»Genau«, flankiert Berger aus dem Marketing. »Oder Pressesprecher beim BND. Macht auch keinen Spaß.« Ausgerechnet Berger, der meist braun gebrannt von irgendwelchen Verlags-Incentives aus den Schweizer Alpen zurückkehrt, spielt sich jetzt als Jobversteher auf? Aber es scheint zu funktionieren. »Hm«, brummelt Schmitt-Scheckenbach schon leicht versöhnt.
»Es gibt echt Schlimmeres als Controlling. Wer hat noch was richtig Furchtbares?«, fragt Frau Stibbenbrook in die Konferenzrunde, die nun ihre Schulklasse geworden ist, Fack ju Göhte 4 gewissermaßen. »Betriebsjuristin«, denkt sich Herr K. gerade, da geht es schon los: Müllmann in der Düsseldorfer Altstadt. Kindergärtnerin. Messehostess. Deutsche-Bank-Angestellter. Altenpfleger. SPD-Vorsitzender. Melania Trump. »Oder denkt mal an all die Callcenter-Dödel in den Störungs-Hotlines von Telekom oder 1 & 1. Was die sich den ganzen Tag anhören müssen, wenn man nach einer Stunde endlich zu ihnen durchgestellt wird.« Berger ist jetzt voll dabei.
»Ich hab noch einen besonders miesen«, murmelt Schmitt-Scheckenbach. Seine Augen funkeln so komisch, als er sagt: »Diese Barclays-Drückerkolonne, die am Flughafen Kreditkarten loskloppen muss.« Wohliger Grusel macht sich breit. Ja, das sind wirklich die ärmsten Schweine von allen. Noch unter Bahn-Bordbistro-Koch.
Schmitt-Scheckenbach sieht jetzt richtig glücklich aus. Es kommt doch immer nur darauf an, jemanden zu finden, dem es noch mieser geht als einem selbst, ahnt Herr K. Der Rest der Budgetverhandlungen fließt diesmal erstaunlich friedvoll dahin.
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