Zeitbewusst leben. Стивен Кови

Zeit kann eine wohltätige und gütige Freundin sein. Sie kann aber auch die gefürchtete Feindin sein, die an unsere Tür klopft.

      Tag für Tag teilt die Zeit jedem Menschen 24 Stunden zu. Wir erhalten sie umsonst – unabhängig von Alter, Reichtum oder vorhandenen Plänen für die 24 Stunden.

      Bonnie hatte die Zeit noch nie als Freundin angesehen. Vielmehr kämpfte sie ständig gegen die Zeit an. Sie versuchte, sich ihrer zu bemächtigen und sie zu strecken. Täglich versuchte sie, sie zu schlagen.

      Wie Sie sehen, war Bonnie viel beschäftigt. Niemand hätte es gewagt, den erstaunlichen Grad ihrer Geschäftigkeit infrage zu stellen. Sie trug ihre Geschäftigkeit wie ein stolzes Abzeichen ihres persönlichen Wertes. Aber am Ende des Tages, wenn sie darauf wartete, dass die Zeit ihr die nächsten 24 Stunden zuteilte, dachte Bonnie darüber nach, was sie in den vorangegangenen 24 Stunden geleistet hatte.

      »Ich weiß, dass ich beschäftigt war«, dachte sie dann. »Aber was habe ich tatsächlich GELEISTET?«

      Wie von einem leibhaftigen Gewicht fühlte sich Bonnie erdrückt von dem Schuldgefühl darüber, was zu tun blieb und was sie hätte leisten können. Und sie gelobte sich, der Zeit ein Schnippchen zu schlagen und ihre 24 Stunden noch besser zu nutzen. Sie wollte noch mehr Geschäftigkeit in ihre 24 Stunden pressen.

      Und so kam der nächste Abend und Bonnie wartete wieder ungeduldig darauf, dass ihr von der Zeit die nächsten 24 Stunden zugeteilt würden. Wieder dachte sie darüber nach, was sie über den Tag geschafft hatte.

      »Ich weiß, dass ich beschäftigt war«, dachte sie. »Aber was habe ich tatsächlich GELEISTET?«

      Bonnie sah sich geschlagen. Sie erwog, ihr Geschäftigkeitsabzeichen abzulegen, fragte aber, worauf sie stattdessen ihr Selbstwertgefühl gründen sollte. Wenn sie nicht beschäftigt war, war sie in ihren Augen gar nichts mehr.

      Eine Veränderung musste her. Als die Zeit das nächste Mal vorbeischaute und Bonnie ihre 24 Stunden austeilte, atmete diese tief durch und fragte:

      »Was kann ich anders machen? Was fange ich heute mit euch an, um meine Zeit besser zu nutzen?«

      Bonnies Geschichte ist kein Einzelfall. Viele Menschen, die auf der Autobahn der Geschäftigkeit fahren und ihr Geschäftigkeitsabzeichen auf Hochglanz polieren, nehmen früher oder später den Fuß vom Gaspedal, halten an und fragen sich: Was kann ich besser machen?

      Auf diese Frage gibt es nicht die einzig richtige Antwort. Jeder muss seine persönliche und unverwechselbare Antwort finden. Aber immerhin gibt es eine Antwort.

      Stephen R. Covey versprach: »Sie können Ihr eigenes Leben führen: ein Leben geprägt von Inspiration, Vertrauen und Leistung.«

      Um aber Ihr Leben auf Ihre eigene Weise führen zu können, müssen Sie zuerst Ihre Zeit – Ihre 24-Stunden-Tage – »führen« lernen. Das Leben besteht aus Zeit. Das eine ist von der anderen nicht zu trennen.

      Dr. Covey fragte:

      Kommt es vor, dass Sie zu beschäftigt sind, um rechtzeitig Treibstoff nachzutanken? Kommt es vor, dass Sie zu beschäftigt sind, um sich die Zeit zu nehmen, Ihre Säge zu schärfen? Was wir brauchen, ist nicht mehr Zeit. Wir haben alle die Zeit, die wir haben können. Niemand hat mehr davon als irgendwer sonst. Vielmehr müssen wir lernen, in unseren Zielen und Aktivitäten Prioritäten zu setzen und uns entsprechend zu managen, anstatt zuzulassen, dass die Umstände uns managen. Wir haben stets Zeit und können uns Zeit für die Dinge nehmen, die uns wirklich wichtig sind.

      Wie Bonnie können Sie von der Zeit Ihre geschenkten Stunden entgegennehmen und fragen:

      Was fange ich heute mit euch an, um meine Zeit besser zu nutzen?

      Und dann kann ein Wunder geschehen. Sie können beginnen, zeitbewusst zu leben. Darunter verstehen wir, dass Sie sich Zeit nehmen, um

      •zu leben,

      •zu lieben,

      •zu lernen

      •und ein Vermächtnis zu hinterlassen.

      Dieses Buch ist nicht dazu gedacht, lediglich überflogen zu werden; es ist dazu gedacht, »gelebt« zu werden.

      Seine Botschaft ist nachdrücklich, praxisorientiert und unmittelbar anwendbar; sie begegnet uns in Form von Zitaten, Erlebnisschilderungen und Infografiken.

      Am Ende des Buches finden Sie Ihr »Persönliches Tagebuch – Notizen für ein zeitbewusstes Leben«. Es kann Ihnen helfen, das Gelesene weiter zu verinnerlichen und für sich persönlich umzusetzen. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen introspektiven Fragen helfen können, Ihren eigenen Zugang zu diesem erstrebenswerten Veränderungsprozess zu finden.

      Dieses Buch will Ihnen den Weg zu einem zeitbewussteren Leben öffnen. Nutzen Sie dieses Angebot – Seite für Seite!