Am Wendepunkt Der Zeit. Guido Pagliarino. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Guido Pagliarino
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9788835418467
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aus einer Haufenwolke direkt über den Flugzeugen zum Vorschein: Es hatte eine abnormale Fluglage und schien in Schwierigkeiten zu sein, flog schaukelnd vorwärts, ein wenig, so sagte man mir, wie ein Kreisel gegen Ende der Drehbewegung, wenn er anfängt zu wackeln und dann torkelt, um kurz darauf plötzlich anzuhalten. Hauptmann Attilio, Kommandant der Fliegerstaffel, befahl diesem unbekannten Luftfahrzeug, ihm zu folgen, sowohl per Funk auf Italienisch und als auch auf Französisch⁶, als auch durch die Flugpositionen, die diesen Befehl visuell darstellen; jedoch reichte die Zeit weder aus, das Luftfahrzeug zum nächsten Flughafen zu begleiten, noch es abzuschießen, was möglich gewesen wäre, weil sie sich mittlerweile außerhalb von Mailand befanden: Trotz der Schwierigkeiten, in denen der Flugkörper zu sein schien, beschleunigte der ausländische Pilot plötzlich das diskusförmige Flugobjekt auf eine Geschwindigkeit, die unsere Leute auf tausend Stundenkilometer geschätzt haben.

      „Tau…!”

      „Ja, Duce, auf keinen Fall weniger. Und das ist ziemlich sicher, denn mir wurde von ihrem Kommando bestätigt, dass es sich um Piloten mit nachgewiesener Erfahrung und Fähigkeiten handelt, angefangen beim Staffelführer”.

      „Wie schnell fliegen unsere Flugzeuge?"

      „Äh ... Duce, sie sind wirklich schnell, aber sie erreichen höchstens bis zu zweihundertsiebzig pro Stunde. Aus meinen Quellen bei Fiat weiß ich, dass dort in Turin mit einem neuen Modell, dem CR 32, Experimentierflüge durchgeführt werden. Aber selbst dieser Doppeldecker, obwohl er schneller ist, kommt nicht einmal annähernd an dieses unbekannte Flugzeug heran und erreicht nicht mehr als 375 Stundenkilometer. Außerdem gibt es derzeit nur einen experimentellen Prototyp, der frühestens nächstes Jahr in Serie gehen soll.

      „Ein sehr schwerer Imageschaden und eine militärische Gefahr für Italien!“ antwortete Mussolini mit zusammengebissenen Zähnen. Wir können es uns nicht leisten, bei der Innovation in der Luftfahrt zurückzustehen! Hören Sie, Bocchini, in der Zwischenzeit werde ich Balbo anrufen, damit er dem Luftkommando im Norden sofort befehlen kann, andere Geschwader hochzuschicken: Vielleicht kann irgendjemand dieses Ding wieder ausfindig machen und diesmal sogar abschie...”

      „…nein, Duce, entschuldigt…”

      „Wie, nein?!!!“

      „Entschuldigt, ich meinte, das Flugobjekt ist bereits abge…”

      „...das konnten Sie doch sofort sagen!!!!

      „Äh,…ja, Duce, eigentlich war ich dabei es Euch zu sagen”.

      „Los! Reden Sie!“

      „Nachdem wir es aus den Augen verloren haben, konnte sich diese Art fliegender Teller nicht lange verstecken, bald danach ist er mitten auf freiem Land gelandet oder besser gesagt, er fiel die letzten Meter im freien Fall, als ob der Motor plötzlich ausgefallen wäre, auf ein Weizenfeld zwischen den Orten Sesto Calende, Varese und Vergiate, dem letztgenannten am nächsten”.

      „Wer hat es gesehen?“

      „Ein gewisser Annibale Moretti, ein Landwirt, der Grundstücke besitzt, auch das Feld neben dem Aufprallstandort: ein Faschist der ersten Stunde, der den Marsch nach Rom mitgemacht hat. Er war gerade mit dem Fahrrad zu seinem Feld unterwegs, um den Reifegrad des Getreides zu kontrollieren, hörte ein Zischen, hob den Kopf und konnte dem Sturz dieses Flugkörpers folgen und die Auswirkungen auf das angrenzende Feld sehen. Er näherte sich nicht aus Angst vor einem nachfolgenden Brand und einer Explosion, was jedoch nicht geschah. Dann fuhr er schnell mit dem Fahrrad zurück und machte Meldung beim Ortskommando der Königlichen Carabinieri, unter der Leitung von Stabsfeldwebel Amilare Palumbo. Letzterer aktivierte sich sofort, hielt in der Station nur die für die öffentliche Ordnung unbedingt notwendigen Männer fest und ließ den Transit von Zivilfahrzeugen im Aufprallbereich blockieren. Glücklicherweise konnte man von der nächstgelegenen Straße aus, einer Staatsstraße, nichts von dem Flugobjekt sehen, denn sie verläuft vierhundert Meter weit weg und es stehen Bäume dazwischen. Während neben der Aufprallstelle, wie man mir sagte, nur ein unbefestigter Weg entlangführt, auf dem dieser Moretti mit dem Fahrrad fuhr und wo selten jemand vorbeikommt. Der Flugkörper wurde von Männern der drei Sicherheitskräfte umstellt, während eine Militäreinheit Centuria7 der Miliz, die aus der nahegelegenen Giovanni-Berta-Kaserne anrückte, anfing, die Felder und Wälder in der Gegend und dann, Gebäude für Gebäude, auch Vergiate zu durchsuchen“.

      „...und dieser Moretti? Wird er herumgehen und reden?"

      „Nein, Duce: Palumbo hielt ihn unter dem Vorwand zurück, dass er bei der Erstellung eines Berichts behilflich sein müsse. Auf seinen Befehl, der offensichtlich nicht in Anwesenheit Morettis gegeben wurde, setzte sich ein Gefreiter an den Schreibtisch und nahm mit studierter Langsamkeit beim Tippen, Fragen, Schreiben, Korrigieren und so weiter den Bericht auf. Unterdessen informierte der Oberfeldwebel die anderen Polizeikräfte und die Miliz und befahl seinem Stellvertreter, einem gewissen Wachtmeister Aldo Pelassa, sich an den Ort zu begeben, um den Verkehr zu stoppen und ein Fahrzeug zu platzieren, dann bat der Oberfeldwebel um weitere Befehle von seinen Vorgesetzten. Bevor sie antworteten, warnten sie mich angesichts der heiklen Situation, und ich schickte direkt an den Oberfeldwebel den Befehl, den Zeugen unter dem Vorwand einer eingehenden Untersuchung in die Berta-Kaserne der Miliz zu bringen, damit er gut bearbeitet werden kann, was er sagen soll. Eben rief mich der Erste Seniore8 Ilario Trevisan, Kommandant der Kohorte9, an, dass Moretti eingetroffen ist und im Verhörzimmer der Wache wartet. Nun, Duce, erwarte ich Eure direkten, präzisen Anweisungen in dieser Hinsicht, um sie an Trevisan zu übermitteln".

      „Mhm... dieser Moretti, sagten Sie, ist ein Faschist der ersten Stunde und das muss man berücksichtigen....aber wenn er quatscht, zumindest im Moment... Also, hören Sie zu, Bocchini, ihr macht Folgendes: Lasst ihn gehen, aber erst nachdem wir die Notiz verbreitet haben, die uns passt: Lassen Sie, wie üblich durch die Stefani, über Radio und Zeitung verbreiten, dass ein Meteorit vom Himmel gefallen ist; und in der Zwischenzeit bearbeitet ihr Moretti entsprechend".

      Stefani war die offizielle Presseagentur des Regimes, die dafür zuständig war, den Medien die gewünschten Informationen auf die vorteilhafteste Weise zur Verfügung zu stellen und deren Verbreitung akribisch zu kontrollieren sowie die Sperrung aller unerwünschten Informationen anzuordnen, die leider begannen, sich zu verbreiten. Sie stand unter der Leitung des faschistischen Journalisten Manlio Morgagni, der, wie Mussolini, aus Forlì stammte.

      „Wie Ihr wünscht, Duce", sagte Bocchini.

      „Jetzt erzählen Sie mir von dem Piloten des Flugzeugs."

      „Es waren drei Menschen drin, alle tot: zwei männliche Leichen und eine Frau, alle in leichter Kleidung, die wir so schnell wie möglich von Chemikern analysieren werden lassen: Sie trugen Mokassins und Hemden und Hosen, sogar die Frau, Kleidung wie die, die man im Urlaub am Strand trägt, manchmal auch die moderneren Damen..."

      „...lockere Weiber“.

      „Ja, Duce. Es ist keine Uniform, denn die Farben der Kleidung sind unterschiedlich; einer der Toten war ganz in Schwarz gekleidet, die Frau mit grünem Hemd und blauer Hose und der zweite Mann in Gelb und Grau.

      „Sie wollten wohl sofort danach an den Strand gehen", scherzte Mussolini, um die Unruhe, die ihn ergriffen hatte, abzuschütteln.

      Der Leiter der OVRA hatte es nicht begriffen: „Duce, es ist möglich, dass in diesem Fahrzeug die Motoren viel Wärme erzeugen und deshalb..."

      „...was Sie nicht sagen, Bocchini"

      „ E...entschuldigt, Duce, ich hatte nicht ver,.."

      „...jaa, schon gut, kommen wir wieder zum Ernst der Sache: Für mich sind diese Drei Spione, nicht einfache Tester. Zu schade, dass sie tot sind und Ihre Männer sie nicht richtig befragen können, vorausgesetzt, dass es keine anderen Lebenden mehr gibt, natürlich: Halten Sie es nicht für möglich, dass jemand aus dem Flugzeug gestiegen sein und sich versteckt halten könnte?"

      „Duce, zuerst gab es den gleichen Verdacht von unserer Seite und auch in starkem Maß, wenn man bedenkt, dass dieses diskusförmige Flugobjekt vier Sitze hat; aber man kann davon ausgehen, dass es keine Überlebenden gibt, weil das ganze Gebiet und sogar