Der Songcontest im Laufe der Geschichte
Kleiner Impuls für sanftere Routen
„Die Freude am Herrn ist eure Stärke“
Beten mit der Heiligen Schrift
Erstes Kapitel
EINE ZEIT ZUM LACHEN
Lachen war ein wichtiger Bestandteil von Reinholds Lebensgepäck. Da war einmal sein Großvater, von dem er zahlreiche Witze, arge Sprüche und originelle Lieder übernommen hat. Aber auch seine eigene Mentalität war danach. Wir haben es oft schon an seinem Gesichtsausdruck erkannt, dass ihm wieder etwas Skurriles eingefallen ist. „Reinhold! Sicher ist dir wieder was Blödes eing’fallen“, sagten dann die Kinder. Er wehrte ab: „Ihr müsst’s nicht alles wissen.“ In Wirklichkeit hat er nur darauf gewartet, dass sie ihm seinen „blöden Einfall“ abtrotzen. Solche „Einfälle“ hat er oft in originelle Gedichte gekleidet. Manchmal richtete er seinen Spott auf eine historische oder literarische Persönlichkeit, zuweilen war ihm einfach ein neuer Witz eingefallen. Aufs Korn genommen hat er beispielsweise edle Gestalten, Offiziere, preußische Adlige, Napoleon oder auch kirchliche Würdenträger.
Wenn im Paulinum, wo er in den 1950er Jahren als Präfekt tätig war, kein Unterricht oder Studium angesagt war, hielt er sich gerne im Kreise „seiner Klassen“ auf. Nicht selten ertönte dann durch die Gänge des Hauses ein „homerisches Gelächter“. Reinhold hatte wieder einen seiner Witze erzählt.
Ähnliches können wohl auch manche Leser dieses Buches erzählen, die mit ihm am Berg, auf Wanderungen, bei Exerzitien oder Einkehrtagen, bei Jubiläen oder Wallfahrten beisammen waren. Bei ihm waren Ernst und Humor harmonisch verbunden.
Sein Humor konnte urig oder subtil sein, hintergründig oder gepfeffert. Oft begleitete er seine „Lach-Texte“ mit Karikaturen. Anlässlich einer Bischofssynode im Vatikan hatte er erlebt, wie viele schwarze Bischöfe in die Aula strömten. Am nächsten Tag war eine Karikatur da mit dem Titel „Afrika ante portas“: Auf Elefanten thronend zogen schwarze Bischöfe in den Vatikan ein. Natürlich konnte diese Karikatur auch in „schwarzen Kreisen“ nicht verborgen bleiben, worauf er von den afrikanischen Bischöfen um Fotokopien bestürmt wurde.
Brief des Kaplans Seiner Heiligkeit
Mit kirchlichen Würden und Titeln hatte Reinhold Stecher seine Schwierigkeiten. Im Jahre 1976 hat es ihn selbst erwischt: Er wurde zum Monsignore ernannt, das bedeutet „Kaplan Seiner Heiligkeit“. Ich vergesse nicht sein maliziöses Lachen, als er uns seine „vatikanische Beförderung“ mitteilte. Wohl als seelisches Ventil hatte er damals folgenden fingierten Brief verfasst:
Carissimi!
Eure Gratulationen haben in UNS die lebhaftesten, dankbaren und väterlichen Gefühle geweckt, so dass WIR UNS entschlossen haben, Euch mit einem huldvollen Handschreiben zu beglücken.
WIR sind noch selbst überwältigt von der überaus hohen Würde, zu der WIR berufen wurden, und von der aus WIR unsere bisherigen Connaissancen und Bekanntenkreise in unendlichem Abstand unten liegen sehen. Trotzdem fühlen WIR UNS gedrängt, den angemessenen Abstand in leutseliger Weise zu überbrücken, soweit die Autorität und Erhabenheit UNSERES Amtes dies zulässt. Da nicht zu verleugnende Bande des Blutes UNS mit Euch verbinden und WIR UNS UNSERER niederen Abkunft nicht zu schämen brauchen, mag eine gewisse Vertraulichkeit gestattet sein, die in die intimeren Lebensbereiche eines hohen Würdenträgers Einblicke gewährt, wie sie sonst dem gewöhnlichen Volke vorenthalten werden müssen.
WIR gestehen schmerzbewegt, dass