MORDSJOB - The Hitman Diaries. Danny King. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Danny King
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958353503
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Probleme zum Bus rennen konnten.

      »Sie ist entzückend, findest du nicht, George?«

      »Wer?« Er verfehlte das Poliertuch und spuckte stattdessen auf ein Tablett mit sauberen Gläsern.

      »Ach, egal«, sagte ich mit einer wegwischenden Handbewegung. In dem Moment kam Eddie zurück und richtete mir aus, dass Logan mich jetzt empfangen würde.

      »Okay. Na dann, bleib sauber, George.«

      »Sauber? Wenn meine Zahlen gezogen werden, dann zeige ich dir was Sauberes.«

      Wir gingen die Treppe hoch und um das Zwischengeschoss herum zu Logans Privatbüro, das sich direkt neben der DJ-Kabine befand.

      Connolly kam gerade heraus und rauschte an uns vorbei, als sei er auf einer göttlichen Mission. Ich weiß nicht mehr, wer von den Jungs mir das erzählt hat, aber ich weiß, dass einige ihn Delia nannten. Er würdigte uns keines Blickes und eilte die Treppe hinunter, zweifellos mit Prozentzahlen und Nummernkonten auf Dauerschleife in seinem Kopf.

      Nachdem Eddie ein paar Mal sachte an Logans Tür geklopft und mich hindurchgeschoben hatte, schloss er sie wieder hinter mir. Logan schaute auf, nickte mir kurz zu, räumte ein paar Papiere aus dem Weg und knallte einen Aktenordner auf den Schreibtisch.

      »Wie geht’s, Ian? Alles klar?« Er bedeutete mir mit einer Geste, mich auf den Stuhl ihm gegenüber zu setzen.

      »Gut, Danny. Alles okay.«

      »Wie war denn deine Verabredung gestern Abend?« Scheiße, Eddie, du verdammte Labertasche!

      »Ähm … ja. Okay. Hätte besser laufen können. Wo wir gerade davon sprechen, Danny … ich brauche ein neues Auto.«

      »Ein neues Auto? Hast du deins nicht erst seit ein paar Monaten? Wofür brauchst du schon wieder ein neues?«

      »Na ja, ich musste das alte gestern Nacht ausbrennen. Es gab da ein kleines Problem«, erklärte ich.

      »Ausbrennen? Ich dachte, du wärst bloß zu einem Date gefahren.«

      »Ja, bin ich. War ich. Aber am Ende musste ich trotzdem das Auto ausbrennen, weißt du?«

      Logan starrte mich einen Moment lang verwirrt an, kratzte sich am Kopf und klackte mit den Zähnen, dann ließ er den Kopf in seine Hände sinken.

      »Bitte sag mir, dass du sie nicht schon wieder kaltgemacht hast«, sagte er kopfschüttelnd und unfähig, mir in die Augen zu sehen.

      »Es war nicht meine Schuld. Ich konnte nichts dagegen machen.«

      »Du konntest nichts dagegen machen? Du lädst irgendeine Tussi zum Essen ein und dann kannst du nichts dagegen machen, dass du sie umbringst? Was ist los mit dir? Bist du irgend so ein Spinner oder was?«

      »Sieh mal, ich war … ich wurde kompromittiert, ich hatte keine Wahl. Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung. Es gab keine Schwierigkeiten.«

      »Wird irgendjemand sie vermissen?«

      »Niemand von Bedeutung. Sie hat keine Familie, keine richtigen Freunde. Sie wird ein paar Jahre lang ein Fall in irgendeiner Akte sein und wahrscheinlich gelöscht werden, wenn die Bullen das nächste Mal ein Computer-Upgrade bekommen oder einen neuen Sachbearbeiter anlernen. Niemand wird sich um sie kümmern.«

      So ausgedrückt klang das tatsächlich ein wenig traurig.

      »Was hattest du für eine Verbindung zu ihr?«

      »Keine, abgesehen davon, dass ich ein paar Zeitungen und gelegentlich einen Schokoriegel bei ihr gekauft habe.« Ich erzählte Logan, wie ich sie zum Essen eingeladen hatte. Wie ich ihr nach Hause gefolgt war und sie weit weg vom Geschäft, den Sicherheitskameras und allen, die sie kannten, angesprochen hatte, und dabei kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob ich das zufällig oder absichtlich getan hatte. Wahrscheinlich absichtlich. Nicht, weil ich vorhatte, sie umzubringen, natürlich. Ich wollte wohl nur nicht, dass irgendjemand sieht, wie ich ein fettes Mädchen einlade. Oder, noch wahrscheinlicher: Ich wollte nicht, dass irgendjemand sieht, wie ich von einem fetten Mädchen einen Korb bekomme.

      Nicht, dass ihr Fettsein der Grund gewesen wäre, warum ich sie … ach, egal.

      »Na gut, lassen wir es dabei«, beschloss Logan. Ich erzählte ihm nicht von den fünf anderen Morden, die ich in der letzten Nacht begangen hatte. Das war die Sorte Geschichten, die einen Mann in ein frühes, nasses Grab bringen konnte. Die Organisation war viel zu wichtig, als dass sie jemanden, der so viel wusste wie ich, einer möglichen lebenslänglichen Haftstrafe aussetzen konnte. Ein Mord war eine Sache – nicht allzu schwierig abzuschütteln – aber sechs? Das Gefahrenpotenzial in Form von Aufdeckungs- und Festnahmerisiko war enorm. Ich war bereit, dieses Risiko einzugehen, denn ich kannte die Alternative, aber ich bezweifle stark, dass Logan meinen Enthusiasmus geteilt hätte, hätte er die Wahrheit erfahren.

      Stattdessen reichte er mir eine Akte und ich schaute auf das Foto eines Schnurrbartträgers mittleren Alters, der sein Bestes gab, um für den Fotografen seriös auszusehen.

      »Alan Carpenter«, erläuterte Logan. »Er sitzt im Stadtrat von Sutton, das ist unten im Süden. Seine Adresse und Daten sind in der Mappe. Kannst du ihn bis Ende der Woche erledigen?«

      »Wann ist die absolute Deadline?«

      »Sonntag. Wenn es sein muss, auch noch Montagmorgen. Wichtig ist, dass er nächsten Montag nicht auf seinem Stuhl sitzt. Was sagst du?«

      »Hmm, sieht machbar aus. Single, lebt alleine«, sagte ich, während ich das Dossier las. »Hat eine Katze, das ist ausgezeichnet. Kommt drauf an, wie du es haben willst?«

      »Natürliche Todesursache.« Logan zuckte entschuldigend mit den Schultern.

      »Oh nein, nicht natürlich. Ich hasse natürliche Todesursachen. Kann er nicht einen Unfall haben?«

      »Sorry, Ian, es muss sein.«

      »Warum?«, fragte ich blöderweise.

      »Komm schon, du kennst die Regel.«

      Ja, ja, die Regel. Niemals nach dem Warum fragen. Das brauchte ich schließlich nicht zu wissen. Genauer gesagt, war es sogar besser, wenn ich es nicht wusste. Mein Job war bloß das Töten. John Broad und Daniel Logan kümmerten sich um das Wieso und Warum; mich ging das nichts an. Ich hätte gar nicht erst fragen sollen. Der Tag, an dem ich wissen musste, aus welchem Grund ich tötete, war der Tag, an dem ich nicht mehr von Nutzen war. Gründe machen es nie leichter, jemanden zu töten, sie machen es höchstens schwerer. Gründe sind sehr persönliche Dinge. Seht ihr, wenn John Broad meinte, dass jemand es verdiente zu sterben, hieß das noch lange nicht, dass ich derselben Meinung sein musste. Und das war vielleicht der entscheidende Faktor, der mich meinen Vorteil kostete. Sagen wir zum Beispiel, John Broad hätte Spaß daran gehabt, Frauen zu vergewaltigen oder Kinder zu ermorden oder etwas in der Art, und irgendjemand hätte das herausgefunden und drohte ihn zu verraten. Logischerweise würde Broad wollen, dass diese Person beseitigt würde, und es wäre mein Job, das Beseitigen zu übernehmen. Aber wenn John Broad Frauen vergewaltigte oder Kinder umbrachte, fand ich vielleicht, dass er es verdiente, erwischt zu werden, und aus dem Grund würde ich eventuell den Auftrag nicht gewissenhaft ausführen können. Natürlich war das nur ein Beispiel. Meines Wissens hatte JB, wie er beim Fußvolk genannt wurde, schon lange niemanden mehr vergewaltigt oder umgebracht. Jedenfalls gab es deshalb die Regel. Das ist der Grund, warum man nicht nach dem Grund fragt.

      Ich entschuldigte mich bei Logan und prägte mir alle nötigen Details aus der Akte ein, bevor ich sie zurückgab. Nach allem, was ich gelesen hatte, konnte ich nicht erkennen, womit sich Mr. Carpenter sein Todesurteil verdient hatte, aber offenbar war JB nicht gut auf ihn zu sprechen.

      Deshalb hatte er jetzt mich auf dem Hals.

      

      Das unangenehme Ende von Alan Carpenter

      

      Das Erste, was man bei dieser


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