Ich darf nichts sagen.. Johanna E. Cosack. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Johanna E. Cosack
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783347116320
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Nina später am Abend nach Hause kam, sagte ihr müdes Gesicht ihm sofort, dass sie an diesem Tag mal wieder zu viel gearbeitet und zu wenig gegessen hatte.

      Es erinnerte ihn an früher, an eine Zeit, in der er mit seiner Schwester oft allein war. Sie bestellten Pizza und aßen zusammen in der Küche. Keiner von beiden wollte in der gemütlichen Essecke des Wohnzimmers bleiben, da die Erinnerung an die letzten Abende dort wie ein unsichtbarer Geist anwesend zu sein schien. Und niemand sprach ein Wort über Michael. Er fehlte beiden.

      Nach dem Essen spielten sie eine Partie Backgammon. Max gab sich größte Mühe, seine Schwester mit immer neuen Geschichten aufzuheitern, füllte ihr Weinglas auf und ließ sie im Backgammon gewinnen. Aber wenn sie hin und wieder hinausrannte, erkannte er an ihrem Gesicht, dass sie heimlich im Badezimmer geweint hatte. Nina war eine schlechte Schauspielerin und nachdem er ein paar Gläser getrunken hatte, fasste er sich ein Herz.

      »Nima, ich mache mir Sorgen um dich!«

      Nina versuchte zu lachen. »Maxi, was redest du denn da? Warum musst du dir Sorgen über mich machen?«

      »Jetzt tu nicht so. Ich kenne dich seit meiner Geburt. Du warst noch nie so traurig, auch wenn du mit allen Mitteln versuchst, es zu verbergen.«

      Ihr Blick flog nervös umher und blieb dann auf Max gerichtet. »Max, das ist wirklich Unsinn. Natürlich fehlt Michi, aber ich hoffe einfach, dass alles wieder gut wird.«

      »Dann solltest du Michi nicht allein nach Rom gehen lassen.«

      »Blödsinn, Max! Ich sollte nicht nur, sondern ich muss ihn allein gehen lassen.«

      »Aber du liebst ihn doch noch?«

      »Ja, ich glaube schon.«

      »Aber? Ich meine, warum begleitest du ihn dann nicht?«

      »Das kann ich momentan noch nicht. Es ist so, dass ich mir über vieles erst klar werden muss.«

      »Hat das auch etwas mit mir zu tun?«

      »Ach, Maxi, nein. Natürlich nicht. Ich brauche einfach nur Zeit und … und Michi vermutlich auch. Es hat wirklich nichts mit dir zu tun, kleiner Bruder.«

      Max bemerkte sofort die Unsicherheit in ihrer Stimme. »Ich denke, dass du mir nicht die ganze Wahrheit sagst.« Er erhob sich langsam und holte ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank. »Ihr hattet Streit, weil ich sein Klavier kaputtgemacht habe. Oder?«

      Nina schüttelte energisch den Kopf. »Nein! Wirklich nicht! Du hast keine Schuld und es geht sicher nicht um den Flügel. Momentan kann ich auch wegen dem Job nicht weg. Ich hab dir doch vorhin kurz von dem Agenturpitch erzählt.«

      Die Art, wie sie vehement nach Ausreden suchte, hinterließen Zweifel an ihren Worten. »Wieso stellst du deinen Job eigentlich immer über deine persönlichen Wünsche? Du willst immer allen helfen und vergisst dabei ganz dich selbst. Können die den dummen Pitch nicht mal allein über die Bühne kriegen?«

      »Das könnten die sicher, aber …« Mitten im Satz versagte Ninas Stimme. »Ähm … jetzt mach dir einfach keine Sorgen mehr, in ein paar Wochen sind wir alle wieder zusammen.«

      »Aber Michi ist weg und es wird sicher nicht wieder so wie früher. Er war an dem Abend sehr wütend auf mich und als ich ihn anrufen wollte …«

      Max biss sich auf die Lippe.

      »Maxi! Du hast Michael angerufen?«

      »J… ja … Aber ich wollte mich doch wirklich nur bei ihm entschuldigen, aber Michi ging nicht ans Telefon.« Er bereute sofort seine Unachtsamkeit. Nina sollte keinesfalls davon erfahren.

      Sie ließ den Kopf hängen. »Ach, Max, vielleicht war es richtig von dir, dass du dich entschuldigen wolltest, aber ich glaube, wir sollten Michi in Ruhe lassen, bis er sich von selbst meldet. Er hat sicher viel zu tun, eine Wohnung zu finden.«

      »Aber wir könnten ihm doch dabei helfen!«

      »Vielleicht … will er auch ganz einfach etwas mehr Zeit für sich, damit er weiter an seiner Komposition arbeiten kann.«

      »Das hat er doch die ganze letzte Zeit auch hier bei uns gemacht. Und in diesen ganzen Jahren warst du viel glücklicher. Warum also jetzt so plötzlich nach Rom?«

      »Weil er die Stelle in Rom schon in wenigen Wochen antreten wird.«

      »Und was dann?«

      »Das weiß ich selbst noch nicht.«

      Nina sah ihn müde an und zwischen ihren dunklen Ponyfransen war eine tiefe Sorgenfalte zu sehen. Minutenlang verband sie nur die stille Gewissheit, dass sie immer füreinander da waren. Gleichzeitig erkannten beide, dass sich durch Michis Fortgang alles verändert hatte. Max packte schweigend die leeren Pizzakartons in den Papiermüll und räumte die Teller in die Spülmaschine, dann setzte er sich wieder zu Nina.

      »Nima, ich weiß, eure Ehe geht mich nichts an. Aber ich bin kein Kind mehr und sehe, dass du vollkommen fertig bist und ihr beiden ein wesentlich größeres Problem als nur einen kaputten Flügel habt. Willst du nicht wenigstens über ein Wochenende nach Rom fliegen und mit Michael reden?«

      »Vielleicht, ich weiß es noch nicht. Michi ruft sicher in den nächsten Tagen an und dann sehen wir weiter. Aber jetzt sollten wir Schluss machen für heute. Ich bin todmüde.«

      Nina erhob sich ein wenig schwankend und ging zur Tür. Dann drehte sie sich noch mal um. »Maxi, danke für alles.«

      Max blickte ihr hinterher, als sie in ihrem Schlafzimmer verschwand. Leise sagte er: »Danke, Nima – für die vielen Dinge, die du schon in deinem Leben für mich getan hast. Aber jetzt musst du dich auch mal um dich selbst kümmern. Und dafür werde ich sorgen.«

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