Erzherzog Johann 8 Restaurant im gleichnamigen Hotel im Stadtzentrum. Die Küche hat Gourmetniveau, ausgewählte Weine, verarbeitet wird Frisches aus der Region (Fisch und Fleisch). Holzgetäfelte Stube, romantischer Garten. Standesgemäß etwas teurer. Tägl. mittags und abends geöffnet. Kurhausplatz 62, Tel. 03622-52507, www.erzherzogjohann.at.
Lewandofsky 9 Das Café im Kurhaus ist eine örtliche Institution. Wiener-Kaffeehaus-Charme, leckere Mehlspeisen sowie Charly-Temmel-Eis . Auch Frühstückscafé. Ansprechendes Sitzen auf der Piazza. Im Sommer tägl. bis 22 Uhr, im Winter bis 19 Uhr geöffnet. Kurhausplatz 144, Tel. 03622-53013, www.lewandofskytemmel.com.
Das Gute Leben 3 Freundliches, mit Stil eingerichtetes Café. Kaffee, Kuchen, Wein, knackige Salate, Eis vom Bauernhof. Angeschlossen ist ein Geschäft mit regionalen Produkten. Nettes Sitzen innen, Plätze auf dem Trottoir an der verkehrsreichen Grundlsee-Straße. Di−Sa 10−14 und 17−22 Uhr, Juli/Aug. ohne Mittagspause. Meranplatz 36, Tel. 03622-52419, www.dasguteleben-aussee.at.
Lebzelterei. Lebkuchen-Manufaktur an der B 145, im Jahr werden hier rund 13 t Honig verarbeitet. Lockere Lebkuchen vom Blech nach traditionellen Rezepten oder weiche Elisen-Lebkuchen in großer Auswahl. Shop, Panoramacafé und rustikale Pinte. Tägl. 8-18 Uhr, Wirtshaus Mo zu. Pötschenstr. 146, Tel. 03622-52943, www.lebkuchen.at.
Grundlsee und Toplitzsee
Der vom Toten Gebirge umgebene Grundlsee ist das beliebteste Freizeitrevier im steirischen Salzkammergut. Wesentlich beschaulicher geht es am Toplitzsee zu, der vom hinteren Ende des Grundlsees über einen Fußweg erreichbar ist.
Morgenstimmung am Grundlsee
Mit einer Länge von fast 6 km ist der Grundlsee das größte Gewässer des steirischen Salzkammerguts. Majestätisch ragt im Hintergrund das Tote Gebirge auf und trägt zum beeindruckenden Landschaftserlebnis bei. Am besten lässt sich das Schauspiel bei einer Bootsfahrt genießen. An warmen Sommertagen erreicht das Wasser angenehme Temperaturen und lädt zum Baden auf 700 m Höhe ein. Das vielfältige Freizeitangebot lockt in den Ferien und am Wochenende zahlreiche Erholungssuchende an. Dennoch hat sich die Gegend ihren ursprünglichen Charakter bewahrt und wer Ruhe und Einsamkeit sucht, steuert auf schmalen Pfaden ganz einfach höher gelegene Regionen an.
Agenten, Abenteurer und augenlose Würmer: der Toplitzsee
Ein Stoff wie aus Agentenromanen: In der Nacht vom 29. April 1945 luden Bauern am Toplitzsee von einem Laster schwere Kisten ab und verfrachteten sie auf Boote. Von unbekannter Hand gesteuert, trieben die Boote danach auf den See hinaus und die Kisten verschwanden im nachtschwarzen Gewässer. Hitlers Reich lag in den letzten Zügen, verantwortlich für die Aktion war die Waffen-SS. Was aber gelangte in jener Nacht tatsächlich auf den Grund des Toplitzsees? Bereits unmittelbar nach Kriegsende kursierten erste Gerüchte. Man raunte über einen wertvollen Schatz, immerhin hatte das NS-Regime in den Altausseer Salzstollen massenhaft Kunstwerke gelagert. Bald pilgerten Abenteurer mit Taucherausrüstung zum Toplitzsee, um den vermeintlichen Schatz zu heben. Allerdings erfolglos. Sollten die Nazis bei ihrer Flucht je etwas zurückgelassen haben, dann haben sie es vergraben oder versteckt. Nachdem amerikanische Militärtaucher mit professionellem Equipment das Gewässer absuchten, sollte 1959 eine Tauchexpedition des Stern-Magazins das Rätsel lösen: Gold wurde zwar nicht entdeckt, wohl aber förderte man mit britischen Pfundnoten gefüllte Kisten zutage. Es handelte sich um handwerklich hervorragende Fälschungen, die im Zuge der „Operation Bernhard“ 1942-45 im KZ Sachsenhausen durch jüdische Häftlinge hergestellt worden waren. Statt als Goldtresor hätten die Nazis den See als Mülleimer verwendet, spottete man danach. Die zuweilen bizarre Suche nach Reichtümern war mitnichten ungefährlich. Nachdem im Oktober 1963 wieder einmal ein Freizeitabenteurer bei einem ungenehmigten Tauchgang zu Tode kam, verhängten die Behörden ein Tauchverbot.
Bis heute förderten offizielle Expeditionen nur Kriegsgut zutage. Eine Ausnahme waren 1983-87 die wissenschaftlichen Untersuchungen des Biologen und Tierfilmers Hans Fricke. Mit seinem Forschungsboot „Geo“ machte er eine Entdeckung, die weitgehend unbeachtet blieb: Fricke fand heraus, dass ein Egel ohne Augen aus der Familie der Erpobdellidae, der Toplitzseewurm, in den Tiefen ohne Sauerstoff lebt. Eine biologische Sensation!
Von Bad Aussee kommend, erreicht man zunächst den gleichnamigen Ort Grundlsee, folgt danach dem Nordufer und gelangt nach Gößl, einer herrlich am östlichen Ende gelegenen Siedlung. Von hier geht es über einen Fußweg in ca. 20 Min. zum geheimnisumwitterten Toplitzsee. Im Vergleich zum Grundlsee ist dieser kaum größer als ein Teich. Ein Denkmal erinnert daran, dass sich hier Erzherzog Johann und Anna Plochl erstmals begegneten . Unmittelbar östlich an den Toplitzsee schließt sich der Kammersee an, der nicht zu Fuß, sondern nur per Boot erreichbar ist.
Im 19. Jh. lockte die traumhafte Landschaft begüterte Adelige und Industrielle in Scharen an. Bekannteste Hinterlassenschaft jener Zeit ist die Villa Castiglioni am Südufer des Grundlsees.
Benannt ist das 1881 erbaute und inzwischen sichtlich in die Jahre gekommene Anwesen nach dem Unternehmer, Spekulanten und Luftfahrtpionier Camillo Castiglioni, dessen Familie zeitweilig hier wohnte.
Praktische Infos
Information Das Infobüro der Gemeinde Grundlsee liegt an der Ortsdurchfahrt. Mai bis Okt. Mo-Fr 9-13 und 14-18, Sa 15-18 Uhr, im Juli/Aug. auch So 15-19 Uhr. Im Winter eingeschränkte Öffnungszeiten. Mosern 25, Tel. 03622-8666, www.grundlsee.at.
Hin & weg Gebührenpflichtige Parkplätze am See sind ausgewiesen (ca. 5 €/Tag).
Bus: Der ÖBB-Postbus von Bad Aussee (Linie 956) hält u. a. vor dem Infobüro und in Gößl.
Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Ausseerland. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preiswerter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.
Baden Der schönste Strand am Grundlsee befindet sich in Gößl. FKK-Baden ist am Nordufer in der Nähe der Murbodenhütte gestattet.
Bootstouren Ein Klassiker ist die 3-Seen-Tour mit dem Motorschiff nach Gößl und dann zu Fuß zum Toplitzsee, um schließlich per Boot zum Kammersee weiterzufahren. 25 €, erm. 15 €. Mitte April bis Anfang Nov. tägl. je nach Saison 4−6 Abfahrten. Tel. 03622-86044333, www.schifffahrt-grundlsee.at.
Bootsverleih: Eine Fahrt mit einer Plätte aus Holz ist ein besonderes Erlebnis. Der Anleger befindet sich am Wirtshaus zum Rostigen Anker in Gößl. Auch Verleih von Elektro-, Ruder- und Tretbooten. 25 €/Std. für die Plätte. Tel. 0664-5695294, www.boote-salzkammergut.at.