DU BIEST BRINGST MICH UM. Klaus Rose. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Klaus Rose
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783749792016
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quillt.“

      Karla schmunzelte vielsagend und ich bezahlte hastig, dann stiegen wir die Treppe zum Zimmer im dritten Stock hinauf, wo uns erneut das Himmelreich der Liebe zu Füßen lag.

      „Ach wäre es schön, könnte das Wochenende bis in alle Ewigkeit so weitergehen“, seufzte ich in freudiger Erwartung.

      Mein Gott, was war in mich gefahren? Was trieb mich zu den Beischlafbedürfnissen an? Ich hatte keine Erklärung für meine Besessenheit.

      Nach dem Liebesakt verweilten meine Gedankenspiele bei den Kindern. Doch das nur kurz, dann beherrschte Karla wieder meine Gehirnströme. Ich fühlte mich ihrer Liebe sicher, was mich in ein vor Begeisterung aus allen Nähten platzendes Schlaraffenland beförderte. Mein Zustand war viel zu schön, um wahr zu sein.

      Also wollte ich die Momente der großen Verliebtheit für immer festhalten. Aber geht eine auf Sex basierende Beziehung erfreulich und unbeschwert weiter? War mein Hochgefühl gar ein Trugschluss?

      Unsanft hatte uns das Hupkonzert eines Lieferwagens geweckt, trotzdem fühlten wir uns wunderbar ausgeschlafen. Draußen war es für die Jahreszeit angenehm mild. Es waren zwar noch nicht die zwölf Grad, die der Radiosprecher prophezeit hatte, aber das würde sich entwickeln. Unsere Herzen schlugen stürmisch, denn der Strand von Domburg lag zum Greifen nahe. An dem hatte ich zwei Wochen mit meiner ersten, großen Liebe verbracht.

      Nach dem Frühstück fuhren wir in Begleitung der Morgensonne durch die Küstenlandschaft. Die war unendlich fotogen. Touristenansammlungen machten sich rar in dieser Jahreszeit. Die Insel lebt in einem langsamen Rhythmus.

      In Abgeschiedenheit wollten wir uns an Strandwanderungen heranwagen, eventuell Radtouren unternehmen. Aber würden solche Touren mit meinem kranken Bein möglich sein? Höchstens mit der nötigen Gelassenheit und sehr viel Muße.

      Wir parkten den Bus hinter den Dünen auf einem Parkplatz und bewaffneten uns mit Badetüchern, dann stürmten wir ans Meer. Mit hochgekrempelten Jeans, aber immer darauf bedacht, dass mein Verband nicht nass wurde, wateten wir bibbernd durch die zurückweichende Brandung.

      Irgendwann wurde uns kalt und wir begannen zu frieren, so suchten wir uns eine geschützte Mulde, die angenehm windstill war. In ihr ergaben wir uns freizügig der wärmenden Sonnenbestrahlung, denn nicht ein unerwünschter Besucher ließ sich blicken.

      Doch was war das?

      Mein Glücksspender rührte sich fordernd. Meine Sinne spielten Roulett. Alle Anzeichen standen auf Sturm, denn abermals überwältigte mich die Begierde. Karlas genüssliches Räkeln, bei dem sich ihre spitzen Brüste unwiderstehlich unter dem Pulli abzeichneten, hatte mich erregt.

      „Schäme dich. Du bist ein schlimmer Finger“, keuchte Karla, als ich mich über sie geschoben und sie mich neckisch abgeworfen hatte. Sie grinste verführerisch, dabei ertastete sie meine Erregung.

      Daraufhin antwortete ich ihr mit einem kleinen Scherz: „Verflixt! Woran hast du mich durchschaut?“

      „Natürlich am Knüppel in deiner Hose“, entgegnete sie mit ausdrucksstarker Bewunderung. „Willst du mich damit erschlagen?“

      Ich hatte gelacht, dennoch war ich schwer aufzuhalten, denn ich versuchte ihr die Hose auszuziehen, doch Karla blockte mich ab. „Nicht hier, Georg“, zischte sie. „Ich traue der Einsamkeit nicht. Wir verziehen uns besser in den Bus.“

      Wir richteten unsere Klamotten, dann zerrte mich Karla herausfordernd aus der Mulde. Und in Windeseile hatten wir unseren Campingbus erreicht.

      Als wir in den Bus eingestiegen waren, streiften wir uns gegenseitig die Klamotten vom Leib, dann berührte ich Karla überall mit meiner Zunge. Ich saugte an ihren Brüsten, dann knetete ich an ihren Pobacken und leckte an den Innenseiten ihrer Oberschenkel, um danach ihre nach Vereinigung verlangende Scham zu liebkosen.

      Karla streichelte meinen Kopf, den sie auf ihre Scham gedrückt hatte, dabei hauchte sie ihre Liebeswünsche: „Ja, Georg, so ist es gut. Ja, so brauche ich es. Vernasche mich, ich bin so geil.“

      Karla war unanständig schön in ihrer Sinnlichkeit. Sie fraß mich brutal und doch zärtlich auf und erstickte mich mit ihrem wunderschönen Körper. Und genau das hatte ich bei ihr gesucht und deswegen liebte ich diese Frau. Der uns freundlich gesonnene Feuerball am Himmel lächelte uns als Verbündeter durch die Fenstergardinen zu, dann herrschte Stille.

      Als ich erwachte, fragte ich Karla mit verschlafener Stimme: „Haben wir lange geschlafen?“

      „Zwei oder drei Stunden“, antwortete sie.

      Karla graulte mir die Nackenhaare. Sie übergoss mich mit einen Schwall an Schwärmereien.

      „Du gehörst zu mir“, säuselte sie. „Mit dir ist das Leben ein unbeschreiblicher Traum. Ich könnte unseren weiteren Lebensweg in einem endlosen Urlaub mit dir verbringen.“

      Damit lag Karla ausnahmslos richtig, denn meine Anspannung war wie weggeblasen. Ich war unbeschwert und fühlte mich unwiderstehlich. Nie zuvor hatte ich die positive Abwechslung durch die Liebe als notwendiger empfunden. Ohne den Wochenendausflug wäre ich kaputtgegangen, denn der wichtigste Aspekt der Reise hieß Abstand gewinnen, und das klappte hervorragend an Karlas Seite.

      Erfolg soll man feiern, was wir ausgiebig taten, denn durch eine kleine Radtour bestätigte sich mein körperlicher Aufwärtstrend. Nicht ein einziges Mal hatte mein entzündetes Bein verrücktgespielt.

      Am hereinbrechenden Abend, es war kalt geworden, verdrückten wir uns in den aufgewärmten Bus. Als wir mit Wein in soliden Ikea-Gläsern anstießen, funkelte die gewaltige Heerschar der Sterne vom Firmament. Beim zweiten Glas begann die Planung des nächsten Tages, bei der kam ein Ausflug mit dem Fahrrad nach Zierikzee heraus.

      Während des Gesprächs fiel uns nicht auf, dass ein anderer Campingbus an der Flanke unseres Busses anhielt. Aus dem sprangen zwei junge Männer. Und die bemerkt, kletterten wir ins Freie.

      Die Insassen stellten sich mit Frank und Bernd aus dem Saarland vor, dabei verwiesen sie auf einen Kasten Bier in ihrem Bus.

      Ein Wort ergab das andere, woraus sich eine Plauderei entwickelte, deren Fortsetzung sich in unserem Bus abspielte. Bei der war ich nicht mit Blindheit gestraft, denn umgehend registrierter ich Franks Bewunderung für Karla. Auffälliger, als er es tat, konnte man eine Frau nicht anhimmeln. Vor Geilheit fielen ihm seine Glubschaugen aus dem Gesicht.

      Die Burschen hatten reichlich Bier getankt und rissen fragwürdige Witze. Ansonsten schwafelten sie nur Blech, ohne Tiefgang, zusätzlich eingerahmt von kreischendem Gelächter. Frank glühte wie eine voll aufgedrehte Kochfeldplatte im Elektroherd. Der Kerl hatte Feuer gefangen und balzte, ähnlich einem geisteskranken Auerhahn, um Karla herum.

      Karla vorn, Karla hinten.

      „Du siehst irre gut aus, Karla.“

      Nach diesen Worten lächelte er sie an und schleimte ungeniert: „Möchtest du noch ein Bier?“

      Zuerst der Wein, nun die zweite Flasche Bier. Ich sah Karla an, dass sie betrunken wurde. Ihre übermütige Stimmung nahm riskante Züge an.

      „Erzähl bitte weiter“, forderte sie Lobhudeleien. „Findest du wirklich, dass ich gut aussehe?“

      „Einfach toll.“

      Karla gackerte, wie es ein Freudenmädchen gegenüber Freiern tut: „Meinst du das ehrlich? Das finde ich echt stark.“

      Ich aber tönte ratlos dazwischen: „Könnte es sein, dass ich euer Liebesgeflüster störe? Nun gut. Ich kann mich jederzeit verdrücken.“

      „Sei kein Spielverderber“, giftete Karla.

      Letztendlich war auch mein abschließender Versuch, Karla in die Realität zurückzuholen, zum Scheitern verurteilt.

      „Ach