ihrer Werke und können Einblicke in ihr Schaffen nehmen.1 Als Erklärung für diesen Überlieferungszustand kann angeführt werden, dass Frauen wohl weniger schriftstellerisch tätig waren als Männer, da die Erziehung der Frauen nicht notwendigerweise eine Bildung in Lesen, Schreiben und Philosophieren umfasste. Darüber hinaus wissen wir kaum etwas über die zeitgenössische Rezeption der von Autorinnen verfassten Texte, die womöglich nur punktuell stattfand, weil die entsprechenden Netzwerke zur Verbreitung der Texte fehlten. Schließlich ist noch festzuhalten, dass wir für die grichische und römische Antike nicht wissen, wie groß die Überlieferungslücke ist, wie viele Texte also insgesamt im Laufe der Zeit verloren gingen oder nicht mehr überliefert wurden, ohne dass wir auch nur wissen, dass sie überhaupt existiert haben. Mit diesem Wissen über Quellenbestand und Lücken der Überlieferung müssen die Historiker*innen die historische Deutung vergangener Ereignisse und Verhältnisse stets in Relation zu den vorhandenen Quellen und deren Qualitäten vornehmen.
Eines dieser spärlichen Zeugnisse von Frauen soll nun als Ausgangspunkt für die geschlechterhistorische Betrachtung dienen. Es handelt sich um den Text „Über die Harmonie der Frau“, der einer gewissen Periktione zugeschrieben wird.