Der Autor
Prof. Dr. Markus Mau ist an der Ausgestaltung und Akkreditierung mehrerer Studiengänge unterschiedlicher Hochschulen/Universitäten beteiligt. In seinen Funktionen als Gründungsprofessor und Studiengangsleiter spielten/spielen die Fragen der Studierenden eine wichtige Rolle.
Als Verantwortlicher für das deutschsprachige Studium „Internationales Management“ an der West Ungarischen Universität, als „International Academic Advisor“ der Tecnológico de Monterrey (Mexiko) und als Professor internationaler Hochschulen verfügt er zudem über weltweite Erfahrung.
Durch viele Gespräche mit Studenten, Professoren und Unternehmensvertretern sind die Ratgeber für Bachelor- und Master-Studium entstanden.
Master-Studium
Die wichtigsten Fragen und Antworten
von
Markus Mau
Alle Rechte vorbehalten
© 2013 Verlag Wissen-Kompakt GmbH Frankfurt am Main
ISBN 978-3-943082-17-3
Vorwort
Das Projekt „Studium“ setzt sich aus den beiden Komponenten Bachelor und Master zusammen. Von daher gibt es naturgemäß eine Schnittstelle zwischen den beiden Titeln Bachelor-Studium und Master-Studium (beide aus dem Verlag Wissen Kompakt), da einzelne Fragen aufeinander aufbauen.
Jedem, der sich noch im Bachelor-Studium befindet, sei vor der Lektüre dieses Buches auch der „Schwestertitel“ Bachelor-Studium empfohlen – idealerweise bevor die Wahl einer Spezialisierung im Bachelor ansteht.
Auch für das Master-Studium gilt es, sich ein gutes Grundverständnis über die vielfältigen Ausgestaltungs-Möglichkeiten zu verschaffen, aber auch Risiken, die mit der Wahl des (falschen) Studiums verbunden sind, zu erkennen. In diesem Buch werden die wichtigsten Fragen – basierend auf gesammelten Fragen von Studenten – beantwortet.
Diese sind in der bewährten Form des Verlag Wissen-Kompakt zusammengestellt: kurze, prägnante Antworten auf die wichtigsten Fragen nach Themengebieten vorstrukturiert und so beantwortet, dass die richtigen Aktivitäten veranlasst werden können und nichts vergessen wird, was sich später doch als wichtig erweist.
Auch im Buch Master-Studium wurde großer Wert darauf gelegt, alle relevanten Aspekte auch aus internationaler Perspektive zu berücksichtigen: internationale Studiengänge, Auslandsaufenthalte, Anerkennung von Prüfungsleistungen, Doppelabschlüsse, Wechsel an eine ausländische/andere Hochschule usw. Damit jeder schnell zu seinen Fragen und Antworten vorstößt, sind alle Fragen kompakt beantwortet und durch die klare Trennung schnell zu finden.
Viel Spaß und hoffentlich kostbare Anregungen/Lösungen!
Markus Mau
1. Voraussetzungen für die
richtigen Master-Fragen
Im Titel Bachelor-Studium (Mau, 2011) wurden bereits über 150 Fragen und Hinweise zur richtigen Studienwahl und -ausgestaltung behandelt und über 60 Beispiele und Einordnungen vorgenommen, die vielfältige Aspekte einer Studienentscheidung umfassen. Dort wurden auch alle Grundlagen geschaffen, welche die Einordnung der Studienentscheidung deutlich erleichtern. Da davon ausgegangen werden kann, dass jeder Master-Kandidat bereits ein Bachelor-Studium absolviert hat, können viele grundlegende Überlegungen im Buch Master-Studium ausgespart werden.
Nur einige wenige Aspekte, die vielleicht aufgrund einer längeren „Pause“ zwischen Bachelor- und Masterstudium in Vergessenheit geraten sind, sollten kurz aufgefrischt werden. Wer darüber hinaus feststellt, dass noch grundlegender Erklärungsbedarf besteht, der sei an das Buch Bachelor-Studium verwiesen.
Für alle, die schon einen Diplom- und Magisterstudiengang absolviert haben gilt: Durch den Bologna-Prozess wird die Umstellung auf Bachelor- und Master-Studium erreicht. Dadurch gibt es in Europa einen einheitlichen Bildungsraum, der den Austausch und Studienortwechsel fördern soll. Durch ein erfolgreiches Master-Studium wird ein gleichwertiger Abschluss gegenüber traditionellem Diplom und Magister erreicht. Es besteht keine Notwendigkeit noch einen Master-Abschluss „nachzulegen“.
1.1 Was sind Credit Points und Workload?
Die Master-Studiengänge messen Inhalte und Aufwand in Credit Points und Workload. Sie erweitern die bisherigen Semesterwochenstunden (SWS)-Betrachtungen um Zusatzinformationen.
Credit Points
Die Credit Points sollen weitgehend den „wahren“ Arbeitsumfang“ einzelner Inhalte und Lernziele in den Modulen widerspiegeln. Sie werden nach dem einheitlichen Europäischen Credit Transfer System (ECTS) berechnet und sollen den Wechsel zwischen Hochschulen innerhalb der EU erleichtern. Sie basieren auf einem Umrechnungssystem des Workloads einer Veranstaltung / eines Moduls (siehe unten) zu deren Anteil am Gesamt-Arbeitsumfang zur Erlangung des Master-Grades. Das Verhältnis von SWS-Angaben (als Vorlesungszeiten) zu ECTS kann je nach Modul unterschiedlich sein.
Workload
Der Workload beschreibt den Arbeitsumfang für den Studenten, der sich durch die Lehrveranstaltung, das Seminar usw. ergibt. Hier wird dem Studierenden viel deutlicher als früher, auf was er sich mit dieser Vorlesung einlässt. Die gemeinsame Zeit mit dem Professor (z. B. während der Vorlesungen) macht nur einen Teil des Workloads aus. Häufig muss viel Zeit für Vor- und Nachbereitung eingeplant werden.
Der Workload für Vor- und Nachbereitungen, Hausarbeiten, Referate usw. wird in Vorlesungsstunden gemessen. Teilweise werden für trennbare Teile des Gesamtmoduls direkt Credit Points ausgewiesen.
Semesterwochenstunden (SWS)
Eine Semesterwochenstunde entspricht einer (meist) 45-minütigen Veranstaltung, die während des gesamten Vorlesungsszeitraums wöchentlich stattfindet.
Eine 4 SWS-Veranstaltung kann z. B. während des gesamten Vorlesungszeitraums jeden Dienstag Vormittag einnehmen. Die Angabe zu den SWS bezieht sich rein auf die Zeiten mit dem Dozenten/Professor oder ggf. der Assistenten im Modul. Der Workload (und folglich die CP) können davon abweichen.
Zu den Credit Points: Frage 1.1 „Was sind Credit Points und Workload?“:
1.2 Gehört der Master zu einer „kompletten“ Hochschulausbildung?
Eine „komplette“ Hochschulausbildung besteht aus Bachelor und Master und umfasst insgesamt 300 Credit Points (CP).
Durch das Bachelor-Studium erreicht man im Regelfall binnen der 3 bis 4 Jahre Studium 180 CP. Demnach „fehlen“ noch weitere 120 CP, die durch den Master erreicht werden.
Anhand dieser Berechnung zeigt sich schon eine wichtige Grundüberlegung bei der Studienwahl. Je nach Hochschule und spezifischer Ausgestaltung des Studiengangs gibt es auch bis zu 210 CP für den Bachelor-Abschluss. Das erklärt sich durch eine höhere inhaltliche Dichte des Gesamtstoffs, wenn der Abschluss binnen 3 Jahren Regelstudienzeit erreicht werden kann.
Ein häufiger Fall sind verpflichtende Praxisphasen als Bestandteil des Bachelor- Studiums, wie bei den Dualen Studiengängen. Diese Pflichtleistungen, die in der vorlesungsfreien Zeit anfallen, werden dann ebenfalls mit CPs belegt. Auch wenn sich der Inhalt deutlich von der durchschnittlichen Lehrveranstaltung unterscheidet (meist normales Arbeiten im Betrieb, was durch einen Praxisbericht dokumentiert wird, der gleichzeitig als Prüfungsleistung