Michaela Baumgartner
Debütantenball
Historischer Roman aus dem alten Wien
Zum Buch
Wien 1814 Während der Kongress die große Welt neu ordnet, gerät die heile Welt der Familie Wohlleben aus den Fugen. Mit ihrer unbändigen Lebenslust bringt sich Nesthäkchen Fanny noch vor ihrem Debütentenball in große Schwierigkeiten. Zu spät erkennt sie, dass der Lebemann Karl von Trattenbach und seine Geliebte ein abgekartetes Spiel mit ihr treiben. Die vernünftige Sophie hingegen ist mit ihren zwanzig Jahren auf dem besten Weg, eine alte Jungfer zu werden. Sie träumt davon, die Welt zu entdecken. Da lernt sie den Forscher und Gelehrten Edward Baines kennen und verliert – nach Meinung ihrer Mutter – völlig den Verstand. Auch ihr älterer Bruder Georg gerät in diesen turbulenten Tagen aus dem Takt. Als schneidiger Offizier lässt er sich keine erotische Eskapade entgehen – bis er der Fürstin Katharina Pawlowna Bagration begegnet. Was er nicht ahnt: Die einflussreiche Agentin des Zaren Alexander und ehemalige Geliebte Metternichs verfolgt mit dieser Affäre ihre ganz eigenen Ziele.
Michaela Baumgartner studierte Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und arbeitete zunächst als Sachbuch-Lektorin und freie Journalistin bei verschiedenen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen. Nach der Geburt ihrer Tochter war sie als Kommunikationstrainerin, vorwiegend für Schweizer Unternehmen, tätig. Mittlerweile leitet sie seit vielen Jahren eine Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Corporate Publishing in Wien. Mit ihrem Romandebüt will die gebürtige Oberösterreicherin und gelernte Buchhändlerin das traditionsreiche Genre des englischen Regency-Romans um eine österreichische Variante bereichern.
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Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Christine Braun
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Bildes von: © https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Charles_Hermans#/media/File:Charles_Hermans_masquerade.png
ISBN 978-3-8392-6714-1
Inhalt
Salutschüsse am Wiener Kongress • Die Wohllebens • Georg, Stani und die Vorstadtmädchen • Nachrichten aus Leipzig
Zum Jahrestag der Völkerschlacht • Fanny verliebt sich • Metternichs Fest des Friedens • Baronin von Altenburg als Postillon d’Amour • In den Apollosälen
Louises Salon • Sophie begegnet Edward • Eine mächtige Feindin • Fanny führt alle an der Nase herum • Graf Friedrich spricht ein Machtwort • Edward erklärt sich
Das Komplott • Fanny verliert ihre Unschuld • Das Karussell in der Hofreitschule • Familie Wohlleben verliebt sich • Die erste Intrige • Stani verlässt Mitzi
Ärger um einen Hauch von Nichts • Edward tappt in die Falle • Die zweite Intrige • Edward reist ab • Beethovens glorreicher Augenblick
Sophie vergeht vor Liebeskummer • Quelle surprise • Elisabeths kleine Kuppelei • Ein Verlöbnis ist verbindlich • Mitzis letzte Weihnachten
Prosit 1815 • Fannys Debüt • Eine historische Schlittenfahrt • Fors Fortuna • Sophies Entscheidung • In der Wäschekammer • Daphnes stiller Sieg • Lord Thornfield kehrt zurück
1. Kapitel
»Endlich! Da seid ihr ja! Sophie, Fanny, packt das Nötigste. Sofort! Es ist Krieg. Das korsische Ungeheuer hat es tatsächlich bis nach Wien geschafft. Wir müssen fliehen!« Mathilde rannte händeringend auf und ab. »Und das ohne Papa. Was für eine Katastrophe!« Abrupt blieb sie stehen und starrte ihre Töchter fassungslos an. »Was ist – ihr lacht ja!«
Die beiden Mädchen schienen sich in der Tat königlich zu amüsieren, während ihre Mutter, mit derangierter Frisur und völlig verzweifelt, an diesem 25. September 1814 die Welt nicht mehr verstand.
»Ihr seid auch zu komisch, Mama«, kicherte Fanny und hüpfte aufgeregt um ihre Mutter herum.
»Was heißt hier … Kinder, da draußen wird geschossen! Sucht Josef, er soll die Kutsche anspannen, und die gute Dorothea …«
»Nicht doch, Mama. Wir sind nicht im Krieg – der Kongress hat vor wenigen Tagen begonnen«, versuchte Sophie, als ältere der beiden Schwestern die stets Vernünftige, ihre Mutter zu beruhigen. »Seit Monaten wird doch über nichts anderes gesprochen«, setzte sie fast ein wenig vorwurfsvoll hinzu.
Ratlos blickte Mathilde von einer Tochter zur anderen. »Das große Fürstentreffen, natürlich. Aber warum …«
»Das sind Salutschüsse zum Empfang des russischen Zaren Alexander.«
»Salutschüsse? Hört ihr denn nicht den Kanonendonner?«
»Jeder hört ihn, Mama«, stellte Sophie nüchtern fest. »Die Artillerie steht von Brünn bis zum Glacis.«
»Bist du sicher?«