Gestern war heute. Berth Mann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Berth Mann
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Zweieinhalb
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783347134126
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ihm aus. Nur lohnt es sich nicht weiter darüber zu berichten.

      Das war zu mies von den Beiden. Zum Glück haben sie in allen Sachen keinen Erfolg gehabt mit ihren Anschuldigungen.

      Es hat sie nur Geld gekostet und die letzte Achtung vor sich selbst haben sie dabei wohl auch noch verloren. Es könnte ja so gewesen sein.

      Dadurch war Robert nun ganz alleine mit seinen Problemen und eine echte Hilfe konnte er jetzt von Niemandem mehr erwarten.

      Damals hat er sich sehr zusammenreißen müssen, denn das war wirklich kein gutes Ergebnis.

      Robert allein zu Haus… keine gute Story!

      Es blieb ihm dadurch gar nichts anderes übrig als die Suppe alleine auszulöffeln, die er sich da eingebrockt hatte.

      Sein Auto hatte er ja leider gegen eine Mauer gefahren, wobei er auch nicht nüchtern war. Ein schrecklicher Fehler von ihm, der nun auch seine Folgen zeigte.

      So ist er dann eben mehrfach in der Woche ins Unterdorf gelaufen wenn er Brötchen oder andere Dinge einkaufen wollte.Die Entfernung war zwar mit knapp drei Kilometern nicht ganz so weit, aber er musste wieder hoch auf den Berg kommen und dieser Weg war schon recht steil. Die Einkaufstaschen wurden immer schwerer und manchmal hat er mehrere Pausen machen müssen, da ging ihm einfach die Puste aus.

      Wenn er viel Glück hatte, dann hielt manchmal ein Anwohner vom Berg mit dem Auto an um ihn mit nach oben zu nehmen.

      Das kam schon vor. Aber selten… nur sehr selten.

      Meistens waren sie wohl zu sehr mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt und fuhren lächelnd an Robert vorbei. Schadenfreude? So ist das eben wenn man am Boden liegt. Da hilft Dir kein Mensch.

      Aber Einer dann doch und das war der Johannes.

      Der gute Mann war ebenfalls ein Junggeselle und kannte Robert und seine Geschichte.Für ihn war es gar kein Problem dem Robert zu helfen und immer wenn Johannes gebraucht wurde, dann war er pünktlich mit seinem Auto auf dem Bauernhof.

      Damit waren diese Probleme für Robert zum Glück erst einmal geklärt.

      Er konnte mit Johannes zusammen einkaufen fahren und manchmal sind sie sogar am Wochenende in die Stadt gefahren, oder zu einem Konzert. Besonderes gerne mochte der Johannes die Musik der Gruppe „Side Walk“, da wollte er kein Konzert verpassen.

      Die Musiker waren auch wirklich gut. Eine richtig gute Cover-Band, welche die Titel mehrerer Interpreten wie echt rüber bringen konnte, die wirklich eine geile Mucke machte.

      Da sind die beiden Alleinstehenden fast zu jeden Konzert der Band gefahren und es war immer richtig schön dabei.

      Dem Johannes sei heute noch recht vielen Dank dafür gesagt!

      Robert half ihm natürlich ebenfalls wenn er einmal gebraucht wurde.

      Das war für ihn selbstverständlich und das hatte er doch immer schon in seinem Leben so gehalten.

      Geben und nehmen, so ist das immer richtig!

      Für den Johannes war es auch eine Hilfe wenn er nicht ganz alleine sein musste. Damit halfen sich die Beiden also gegenseitig. Besser konnte es es doch nicht gehen.

      Das war schon gut so, aber sonst ?

      Die Situation war insgesamt für Robert keine Gute und bald kamen noch erhebliche gesundheitliche Probleme mit hinzu. Er bekam einen Tinitus und zusätzlich noch eine Reizung vom Gesichtsnerv, dem Trigeminus-Nerv. Das waren schon sehr heftige Schmerzen und er musste zum Arzt gehen, wurde krank geschrieben.

      Damals hat er die Schmerztabletten wie Bonbons eingeworfen, aber richtig geholfen haben sie bald gar nicht mehr.

      Damit begannen seine Termine bei den Spezialisten, dem HNO- Arzt, Zahnarzt, Internisten und dem Neurologen.

      Er durchlief die gesamte Diagnostik ohne das eine wirkliche Diagnose von den Ärzten gestellt werden konnte.

      Er saß stundenlang in den Wartezimmer und immer wieder kamen nur Vermutungen und Verdachtsdiagnosen zu Tage, die Ärzte fanden die Ursache nicht.

      Diese Tatsache war nicht gut für Robert und zwischenzeitlich wurde es wirklich zu viel für ihn.

      Jetzt war ein Punkt erreicht wo er gar nicht mehr weiter konnte.

      Nun war er erledigt, richtig fertig. Nicht nur mit seinem Körper, nun auch noch mit den Nerven.

      Für den Fall einer Erkrankung hatte Robert natürlich eine Absicherung getroffen, eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen.

      Als Versicherungsmakler war das doch klar und notwendig.

      Diese Versicherung kam ihren Verpflichtungen aus dem Vertrag nach umfänglichen Prüfungen nach Wochen dann auch nach. Aber sich machten es wohl nicht sehr gerne.

      Robert merkte bald, dass sie in seinem Umfeld Erkundigungen über ihn einzogen. Ehemalige Kollegen wurden befragt und selbst seine Telefondame bekam Besuch von zwei Herren.

      Sogar sein E-Mail Postfach war plötzlich voller dubioser Angebote und Nachfragen nach Versicherungen, welch ein Wunder? Sonst war da nicht viel drin. Arbeiten durfte er ja nicht im Krankheitsfall, konnte er ja auch gar nicht. Nur das wollten die Herren und Damen des Versicherers ihm wohl nicht so recht glauben.

      Ständig bekam er Telefonanrufe von Unbekannt und sogar zwei Hausbesuche von der Internen Abteilung der Versicherung.

      Das war ein Ding.

      Die wollten ihn linken, trauten ihm nicht.

      Dabei konnte Robert in dieser Zeit wirklich nicht mehr als Versicherungsmakler arbeiten. Er war wirklich echt krank und immer noch war keine richtige Diagnose von den Ärzten gestellt worden.

      Er durfte nach den Bedingungen der Versicherung auch gar nicht arbeiten. Dieses Geschehen und die ständige Überwachung durch die Versicherung machte ihn sehr traurig. Es stimmte also doch: die wollen NIE richtig bezahlen! So sagte es ja schon immer der Volksmund über die Versicherungen. War dem wirklich so?

      Diese Erlebnisse machte Robert noch trauriger und er wurde depressiv und noch kränker. Die eigenen Kollegen überwachen, also das war doch das Letzte!

      Das Ganze beeindruckte die Versicherung aber gar nicht, die zogen ihre Sache durch.

      Das es bei so einer unklaren Krankengeschichte auch zu ärztlichen Gutachten kommen würde, damit hatte Robert gerechnet. Dabei war ihm nicht bange, denn er war ja richtig krank. Davor brauchte er keine Angst haben , dachte er damals. Der erste Gutachter sah es als Neurologe auch so wie Robert. Er wollte die weitere Diagnostik abwarten und das war auch die einzig richtige Bewertung. Der Versicherung gefiel dieses Gutachten im Ergebnis natürlich gar nicht und so ordneten sie sogleich im Anschluss zeitnah ein weiteres Gutachten an.

      Obwohl wirklich erst ein viertel Jahr lang die Zahlungen von der Versicherung erbracht wurden, es war ihnen nicht recht, sie wollten nicht weiter zahlen. Das war zu befürchten.

      Einen Gutachter werden die schon finden der etwas reinschreibt, damit die nicht weiter zahlen brauchten. So ahnte Robert das Kommende schon richtig und weit im Voraus.

      Genau so kam es dann auch. Ein Orthopäde aus Lahnstein übernahm diesen schmutzigen Job. Robert wurde von ihm als nicht 100%- ig arbeitsunfähig angesehen und obwohl der Herr Arzt weder ein Röntgenbild angefertigt hatte, keine gründliche Diagnostik von ihm veranlasst wurde, er schrieb sein Gutachten genau so: nicht 100%-ig arbeitsunfähig!

      Damit war das von der Versicherung erwünschte Ergebnis erreicht worden und sie stellten die Zahlungen unverzüglich ein.

      Nun war Robert ganz im Eimer!

      Er war zwar immer noch arbeitsunfähig. Er war auch weiterhin ohne eine einzige Unterbrechung krankgeschrieben und die Diagnostik war noch lange nicht zu Ende. Immer noch war keine zutreffende Diagnose gefunden worden , von der richtigen Behandlung ganz zu schweigen.

      Aber Robert bekam jetzt gar kein Geld mehr von der Versicherung und selbst konnte