Ströme des Segens. Johann J Fast. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Johann J Fast
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Религия: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783869549330
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Er ist als das Herz Gottes die Ursache ihrer Entstehung. Höre die Predigt der Schöpfung und bete an die Macht der Liebe in Jesus! Verachte nicht das Geschaffene, die Vielfalt der Natur, auch wenn sie vergänglich ist. Danke für das Sichtbare, das du nicht entbehren kannst. Behalte aber das Ziel im Auge - Gott, den Zweck der Schöpfung, und deine Vollendung in Christus! Preise Jesus Christus, das Licht der Welt, die Wahrheit, das Leben und die Auferstehung! Er ist der Grund unseres Daseins.

       21. Januar

       Gott läßt dich entscheiden

       „... Ja, sollte Gott gesagt haben? ...“

       (1. Mo. 3)

      Der Machtkampf um die Menschen an diesem Morgen des Menschheitstages steht enthüllt vor uns. Zunächst wird uns des Schöpfers Wille offenbar. Die Menschen sollen frei wählen und sich entscheiden können. Gott umgibt uns mit seiner Liebe und schenkt unserem Gewissen eine wunderbare Gottempfindlichkeit. Das Wesen des Menschen, sein Naturtrieb ist, nur an sich selbst zu denken, sich selbst gehören, sein Leben für sich haben wollen. Das ist der Urtrieb der Sünde, alles für sich allein zu haben und auf sich selbst gestellt sein zu wollen. In Wirklichkeit sind wir keineswegs so eigenständig, sondern von jedem Atemzug, von jedem Stück Brot abhängig. Wann war jemals diese falsche Einbildung so stark wie in dieser unserer Zeit? Auch das Wesen des Versuchers wird uns klar. Im Menschen selbst ist das Böse doch nicht stark genug, um alle Wahrheit und den Eindruck der Abhängigkeit von göttlicher Liebe zu überfluten, da muß die Finsternis aus einer dunklen Tiefe herbeirauschen. Die Aufgabe des Bösen ist, das Vertrauensband zwischen Gott und den Menschen zu zerschneiden. „Sollte Gott gesagt haben? Du siehst Gott doch nicht. Wo ist er denn?“ O dieser Lügner, als ob der Unsichtbare anders als mit dem unsichtbaren Auge des Gewissens zu erkennen wäre! „Du Mensch wirst sein wie Gott. Du bist das höchste Wesen im Weltall. Es ist niemand über dir. Du bist dein alleiniger eigener Herr. Du bist jenseits von Gut und Böse. Du bist souverän. Du bist frei“, wie machtvoll wiederholt dies die Versuchung in jedem Herzen! Welch eine Mahnung für uns: Bleibe wahr! Halte dich an Gottes Stimme! Hüte dich vor der Lüge der Welt! Siehe das Kreuz von Golgatha, da zeigt die Sünde ihren wahren Charakter - Gottesabfall, Mord der ewigen Liebe. Aber auch Gottes Liebe steht dort als das, was sie ist - in Ewigkeit treu, eine unverdiente, lautere Gnade. Der Blick aufs Kreuz befreit von der Macht der Schlange.

       22. Januar

       Unter welchem Zepter stehst du?

       „... Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist’s nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie ...“

       (1. Mo. 4,1-16)

      Welche Folgen zeigt die Verselbständigung vor Gott! Verstoßen aus der Seligkeit der Gotteinigkeit, nicht mehr Kinder im Hause Gottes, Fremdlinge, sogar in heilloser Angst vor Gott, der kindlichen Unbefangenheit entrissen, nicht mehr Erben, sondern als Knechte draußen in der rauhen Welt, außerhalb der bisherigen Paradisheimat. Der einzige Trost ist die Arbeit und dann noch der Feldaltar mit seinen dürftigen Opfern, den Grüßen an einen fernen Gott, die Erinnerung an die ernste Tatsache, daß wir selbst den Tod verschuldet haben. Nur Gott selbst ist das bindungskräftige Band zwischen uns Menschen. Sind wir nicht mehr eins in Gott, so kann auch die geringste Veranlassung leicht zur Trennung führen. Brot und Ehre, das ist das Ein und Alles der Gottentfremdeten. Sie sind der Grund der Kriege und gegenseitiger Zerfleischung. Da helfen keine Kirchgänge und Abendmahlsteilnahme. Der Rauch des Opfers dringt nur zu Gott, wenn das Opfer von Herzen kommt. Wer nicht mehr in der innigen, betenden Verbindung zu seinem Gott steht, der steht unter dem Zepter der Welt, unter der Hoffart und dem Geiz. Wer nicht wacht und vor dem Sonnenstrahl des Wortes flieht, in dessen Herz ziehen die Geister der Finsternis ein. Wer im Wort nicht mehr Gottes Stimme hört, der überhört bald auch die Stimme des Gewissens. Wer fern von Gott ist, der kennt nur noch die Selbstbehauptung, und die Tat entspricht der Gesinnung. Wieviel Blut und Haß schreit von der Erde zu Gott! So manches Herz hat es verlernt, Gott zu vertrauen. Luther nennt diejenigen die „Kainschen“, welche nicht dem Herrn die Ehre erweisen wollen und die Begnadigung als gewiß und völlig annehmen. Und doch steht es fest: Jesus nimmt Sünder an, und in ihm sollen Feinde wieder Brüder werden.

       23. Januar

       Welche Flut soll über dich kommen?

       „... Und er (Gott) sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde ...; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe. Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.“

       (1. Mo. 6,7.8)

       „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! ...“

       (Ps. 32)

      Die Menschen wollten sich nicht mehr von Gottes Geist die Wahrheit sagen lassen. Sie waren verstrickt in die Lüge der Schlange: „Ihr werdet sein wie Gott. Ihr seid die höchsten Wesen. Ihr seid frei“. Die große Flut (nennen wir sie ruhig die ,,Sünd“-Flut) liefert uns einen gewaltigen Beweis, daß Gott sich nicht spotten läßt. Sie ist das Vorbild des letzten Gerichts. Gott zürnt über die Zerstörung unseres Friedens und Glücks, über die Sünde. Die moderne Weichlichkeit und Unmännlichkeit findet es grausam und wird nervös, wenn ein Richter das Recht vertritt, wenn Eltern ihre Kinder strafen, wenn Haus- und Stadtverwalter auf Ordnung bestehen. Wenn nun Gott in seiner Schöpfung Ordnung machen will, besonders in der Menschheit, wenn er diejenigen vernichten muß, die von der Gemeinschaft der Sünde nicht lassen wollen, so sträubt sich eine falsche „Liebe“ dagegen. Gott bezeichnet man als grausam, während man kaum widerstrebt, wenn für die Volksehre Tausende in den Tod geführt werden. Zwei Fluten kommen über die Erde:

      1. Die Gnadenflut von Golgatha, das Meer der Liebe, welche Sündern in Christus Gnade anbietet.

      2. Die Gerichtsflut, in welche die Menschen sich selbst versenken. Denn Gott richtet nicht in der Erdenzeit. Er läßt beides reifen.

      Wer wird gerettet? Wer findet die Glaubensarche? Wer sieht zuerst die Taube mit der Botschaft: „Auch für dich kam der Heiland!“? Wer findet den festen Grund der Gnade? Wer wahr und aufrichtig genug ist, daß er Gott und seine Gnade braucht, und die milde, vergebende Gnade von Golgatha mit innerem Verlangen und von ganzem Herzen sucht.

      In Gnade und gebeugt dürfen die Seinen

      zur rechten Zeit getrost vor dir erscheinen.

      Wenn dann die Flut auch alle Dämme bricht,

      wer dich umfaßt, an den gelangt sie nicht.

       24. Januar

       Entscheide dich zwischen Raben und Tauben

       „... Noah ... ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden. Danach ließ er eine Taube ausfliegen, ... aber die Taube ... kam wieder zu ihm in die Arche ... er ... ließ abermals eine Taube fliegen ... Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen ... Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.“

       (1. Mo. 8,6-12)

      Unter den Gebeten der Gotteskinder gibt es Raben und Tauben. Raben sind solche Gebete, die vom Aas leben und noch an Fleisch und Blut kleben. O wie viele Gebete dieser Art gibt es! Sie fliegen hin und her über den Sündengewässern mit ihren Sündenleichnamen und wagen nicht, sich zu Gott aufzuschwingen. Wie oft wird zum Beispiel aus dem herrlichen Gebet „Komm, Herr Jesu“