Perry Rhodan 438: Im Jahr der Cappins. William Voltz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Voltz
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845304373
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der Affenmenschen.

      »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass der Translator auch nur ein Wort dieses animalischen Gebrülls übersetzen kann?«

      Bevor Cascal eingreifen konnte, war der kleine Wissenschaftler hinausgesprungen. Cascal zerrte seine Waffe heraus und folgte ihm fluchend. Bashra stand direkt neben dem Diskus und hielt den Wilden den Translator entgegen, als wollte er ihnen das Gerät zum Geschenk machen.

      Die Affenmenschen knurrten misstrauisch. Sie hüpften herum, drehten sich um die eigene Achse und schlugen sich gegen die Brust. Einige von ihnen schüttelten drohend die Arme.

      Cascal packte Bashra an der Schulter.

      »Los!«, befahl er streng. »Zurück in die Maschine.«

      Bashra schüttelte die Hand mit einem kurzen Kuck des Körpers ab und machte einen Schritt auf die Kreaturen zu.

      Cascal seufzte.

      »Soll ich Sie gewaltsam in die Maschine bringen?«

      Bashra fragte wütend: »Können Sie denn nicht ermessen, was dieses Zusammentreffen bedeutet?«

      »Es fällt mir schwer«, erwiderte Cascal ironisch.

      Mit zitternden Händen machte sich Bashra abermals an dem Translator zu schaffen. Er schien es nicht zu verstehen, dass ihm das Gerät noch keine brauchbaren Worte geliefert hatte.

      Cascal verlor die Geduld. Er packte Bashra um die Hüfte und stemmte ihn mühelos in den Eingang des Diskus hinauf.

      Die Affenmenschen johlten und brummten. Wie auf ein geheimes Signal fielen sie plötzlich über einen aus ihrer Gruppe her und schlugen mit ihren primitiven Waffen auf ihn ein.

      »Hört auf damit!«, schrie Cascal. Er wandte sich an Bashra, der das Geschehen atemlos verfolgte. »Was bedeutet das schon wieder? Warum kämpfen sie gegen ihren eigenen Gefährten?«

      »Vermutlich deshalb, weil er irgendein Tabu gebrochen hat. Wenn Sie mich nicht an die Burschen heranlassen, kann ich Ihnen nicht mehr erklären.« Bashra ließ seine Fingergelenke knacken. »Ich wünschte, Sie wären nicht so engstirnig.«

      Das Opfer war in einem Wust von Affenkörpern verschwunden. Die Angreifer standen sich selbst im Weg. Sie schlugen blindlings aufeinander ein. Cascal glaubte zu erkennen, dass sich allmählich zwei Parteien bildeten, die sich bekämpften. Nach einer Weile kroch das Opfer zwischen den Beinen der Kämpfer hindurch und beobachtete den Streit aus sicherer Entfernung.

      »Ein kluger Bursche!«, bemerkte Bashra. »Ich gäbe viel dafür, wenn ich mit ihm reden könnte.« Er schwenkte den Translator.

      Cascal antwortete nicht. Er ließ sich in den Pilotensessel sinken und startete die Kreisrotoren. Der Diskus erzitterte.

      Die Affenmenschen fielen zu Boden und hielten sich die Ohren zu. Sand wurde hochgewirbelt. Auf allen vieren krochen die entsetzten Kreaturen davon.

      »Jetzt haben Sie es doch getan!« Bashras Stimme klang schrill. »Sagte ich Ihnen nicht, was Sie damit anrichten können?«

      Cascal zuckte mit den Schultern.

      »Unser Hiersein beweist schließlich, dass wir nichts Falsches unternommen haben. Die Evolution wird nicht gestört.«

      Im blassen Gesicht des Anthropologen zuckte es.

      »Sie verstehen überhaupt nichts?«

      Cascal kümmerte sich nicht länger um seinen Begleiter. Der Diskus hob vom Boden ab und gewann schnell an Höhe.

      »Festhalten!«, ordnete Cascal an. »Ich werde jetzt versuchen, das Fusionstriebwerk zuzuschalten. Ich gehe sofort auf volle Beschleunigung.«

      Er betätigte einen Hebel. Wie von einem Katapult abgeschossen, jagte der Diskus davon. Bashra klammerte sich an den Sessellehnen fest. Trotzdem unternahm er Anstrengungen, noch einen Blick auf die Jäger zu werfen. Cascal stabilisierte den Flugkörper.

      »Wir fliegen weiter nach Thoronis«, erklärte er Bashra. »Dort stellen wir fest, ob der Asphaltsee mit der Insel darin auch in dieser Zeit schon existiert. Eine Goldene Spindel finden wir bestimmt nicht.«

      Bashra schaltete den Translator ein.

      »Phio Gus-Gus-Gus«, sagte der Lautsprecher.

      Joak Cascal lachte, bis ihm die Tränen kamen. Bashra stopfte das Übersetzungsgerät in seine Tasche zurück und warf Cascal einen wütenden Blick zu.

      »Jeder kann sich mal irren.«

      »Gus-Gus-Gus«, erwiderte Cascal.

      Bashra starrte auf seine Hände, als wollte er darüber nachdenken, ob sie kräftig genug waren, um Cascal damit zu erwürgen.

      »Ich erinnere mich an einen Zwischenfall auf Proquol. Damals passierte uns ein tolles Missgeschick mit einem Translator. Wir ...«

      »Aufhören!«, unterbrach ihn Cascal. »Diese Geschichte habe ich schon zweimal gehört.«

      »So?« Bashra schien erstaunt. »Habe ich Ihnen auch erzählt, dass ich mich auf Proquol in die Frau eines stumischen Abgeordneten verliebte? Sie wollte meinetwegen ihren Mann verlassen, der einer der reichsten Diplomaten im East-Sektor war.«

      »Ihr Weg ist gepflastert mit gebrochenen Frauenherzen, ich weiß.«

      Bashra wölbte die Augenbrauen.

      »Jetzt machen Sie sich über mich lustig!«

      Cascal änderte den Kurs. Sie hatten die Ebene hinter sich gelassen und gelangten nun in ein Gebiet, das zum Land Thoronis gehörte. Cascal atmete auf, als er nirgends die Anzeichen für die Anwesenheit von Cappins entdecken konnte. Zu dieser Zeit war die Erde noch unberührt von fremden Raumfahrern. Oder, überlegte Cascal, befanden sich unter der Erde die Überreste anderer, die vor den Cappins gekommen waren?

      Er gab diesen Gedanken auf, weil er zu nichts führte. Das Universum war ein Kreislauf, ein ständiges Kommen und Gehen; es wäre sinnlos gewesen, nach dem Anfang aller Dinge zu suchen. Vielleicht gab es auf alle Fragen nur metaphysische Antworten.

      Ab und zu warf Bashra einen sehnsüchtigen Blick nach unten, aber sie sahen nur Tiere, die in dieser Zeit lebten. Einige waren Cascal von ihrem Äußeren her bekannt, andere dagegen erschienen ihm so fremdartig, als wären sie auf einem fremden Planeten geboren.

      Als sie den Asphaltsee erreicht hatten, stellte Joak Cascal eine Funkverbindung zum Nullzeitdeformator her.

      Atlan meldete sich.

      »Wir haben den See jetzt ein paar Mal überflogen«, berichtete Cascal. »Auf der Insel gibt es keine technischen Einrichtungen. Das gesamte Land ist frei von Anzeichen der Cappins. In dieser Zeit sind sie noch nicht auf der Erde.«

      »Warum haben Sie solange gebraucht, um den See zu erreichen?«, erkundigte sich Atlan. »Wir haben uns bereits Sorgen um Sie gemacht.«

      Cascal schilderte in knappen Worten den Zwischenfall, der sie aufgehalten hatte.

      »Die Triebwerke funktionieren jetzt wieder einwandfrei«, berichtete er abschließend. »Sollen wir weiter nach Spuren der Cappins suchen oder umkehren?«

      »Kehren Sie sofort um!«, befahl der Arkonide. »Wir müssen in die Relativzukunft zurückkehren und versuchen, Perry und die drei anderen aus der Gefangenschaft der Cappins zu befreien.«

      Für die Besatzungsmitglieder des Nullzeitdeformators stand es inzwischen fest, dass die vier Zurückgebliebenen Gefangene der Cappins waren.

      Die Verbindung wurde unterbrochen.

      »Werden wir während des Rückflugs noch einmal versuchen, Kontakt zu den Affenmenschen aufzunehmen?«, erkundigte sich Bashra hoffnungsvoll.

      »Bestimmt nicht«, lehnte Cascal schroff ab. »Atlans Befehl ist eindeutig. Wir werden wahrscheinlich mit dem Nullzeitdeformator dreitausend Jahre in die Zukunft springen, um Perry zu helfen.«

      »Sie wissen, was uns dort erwartet?«

      »Ja«,