Warme arktische Nächte. Yuriy Tarnawsky. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Yuriy Tarnawsky
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783838275109
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      ibidem-Verlag, Stuttgart

      Dem Andenken an meinen Vater

      der mich mehr liebte

      als alle anderen

      Aria

       Schlaf, Kindchen, schlaf!

       Dein Vater ist ein Graf.

       Deine Mutter ist eine Edelfrau.

       Sie badet dich im Morgentau.

       Schlaf, Kindchen, schlaf!

      Inhaltsverzeichnis

       TEIL EINS

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       TEIL ZWEI

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       TEIL DREI

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       Variation

       Stimmen zur englischsprachigen Ausgabe

      WARME

      Wie war das Zimmer?

      Es war lang und schmal, mit einer hohen Decke, erfüllt von dem rosen- und honigfarbenen Licht einer Kerosinlampe, und Schatten an den Wänden, die ausschauten wie Reihen großer Männer, in lange schwarze Roben gekleidet, streng aussehend, aber freundlich mir zugewandt. Sie nickten zustimmend, als ich, bevor ich zu Bett gebracht wurde, in einer Zinkwanne in warmem Wasser gebadet wurde, das von der in es getauchten Eichenrinde, die meine Haut quietschen ließ, hellbraun gefärbt war. Manchmal wurde stattdessen Minze beigegeben und ihr frischer Duft begleitete mich in die kuschelige Welt meines Bettes.

      An einer der Wände befand sich ein weiches, moosgrünes Chesterfield-Sofa, ein riesiger Kleiderschrank aus glänzend lackiertem, strohfarbenem Holz neben einem weiteren und ein großer runder Tisch in der Mitte, der mit einem dunkelgrünen Samttuch bedeckt war, das stellenweise den Boden erreichte. Ich versteckte mich gern darunter und tat so, als wäre ich in einem Zelt und spähte nach Indianern, die mich skalpieren wollten, auf die ich mit einem selbstgebauten Bogen einen langen hölzernen Federhalter schießen wollte, dessen scharfe Stahlspitze, um ihn giftig zu machen, in rote Tinte getaucht war.

      Am Abend ging Vater umher mit gerunzelten Brauen, den Kopf gesenkt und die Arme