Sündige Verwandlung | Erotischer Roman. Michael Bennett. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Bennett
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862776276
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ist. Der Betrug oder die Lüge, um ihn zu vertuschen. Es war schwer. Ich gestand meinen Fehler ein. Entschuldigte mich. Nicht von Herzen. Es war mir peinlicher, gelogen zu haben und dies zugeben zu müssen.

      Sarah wollte wissen, mit wie vielen Frauen ich es sonst noch getrieben hatte. Ob sie mir nicht mehr reichte. Ob ich sie noch liebte.

      Der Urlaub stand auf der Kippe. Sie entschied, dass wir ihn antreten würden. Weihnachten und Silvester in der Karibik.

      Die Kommunikation zwischen uns war auf ein Minimum beschränkt. Sie versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich auch. Es war anstrengend. Diese oberflächliche Freundlichkeit. Wie ein Dämon schwebte sie über jedem netten, erzwungenen Wort. Jederzeit bereit, die Maske fallen zu lassen und zuzuschlagen. Betrug schafft Vertrauensbruch. Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, diesen Bruch zu heilen.

      Seit dem Streit hatten wir nicht mehr miteinander geschlafen. Wir teilten zwar das Bett, jedoch keinerlei Intimitäten. Wir waren an einem Punkt in unserer Beziehung angekommen, an dem ich überlegte, wie es wieder gut werden könnte. Wie das, was geschehen war, ungeschehen gemacht werden konnte. Es gab keine Möglichkeit. Es gab die Chance, es zu verdrängen. Mir war bewusst, dass es nicht ungeschehen wäre, wenn wir beide es ignorieren würden. Es würde uns für immer begleiten. Ich fragte mich, ob unsere Beziehung noch eine Zukunft hatte. Ob wir an der Stelle angelangt waren, an der man anfängt, sich auseinanderzuleben, um sich dann zu trennen.

      ***

      »Ich nehme eine Dusche, danach möchte ich gern etwas Essen.« Sarah nahm den Bademantel vom Haken.

      Es war mittlerweile kurz vor 18:00 Uhr – gute Zeit zum Essengehen. Draußen wurde es dunkel.

      Mit weißem Hemd und schwarzer Leinenhose wartete ich im Wohnzimmer und genoss die Aussicht auf den Strand, der vom Mondlicht sanft beleuchtet wurde. Ich beobachtete, wie der Mond auf dem Meer in den Wellen tanzte. Während Sarah im offenen Bad im Schlafzimmer war, hatte ich das kleine Bad beim Wohnzimmer genutzt. Das Schlafzimmer war vom Wohnzimmer durch zwei Schiebetüren getrennt, die ich zur Seite geschoben hatte.

      Ich hörte das Geräusch der Absätze ihrer Schuhe. Sie trug ein beiges Kleid, das bis zu den Knien reichte, und schwarze Lack-Pumps. Ich sah ihre langen, schlanken Beine mit den Ansätzen der Wadenmuskeln, den straffen Hintern, der durch die hochhackigen Schuhe noch knackiger wirkte, ihre langen, leicht gewellten, dunkelblonden, gesträhnten Haare. Fingernägel und Fußnägel hatte sie mit einem dezenten Rosa lackiert – passend zum Lippenstift, der eine Nuance Glitzer enthielt, der ihre Lippen aufleuchten ließ. Das alles zog mich in den Bann.

      Es ist nicht nur ihre Attraktivität. Es ist ihre Ausstrahlung, die ihr die Aura einer Nixe gibt, von der man sich insgeheim angezogen fühlt und ihr nicht widerstehen kann. Wenn da nicht meine ständige Neugier wäre. Die Neugier, die mich dazu brachte, es mit anderen Frauen zu treiben. Nicht nur in Gedanken.

      »Bist du fertig?« Sie steckte sich einen Ohrring an.

      Ich nickte und folgte ihr durch die Tür, die mit einem Piepsen das Öffnen quittierte.

      Das Hotelgelände war riesig. Mehrere Restaurants, eine schicke, halbüberdachte Bar auf einer Terrasse mit Blick auf das Meer. Die Mitte der Hotelanlage bildete ein Pool, der von altgriechischen Statuen umgeben und fantastisch in verschiedenen Farben ausgeleuchtet war. Direkt angrenzend bot sich ein nicht enden wollendes Buffet. Aus Ananas geschnitzte Figuren wechselten sich mit Eisskulpturen ab. Das Essen wurde liebevoll präsentiert. Eine Auswahl an frischem, exotischem Obst, gegrillten Meeresfrüchten, Fisch, Gemüse und Fleisch ...

      Es fiel mir schwer, mich zu entscheiden. Sarah stand vor mir und streckte sich ein Stück nach vorn, um an den Camembert zu gelangen. Ich starrte auf ihren Hintern und ihre Beine. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Ihre Wadenmuskeln spannten sich. Der Rock rutschte etwas nach oben und ließ ihre trainierten Oberschenkel hervorblitzen. Ich bemerkte, wie ein paar Männer ihr verstohlene Blicke zuwarfen. Auf ihre Beine, ihren Hintern, ihren sanft glänzenden Rücken, der offenbarte, dass sie keinen BH unter dem rückenfreien Kleid trug. Ich konnte spüren, wie diese Männer sie für den Bruchteil einer Sekunde begehrten und überlegte, woran sie in diesem Moment dachten. Vielleicht stellten sie sich vor, wie meine Frau nackt vor ihnen knien würde und sie mit der Zunge und ihrem sinnlichen Mund mit den breiten Lippen verwöhnen würde? Wie sie auf dem Bett liegt, die Beine leicht gespreizt? Ich blickte die Männer an. Versuchte mir vorzustellen, wie sie es mit ihr trieben. Es erregte mich. Und das erschreckte mich. Ich erklärte mir meine Gedanken damit, dass ich unter Sexentzug litt.

      Wir fanden einen freien Platz in der Nähe des Pools. Es hätte ein wundervolles, romantisches Dinner sein können. Wäre da nicht dieser Streit zwischen uns gewesen, diese unsichtbare Blockade, die uns beide davon abhielt, wir selbst zu sein. So war es nur ein Abendessen in schöner Umgebung bei angenehmer Temperatur.

      Nicht weit entfernt saß ein Pärchen. Sie waren mir schon am Buffet aufgefallen. Er war groß, hatte graumeliertes, kurzes Haar, ein sympathisches Lächeln, dazu eine moderne, rahmenlose Brille. Die Frau an seiner Seite hatte dunkelbraunes, langes Haar. Die Messinglaterne neben ihrem Tisch brachte ihre glatten Haare zum Glänzen. Sie trug einen gelben Minirock und hohe Schuhe mit Holzabsatz. Durch die Schuhschnallen konnte ich ihre rot lackierten Fußnägel erkennen, passend zu Fingernägeln und Lippenstift. Sie wippte auf den Fußspitzen, ihre Wadenmuskeln spannten sich. Sie hatte genauso durchtrainierte Beine wie meine Frau. Auch die glänzende Haut. Ich betrachtete ihre prallen Brüste unter dem schwarzen, bauchfreien Top und stellte mir vor, wie sie sich nackt im Badezimmer eincremte. Die Creme ganz langsam auf ihre langen Beine und die Brüste massierte ...

      »Wen starrst du an?«, weckte meine Frau mich aus meinem Tagtraum.

      »Das Pärchen dahinten am Tisch. Sie sehen glücklich aus. Lachen. Unterhalten sich angeregt. Wir sitzen nur stumm da. Ich weiß, dass die Situation schwierig ist. Es tut mir alles so leid.« Die Worte kamen wie von selbst. Und sie kamen von Herzen. Es fühlte sich an, als würde eine Last von mir fallen.

      Ihr Blick verriet mir, dass sie die Wahrheit dieser Worte spürte. Meine erste wirklich ernst gemeinte Entschuldigung seit unserem Streit. Sie lächelte sanft, sagte nichts und aß weiter. Etwas war anders. Es fühlte sich anders an. Ich kann es nicht beschreiben.

      ***

      Jetlag. Wir waren putzmunter. Nach dem Essen, das wir schweigend genossen hatten, schlug ich vor, in die Bar zu gehen. Eine Steintreppe führte hinauf. Das Vordach im Stil einer Villa aus der französischen Provence, ragte über die Bar hinaus bis in die Mitte der Terrasse. Der Fußboden aus Naturstein mit hellen, cremefarbigen bis walnussbraunen Nuancen. Ich kam mir einen Moment vor wie in Südfrankreich. Rattan-Möbel mit Sitzkissen aus beigem Leder bildeten Sitzgruppen, die nicht zu eng nebeneinanderstanden, dass man nicht unwillentlicher Zuhörer des Gespräches der Nachbarn wurde. Von jedem Platz aus hatte man einen spektakulären Blick auf das Meer – wenn man nicht gerade mit dem Rücken dazu saß.

      Meine Frau erblickte das Pärchen, das ich beim Essen angestarrt hatte.

      »Lass uns fragen, ob wir uns zu ihnen setzen dürfen.« Ihre Stimme klang anders. Fröhlich. Ohne eine Antwort von mir zu erwarten, nahm sie meine Hand und ging auf die beiden zu.

      Sie saßen nebeneinander auf einem Sofa, das gegenüberliegende war frei. Auf dem Tischchen mit Glasscheibe, unter der ein paar Muscheln auf Sand lagen, standen zwei Cocktails. Aufwendig dekoriert, mit Schirmchen, Strohhalm und einer aufgeschnittenen Ananasscheibe, die auf dem Rand steckte.

      »Hallo! Dürfen wir uns zu euch setzen?«, fragte meine Frau freundlich und mit ihrem unwiderstehlichen Lächeln.

      »Aber sicher!«, sagte der Mann. Er stand auf und deutete mit der Hand auf das freie Sofa.

      Ein höflicher Typ. Charismatische Ausstrahlung und ein charmantes, nicht aufgesetztes Lächeln. Ich kannte den Unterschied zwischen einem echten und einem aufgesetzten Lächeln. Schließlich arbeitete ich im Vertrieb. Meine Berufsgruppe hat das aufgesetzte Lächeln erfunden! Oder waren es die Griechen?

      Seine Frau saß lächelnd neben ihm und winkte mit einer Hand, während der andere Arm auf ihrem Oberschenkel lag.