Empathie nimmt ab
Wer sich jedoch nicht regeneriert und dadurch seinen Körper der andauernden Ausschüttung von Stresshormonen aussetzt, ist bald erschöpft. Daher schlägt die anfängliche Euphorie bald um: Man fühlt sich ständig gehetzt und überlastet, und mit der Zeit schafft man immer seltener, sich vom Jobstress zu distanzieren und zu erholen.
Sowohl die Leistungsbereitschaft als auch die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen und mit ihnen zu kooperieren, nehmen immer mehr ab; Das Gefühl, nicht genügend Anerkennung für die eigene Arbeit zu bekommen und ausgebeutet zu werden, macht sich breit. Auch im Privatleben gibt es immer öfter Konflikte. Am Ende stehen Schuldgefühle, eine geringe Selbstachtung, ständige Angst und Nervosität und Ungeduld.
Passivmodus statt aktive Veränderungen
Burnout-Kranke haben darüber hinaus häufig das Gefühl, ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert zu sein und nichts dagegen machen zu können. Auch der Umgang mit den Mitmenschen wird schwieriger, weil Misstrauen gegenüber anderen und Aggressivität vermehrt zu Konflikten führen.
Auch wenn ein Burnout international nicht als Krankheit anerkannt ist, sondern als ein Problem der Lebensbewältigung gilt, überschneiden sich seine Symptome sehr stark mit denen weit verbreiteter psychischer Störungen und Erkrankungen, insbesondere depressiver Störungen.
Der Weg aus dem Burnout: Nein sagen!
Und deren Zahl wiederum ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. In Deutschland sollen es acht Millionen Menschen sein, die betroffen sind. Ein Teil des Problems: Anstatt das Ruder herum zu reißen, den Ursachen auf den Grund zu gehen und etwas rigoros zu verändern, verfallen viele Betroffenen in den Passivmodus.
Passivmodus? Das bedeutet nichts anderes, als dass wir uns mit einer Situation arrangieren. Durch Schönreden und Verdrängen, auch Prokrastination genannt, verfallen wir in eine regelrechte Paralyse. Aus dieser müssen wir aber den Befreiungsschlag wagen, wenn wir beruflich und privat erfolgreich sein wollen. Der Befreiungsschlag gelingt nur durch entschiedenes Nein sagen!
Grenzen ziehen führt zum Erfolg
Wer Nein zum Aussitzen, zu faulen Kompromissen und zum Kuschelkurs sagt, der zieht eigene Grenzen und macht sich unabhängig von dem Willen und der Zustimmung anderer.
Er lässt sich nicht instrumentalisieren oder für fremde Zwecke einspannen. Er sichert sich selbst die Handlungsvielfalt und den Weitblick, um selbstbestimmt agieren zu können. Daraus resultiert letztlich beruflicher Erfolg, persönliches Glück und eine gute Zukunftsperspektive für die Gesellschaft, in der man leben möchte.
Methoden für mehr Schlagfertigkeit: Klare Grenzen setzen
// Von Peter Kensok, Petra Schächtele-Philipp
Bei Unverschämtheiten oder Beleidigungen gibt es nur eine Möglichkeit: Setzen Sie Grenzen, und zwar sofort! Eine Beleidigung ist eine Verletzung der persönlichen Ehre. – Wer legt jedoch fest, wo eine Unverschämtheit aufhört und eine Beleidigung beginnt?
Von Shakespeare und Co
„Hüte dich vor Streit, doch muss es sein, so führ’ ihn so, dass Dein Gegner sich vor Dir hütet.“ sagte eins der englischer Dramatiker mWilliam Shakespeare (1564 – 1616). Oder, um es mit den Worten eines älteren Hausierers zu sagen, bei dem sich ein junger Kollegen darüber beschwerte, dass er so häufig an der Tür beleidigt würde „Man hat mir nicht aufgemacht, obwohl ich einen Termin hatte, mich weggeschickt, mir die Türe vor der Nase zugeschlagen, mir Hunde hinterhergehetzt. Aber beleidigt – beleidigt hat mich noch nie jemand.“
Beleidigung – eine Definitionssache
Jeder definiert ›Beleidigung‹ anders. Der eine ist schon beleidigt, wenn er nur schräg von der Seite angesehen wird: „Was guckst du?“ Der Nächste fühlt sich nicht einmal durch Schimpfworte beleidigt, nimmt sie als Einladung zum Spiel – oder gar als Lob. So wie Captain Spock in Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982) „Ich bin Vulkanier, ich habe kein Ego, das man kränken kann.“
Entscheiden Sie selbst
Entscheiden Sie, wo eine Unverschämtheit endet, mit der Sie gerade noch umgehen wollen, und eine Beleidigung beginnt, die Sie deutlich zurückweisen werden. Leichter haben Sie es, wenn Sie die Latte für Beleidigungen ziemlich hoch hängen. Sie sollten trotzdem akzeptieren, dass manche Dinge einfach wehtun und nachwirken. Dass Sie sich bemühen, eine Kränkung zu verstehen, ist ehrenhaft, heißt aber noch lange nicht, dass Sie sie auch hinnehmen müssen!
Tipp: Beleidigungen drücken stets einen emotionalen Ausnahmezustand aus, unter dem die Sprache ungenau wird. Das ist, außer in Hochsicherheitstrakten mit jeder Menge roter Knöpfe, meistens ungefährlich. Beschimpfungen fallen ansonsten vor allem auf den Sprechenden zurück. Dennoch, wenn jemand Sie ›Arschkrapfen‹, ›Diplompetze‹ oder ›Erfolgsniete‹ nennt, überschreitet er eine Grenze. Niemand darf das! Und Sie handeln dann in berechtigter Notwehr.
Freundlich, aber bestimmt!
Natürlich bringen Sie eine Beziehung nicht dadurch in Ordnung, dass Sie Ihrerseits dem anderen klarmachen, was für ein blöder Hund er ist. Fragen Sie ihn stattdessen, womit Sie es verdient haben, dass er derartig mit Ihnen umgeht. Das ist eine freundliche Grenze und trotzdem bestimmt. Auch das hier geht: „Auf dieser Ebene werde ich nicht mit Ihnen sprechen. Wir machen eine Pause, vertagen die Situation und treffen uns dann wieder.“
„Sie sagen mir, was Sie so verärgert, dann können wir in Ruhe noch einmal über dieses Thema reden.“
Das Gespräch auf die Sachebene bringen
Bei Kritik ironisch, laut, persönlich oder gar strafend zu werden, würde das Gespräch rein auf der Beziehungsebene halten. Je länger wir dort bleiben, umso schwieriger wird es, dann wieder auf die Sachebene zu gelangen. Bleiben Sie elegant:
Lassen Sie sich weder die emotionale Stimmung noch die Lautstärke und den Grad der Unfairness des Angreifers aufdrängen.
Vermeiden Sie, sich zu rechtfertigen.
Geben Sie keine unnötigen Erklärungen ab.
Bevor die Situation eskaliert, brechen Sie das Gespräch verantwortungsbewusst ab.
Ihr persönliches Grundgesetz
Niemand darf Sie beleidigen, sagt das Grundgesetz. Das gilt umgekehrt auch für Sie bei Ihrer Verteidigung. Bleiben Sie auf Ihrem guten Niveau. Sie haben es noch nicht einmal nötig, laut zu werden.
Eine feste, aber leise Stimme, zumindest ein bisschen leiser als die Ihres Gegenübers, kann sogar viel wehrhafter wirken. Die wichtigste Regel bei Beleidigungen lautet: Ersticken Sie Versuche sofort im Keim!
Dieser Text stammt aus dem Buch """Einfach schlagfertig: Zehn Methoden, die jeder anwenden kann (2015)" von Peter Kensok, Petra Schächtele-Philipp, veröffentlicht bei BusinessVillage Verlag, und wurde uns zum Abdruck überlassen.
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