886

      Alle Indianer in Reservaten zusammengefasst.

      1887

      Landaufteilungsverordnung (Dawes Severalty-Act oder General Allotment-Act) zerstört die kollektive Landbasis auch auf den Reservaten.

      1884

      Gesetz gegen indianische Religionsausübung.

      1890

      Geistertanzbewegung, Wovoka. Sitting Bull ermordet, Wounded Knee I.

      Stichwort: Propheten im indianischen Widerstand:

      Deganawida und Hayonwatha (vor 1570) bei den Irokesen. Beide verkündeten das Große Gesetz des Friedens (Great Law of Peace).

      Lalawethika (Tenkswatawa) (um 1806), Zwillingsbruder des Tecumtha (Tecumseh), Shawnee, spielte eine wesentliche Rolle bei der ideologischen Organisation des pan-indianischen Widerstands, forderte die Rückkehr zur traditionellen Lebensweise, lehnte weiße Einflüsse ab.

      Skaniadariio - Handsome Lake (1735-1815) Seneca, Erneuerer der Lehren Deganawidas bei den Irokesen.

      Wovoka (Jack Wilson), Begründer der Geistertanz-Religion. Er predigte um 1890 den Prärie-Stämmen die Rückkehr der Büffelherden und die Vernichtung der weißen Eindringlinge.

      Bücher zu Materialien I

      W. Brandon »The American Heritage Book of Indians« Dell, New York 1961

      D. Brown »Bury my Heart at Wounded Knee« Bantam Books Inc., New York 1970

      »Chronicles of American Indian Protest« Fawcett, Greenwich 1971

      J. Collier »Indians of the Americas« Mentor, New York 1947

      V. Deloria jr. »Of Utmost Good Faith« Bantam Books Inc., New York 1971

      V. Deloria jr. »Custer died for your Sins« Avon, New York 1969

      H.E. Driver »Indians of North America« The University of Chicago Press, Chicago 1969

      E.R. Embree »Indians of the Americas 1939« Collier Books, New York 1970

      E. Galeano »Die offenen Adern Lateinamerikas« Hammer, Wuppertal 1973

      Jacobs Landau Pell »Brüder, sollen wir uns unterwerfen?« Hanser, München 1972

      A.M. Josephy jr. »The Indian Heritage of America« Bantam Books, New York 1968

      A.M. Josephy jr. »The Patriots Chief« Viking/Compass, New York 1958

      W. Meyer »Native Americans« Little New World Paperbacks, New York 1971

      Th. Roosevelt »The Winning of the West« Premier Books, New York 1963

      M. Stingl »Von Sassacus bis Geronimo« Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973

      C. de Vaca »Schiffbrüche« Renner, Haar bei München 1963

      V.J. Vogel »The Indian in American History« Chicago 1968

      J.C. Wise »The Red Man in the New World Drama« Macmillan, New York 1971

      Formen des indianischen Widerstands

      Den verschiedenen Formen des Kolonialismus - Ausrottung, Versklavung, Landraub, Missionierung, Handel und Verwaltung - galt von Anfang an der erbitterte Widerstand der indianischen Bevölkerung.

      Die indianischen Nationen im Nordosten, insbesondere der Irokesenbund, stellten lange Zeit einen politischen Machtfaktor dar, der die Kolonialherren zwang, Bündnisse mit ihnen einzugehen und vertragliche Zugeständnisse zu machen. Doch obwohl die Indianer in Einzelfällen sehr geschickt ihre Rolle als Zünglein an der Waage auszuspielen wussten und ihre Entscheidungen vor dem Hintergrund der Notwendigkeit des eigenen Überlebens zu treffen hatten, gelang es ihnen auch unter Politikern und Kriegern wie Metacomet (King Philip), Pontiac, Brant, Black Hawk, Sealth, Logan Tecumtha (Tecumseh), Cornstalk, Little Turtle, Black Jacket, Buckongahelos und anderen, die zum Teil Visionäre eines panindianischen Widerstands waren, nicht, alte Feindschaften zugunsten einer Allianz gegen die weißen Eindringlinge auf kontinentaler Ebene zu überwinden.

      Zudem durchschauten sie erst spät das ihnen unbekannte Konzept des auf totale Ausrottung abzielenden Vernichtungskriegs der Grenzer, Hinterwäldler, Militärs und nachrückenden Siedler und vermochten ihm nicht anders als auf die durch traditionelle Strukturen vorgeschriebene Weise zu begegnen. Ebensowenig waren sie einer doppelzüngigen, kalkulierten Diplomatie gewachsen, die für die »naiven« Wertvorstellungen von Wilden nur Zynismus übrig hatte.

      Der militärische Widerstand der Präriestämme nahm demgegenüber