5Schreien oder nicht schreien? Kindern beibringen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen
Vermitteln Sie dem Kind, wie es die Verantwortung für sein Handeln übernehmen kann
Schritt 1: Sprechen Sie mit dem Kind über den Vorfall
Schritt 2: Helfen Sie dem Kind zu verstehen, warum sein Verhalten falsch war
Schritt 3: Helfen Sie dem Kind bei der Überlegung, wie und wofür es sich entschuldigen soll
Schritt 4: Helfen Sie dem Kind herauszufinden, wie es den Schaden wiedergutmachen kann
Was tun, wenn Kinder nicht zugeben, dass sie etwas Falsches getan haben?
Danksagung
Alle Ideen und Prinzipien in diesem Buch entstammen der 30-jährigen Zusammenarbeit mit meinem Kollegen und Freund Tapani Ahola. Ihm gebührt an dieser Stelle mein aufrichtiger Dank.
Vorwort
Dieses Buch soll Sie mit lösungsorientierten Kommunikationstechniken vertraut machen, durch die Sie Ihre Beziehung zu Kindern verbessern und somit mehr Freude an der Kindererziehung gewinnen können. Es ist für alle Erwachsenen gedacht, die Kinder großziehen oder die sich in irgendeiner Form an der Erziehung beteiligen. Es ist sowohl für Familien (Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, Stiefeltern etc.) geeignet als auch für alle anderen Erwachsenen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit mit der Erziehung von Kindern zu tun haben (Erzieherinnen, Lehrer, Rektoren, Sporttrainer etc.). Ich verwende in diesem Buch den Ausdruck »Kinder« unabhängig vom Alter – für Vorschulkinder bis hin zu Jugendlichen bzw. Heranwachsenden.
Das erste Kapitel widmet sich dem Thema, wie man Kinder lobt, motiviert und wie man ihnen dankt und positives Feedback gibt. Lob ist wahrscheinlich die allereffektivste Art, Kinder zu beeinflussen, aber in der Praxis gestaltet sich das richtige Loben nicht immer so einfach, wie man denken könnte. Wenn Lob nicht mit Sensibilität und Bedacht eingesetzt wird, kann es seinen Zweck möglicherweise verfehlen, wirkungslos bleiben oder sogar nach hinten losgehen. Sie werden hier eine Vielfalt von Wegen kennenlernen, wie man Kinder lobt und ermutigt, und Sie werden außerdem praktische Tipps an die Hand bekommen, wie man Kinder so loben kann, dass es auch wirklich funktioniert.
Im zweiten Kapitel geht es darum, wie man auf Kinder Einfluss ausübt – wie man also zum Beispiel mit Kindern spricht, wenn man sie zu etwas bewegen will, das sie nicht tun möchten, oder wenn man beabsichtigt, Kinder von einem bestimmten Verhalten abzubringen, das sie trotz all Ihrer Bemühungen weiterhin an den Tag legen. Sie werden die Fünf-Finger-Regel kennenlernen, die Sie daran erinnern wird, Ihre Worte so zu wählen, dass Sie ihre Botschaft übermitteln können, ohne die Stimme zu erheben, ohne mit Konsequenzen zu drohen oder die Kinder mit Bestechungsangeboten zu überreden.
Der dritte Abschnitt widmet sich der Zusammenarbeit zwischen den Erwachsenen, die an der Erziehung eines Kindes beteiligt sind. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Erwachsenen, die ein Kind gemeinsam erziehen, sind häufig, und wenn sie nicht aufgelöst werden, eskalieren sie leicht zu Streitigkeiten. In diesem Kapitel werden Sie praktische Anregungen finden, wie Sie Erziehungskonflikte vermeiden und die Zusammenarbeit mit anderen Erwachsenen bei der Erziehung des Kindes verbessern können.
Das vierte Kapitel informiert Sie darüber, wie Sie Kindern helfen können, ihre emotionalen und Verhaltensprobleme zu lösen. Sie werden einen kreativen, logischen, Schritt für Schritt durchführbaren Ansatz erlernen, mit dem Sie Kindern helfen können, alle möglichen Arten von Problemen und Schwierigkeiten loszuwerden.
Kapitel fünf handelt von Situationen, in denen ein Kind etwas Unangemessenes, Falsches oder Verbotenes getan hat. Sie lernen eine Methode kennen, mit der Sie anhand von sechs Schritten konstruktiv und effektiv auf das Fehlverhalten von Kindern reagieren können.
Ich hoffe, dass dieses Buch Ihr Selbstvertrauen als Elternteil oder als in der Kinderfürsorge Tätiger stärken kann und dass ich Sie davon überzeugen kann, dass Kindererziehung – auch wenn bestimmte Kinder eine wirkliche Herausforderung darstellen – nicht nur inspirieren, sondern sogar richtig Spaß machen kann.
Ben Furman Juni 2012
Es ist wichtig, Kinder zu loben – nicht nur, weil Lob ihr Selbstvertrauen stärkt, sondern vor allem auch deshalb, weil positives Feedback die effektivste Art ist, wie wir Erwachsenen das Verhalten von Kindern beeinflussen können. Durch Loben können wir bei Kindern das erwünschte Verhalten bewusst und gezielt hervorrufen und bestärken.
Jeder Erwachsene weiß, wie man Kinder loben kann, und kann Dinge sagen wie:
Ich bin stolz auf dich!
Gut gemacht!
Einfach super!
Ich hab dich lieb!
Du bist ein Schatz!
Das war echt nett von dir!
Kleine Kinder reagieren besonders positiv auf Lob – egal, auf welche Art und Weise man sie lobt. Aber wenn sie größer werden, wird das Loben etwas anspruchsvoller. Ältere Kinder zeigen sich manchmal sogar irritiert oder genervt, wenn Erwachsene Anstalten machen, sie zu loben.
Kinder unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie auf Lob reagieren. Manche Kinder freuen sich schon über die kleinste Andeutung eines Lobes sehr, während es für andere entscheidend darauf ankommt, wie man sie lobt.
Vorsicht ist geboten bei inflationärem Einsatz von Lob. Wenn Sie ein Kind zu häufig oder immer