Nr. 2901
Das Goldene Reich
Die RAS TSCHUBAI in einer fremden Galaxis – Perry Rhodan trifft das verlorene Volk
Michael Marcus Thurner
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Wir schreiben das Jahr 1551 NGZ, gut dreitausend Jahre vom 21. Jahrhundert alter Zeitrechnung entfernt. Nach großen Umwälzungen in der Milchstraße haben sich die Verhältnisse zwischen den unterschiedlichen Sternenreichen beruhigt; im Großen und Ganzen herrscht Frieden.
Vor allem die von Menschen bewohnten Planeten und Monde streben eine positive Zukunft an. Tausende von Welten haben sich zur Liga Freier Galaktiker zusammengeschlossen, in der auch Wesen mitwirken, die man in früheren Jahren als »nichtmenschlich« bezeichnet hätte.
Trotz aller Spannungen, die nach wie vor bestehen: Perry Rhodans Vision, die Galaxis in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln, scheint sich langsam zu verwirklichen. Man knüpft sogar vermehrt Kontakte zu anderen Galaxien.
In dieser Situation kommt es zu einem Kontakt, mit dem niemand gerechnet hat. Perry Rhodan wird eingeladen, als Erbe des Wanderers ein neues Bündnis zu schließen. Sein Partner dabei ist DAS GOLDENE REICH ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner betritt das Goldene Reich.
Saaperid – Ein Thoogondu stellt den Erstkontakt her.
Karim Balthasar – Ein Genie besonderer Art überschreitet seine Schrittzahl.
Vogel Ziellos und Lua Virtanen – Die beiden Unzertrennlichen genießen das Leben im Goldenen Reich.
1.
Perry Rhodan
Ankunft
»Du siehst schlecht aus, Chef. Irgendwie müde. Unausgeschlafen. Trübselig.«
Ich blickte auf Gucky hinab. Die Augen des Mausbibers waren rot geädert, die Ohren hingen auf Halbmast. »Du siehst selbst nicht gerade wie das blühende Leben aus«, sagte ich und fuhr ihm durchs Kopffell. »Hattest du wenigstens angenehme Träume?«
»Wie man's nimmt. Iltu war bei mir ...«
Ich hätte den Kleinen am liebsten umarmt und fest an mich gedrückt. Er hatte sein Leben als letzter Mausbiber des Universums meist unter Kontrolle. Doch es gab Momente, da erwischten ihn die Erinnerungen. Die Gedanken an Liebe, Familie und Geborgenheit. Die Gedanken an eine Zeit, die niemals wiederkehren würde.
»Aber weg mit diesen Gefühlsduseleien!«, sagte Gucky mit gepresster Stimme. »Ich habe zu tun. Leider sind nicht alle Besatzungsmitglieder gesund und bei Verstand aus dem Suspensionsschlaf erwacht. Ich sehe mich mal in der Medoabteilung um, ob ich helfen kann.«
Er winkte mir zu und teleportierte. Hinab zu Matho Thoveno, dem Chefmediker meines Schiffs.
Um mich drehte sich mit einem Mal alles, ich setzte mich auf meinen Stuhl. Das Erwachen aus der Suspension, in der wir den intergalaktischen Flug verbracht hatten, war jedes Mal mit Problemen verbunden, die selbst uns Zellaktivatorträger nicht verschonten. Aber der abgeschirmte Schlaf war nun einmal die einzige Chance, die tödlichen Triebwerksemissionen zu überleben.
Ich versuchte, mich an meine Träume während des Suspensionsschlafs zu erinnern. Gedanken aus frühester Jugend hatten sich mit späteren verwoben. Ich hatte mit meiner Schwester gespielt, den Aufbruch ins Weltall an Bord der STARDUST nacherlebt, die Begegnung mit kosmischen Wesen gespürt. Verlust war mit Freude einhergegangen, Trauer mit Glücksgefühlen.
Der Schwindel verging, belebende Impulse durchströmten meinen Körper. Der Zellaktivator verrichtete seine Arbeit, und schon bald konnte ich mich wieder auf meine Aufgaben als Expeditionsleiter der RAS TSCHUBAI konzentrieren.
Die Besatzungsmitglieder der Zentrale trafen nach und nach ein, sie wirkten müde, aber entschlossen. Und neugierig auf das, was sie erwartete. Hier, mehrere Ewigkeiten von der heimatlichen Milchstraße entfernt.
*
NGC 4622 also. Eine Galaxis, deren Licht hundertelf Millionen Jahre unterwegs war, ehe es von der Erde aus gesehen werden konnte.
Ich blickte auf eine Darstellung von NGC 4622 im zentralen Hologlobus, die uns der