Zeitsparen führt zu Zeitnot
Was das Phänomen Zeit anbelangt, so leben wir zweifellos mit einem Paradoxon: Obwohl die letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt waren von zeitsparenden Erfindungen, die eigentlich dazu führen sollten, uns das Leben zu erleichtern, um mehr Freizeit zu haben, ist genau das Gegenteil eingetreten. E-Mail statt Brief, ICE statt Bummelzug, Fast Food statt Selbstkochen: Je mehr Zeit wir sparen, desto weniger davon haben wir zur Verfügung, und es scheint, als ob sie immer schneller verrinnen würde. Wie kann das sein?
Wissenschaftler erklären dieses Paradoxon wie folgt: Je mehr Zeit der Mensch spart, desto mehr steht ihm folglich für andere Aktivitäten zur Verfügung. Gleichzeitig ist aber – nicht zuletzt durch das Internet – die Anzahl der Möglichkeiten, für die wir die eingesparte Zeit verwenden können, inflationär angestiegen. Allein die Vergleichsportale für Tausende Produkte und Reisen, die unzähligen E-Mails und die sozialen Netzwerke sind Zeitfresser ungeahnten Ausmaßes. Die Soziologen sprechen daher von einer „Multioptionsgesellschaft“ , da sie dem Menschen nahezu unendlich viele Möglichkeiten gibt, seine eingesparte Zeit zu reinvestieren. Genau diese Vielfalt führt zum Problem des „Keine-Zeit-Habens“. Mit der Anzahl der Möglichkeiten steigt auch der innere Drang, alles, was geht, mitzunehmen und zu erleben. Diese „Nur nichts verpassen!“-Einstellung und die „Wenn’s geht, alles sofort!“-Mentalität sind verantwortlich dafür, dass der Zeitdruck steigt, obwohl wir eigentlich mehr freie Zeit haben müssten als jede Generation vor uns. Denn heute werden im Durchschnitt lediglich 35 bis 40 der 168 Wochenstunden von Arbeit beansprucht. Vor 100 Jahren ackerten die Menschen noch ca. 60 und zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch über 80 Stunden pro Woche.
Seit der industriellen Revolution ist der Takt unseres Alltags von den Rhythmen der Natur entkoppelt. Die Digitalisierung brachte zudem eine extreme Beschleunigung mit sich und schuf eine Multioptionsgesellschaft, die paradoxerweise trotz zeitsparender Hilfsmittel zunehmend unter Zeitnot leidet.
1.2 Energiemanagement für mehr Lebensenergie
Energiemanagement ist der Schlüssel zu mehr Lebensenergie, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Effektives Energiemanagement bedeutet, sich Energiekompetenz zu erwerben und die Selbstwahrnehmung zu schärfen. Es basiert auf drei zentralen Säulen:
Säule 1: Im Einklang mit der Natur sein
Energiemanagement bedeutet, möglichst im Einklang mit den von der Natur vorgegebenen Rhythmen zu leben und seinen Alltag an die Biologie des Menschen anzupassen – und nicht umgekehrt. Dazu gehört, zu verstehen, dass der Mensch keine Maschine ist, die rund um die Uhr Leistung erbringen kann. Menschliche Energie folgt bestimmten Zyklen von erhöhter und verminderter Leistungsfähigkeit. Das Verständnis der Biorhythmen und der Chronobiologie, ein kluges Pausenmanagement und eine intelligente Tagesplanung bilden die Basis dieser ersten Säule. Gerade der Kopf arbeiter der modernen Arbeitswelt, der seine Arbeit selbstständig einteilen kann, wird von Energiemanagement enorm profitieren.
Säule 2: Bewusst Prioritäten setzen
Energiemanagement beinhaltet auch, sich bewusst zu machen, was man vom Leben will und wo man seine Prioritäten setzt. Prinzipien, Ziele und Perspektiven zu haben, stellt eine wichtige Energiequelle dar. Sich darüber im Klaren zu sein, dass man in einer Multioptionsgesellschaft nicht alles haben kann, nicht überall dabei sein muss und sich auf seine persönliche Ausrichtung fokussieren kann, steigert die Energie. Auch die Lebenseinstellung beeinflusst unsere Lebensenergie: Optimismus, Lebensfreude und Gelassenheit fördern sie und wirken nachweislich positiv auf unsere Gesundheit
Säule 3: Ganzheitlich leben
Energiemanagement ist ein ganzheitliches Phänomen. So sind beispielsweise auch andere Menschen wichtig für unsere Lebensenergie. Gute zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften oder das Gefühl, gebraucht zu werden, fördern unseren Energiestatus, wogegen Streit, ungelöste Konflikte oder andere psychosoziale Stressfaktoren Energie rauben. Neben sozialen Kontakten spielen auch noch Bewegung, Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Entspannung etc. eine entscheidende Rolle für unsere Lebensenergie.
Im digitalen Zeitalter hat sich unser Leben extrem beschleunigt. Immer mehr Menschen geben an, zunehmend erschöpft zu sein. Diesem Phänomen sollte man mit einem bewussten Management der Lebensenergie begegnen. Dies beinhaltet,
im Einklang mit der Natur zu leben,
bewusst Prioritäten zu setzen und
ganzheitlich zu leben.
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